Werkzeuge für Heim & Garten

beleuchtete Garderobe


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    100 €
  • Duration
    3-4 Tage

Nachdem unser Hausflur nun rundum erneuert wurde, galt es eine Lösung für das Jackenproblem zu schaffen. Da unser Treppenraum (wir wohnen in einem ehem. Mehrfamilienhaus) irgendwie wenig Raum bot und wir jetzt auch kein großes Geld für ein neues Möbel ausgeben wollten, war Selbermachen angesagt. Ein wenig Brainstorming mit meiner Frau, was wäre schön, wie soll's aussehen etc. und das "Konzept" stand. Neben der Möglichkeit Jacken aufzuhängen sollte ein (vorhandener) Spiegel, eine Ablage für Schals und Mützen, ein Schlüsselbrett und auch noch ein Lichtquelle vorhanden sein - wenn's mehr nicht ist...

Sorry für die "Querbilder" aber dieser sch*** Bilder-Dialog hat offensichtlich ein Problem mit Hochformaten.

Du brauchst
  • Oberfräse
  • Stichsäge
  • Schlagbohrmaschine
  • Akku-Schrauber
  • Bohrständer
  • Dübelhilfen
  • Leimholzplatten Paulowina
  • Spiegel
  • Dübel
  • Holzleim
  • BLEKA-Haken von Ikea
  • ATTEST-Knöpfe von Ikea
Schritt 1 9

Schablonen fertigen

Da ich die einzelnen Bauteile der Garderobe passgenau schneiden wollte, habe ich zunächst aus 9mm Multiplex Schablonen gefertigt. Da es für mich das erste Mal (mal abgesehen von dem "missglückten" Messerblock) war, dass ich mit Schablonen arbeitete, hats ein wenig länger gedauert. Aber wer hier sauber arbeitet, hat später weniger Ärger beim Zusammenbau des Möbels.

Also, genau messen (Achtung: das Werkstück wird später ein wenig größer wg. der Kopierhülse), sauber sägen und schön schleifen...

Schritt 2 9

Teile zurechtsägen / -fräsen

Der Fräszirkel in Aktion
Der Fräszirkel in Aktion
Schablonen auf Holz
Schablonen auf Holz
Fräsen der Nuten
Fräsen der Nuten
Passprobe: LED (im Hintergrund: Spiegel-Nut)
Passprobe: LED (im Hintergrund: Spiegel-Nut)

Ich habe mir im Baumarkt zwei große Platten Paulowina geholt, da es sich angeblich sehr gut zum Möbelbau eignen soll. Meine Erfahrungen dazu, findet ihr hier. Die Schablonen habe ich mit beidseitigem Klebeband auf dem Holz befestigt und anschließen in mehreren Durchgängen mit der Oberfräse (mit Kopierhülse) ausgeschnitten.

Da der halbrunde Abschluss der Kopf- und Fußseite des Trägerbrettes mit einer Schablone nicht gelingen wollte (Die Schablone war irgendwie nie symetrisch), habe ich kurzerhand einen Fräszirkel für die POF gebaut - das Ergebnis war dann super.

Nach dem "Freischneiden" wurden alle Teile mit dem Schwingschleifer angeschliffen.

Da die beiden vertikal verlaufenden Hölzer später die LED-Stripes und den Spiegel tragen sollen, habe ich hier noch vor dem Ausschneiden jeweils die benötigten Nuten gefräst. Somit hatte ich später keine Probleme die relativ schmalen Werkstücke zu fixieren.

Schritt 3 9

Kanten brechen

Da Paulowina ein sehr weiches Holz ist, habe ich nach einer möglichst unempfindlichen Kante gesucht. Ich habe mich für eine klassische Fase entschieden. Sie ist relativ unempfindlich und stellt mit ihren klaren Kanten einen schönen Kontrast zu der sonst recht runden Form des Spiegels.

Schritt 4 9

Zusammenbau: Dübeln, Leimen...

Anzeichnen der Dübellöcher
Anzeichnen der Dübellöcher
6mm Spiralnutfräser
6mm Spiralnutfräser

Anschließend ging es an das Verbinden der einzelnen Bauteile. Dazu habe ich mit der Oberfräse (6mm Spiralnutfräser) die Dübellöcher gefräst. Zur Übertragung der Dübellöcher habe ich Dübelhilfen verwendet, was zwar etwas fummelig war, aber funktioniert hat (für's nächste Projekt hab ich dann auch 'ne Lamellofräse *gg*).

Alle Bauteile wurden verleimt und verpresst. Damit der Spiegel auch satt in die Nut passt und später nicht herausfällt, habe ich ihn beim Verpressen eingesetzt. Somit konnte ich verhindern, dass sich einer der Träger wegdreht und später das böse Erwachen kommt.

Unter die Ablagefläche kommt zudem noch ein stabilisierendes Stück Restholz - natürlich in passender Form. Es soll bei Belastung der Ablagefläche ein Abknicken verhindern.

Schritt 5 9

Es werde Licht...

LEDBERG und die Löcher
LEDBERG und die Löcher
AP-Steckdose im "Inneren" des Spiegels
AP-Steckdose im "Inneren" des Spiegels
Erster Testlauf
Erster Testlauf

Da das gute Stück ja später auch noch leuchten soll, habe ich in die vertikalen Träger zwei Löcher gebohrt. Das eine Loch, endet im Fuß der Nut, die für die LED vorgesehen ist. Das andere Loch, verläuft unter der Nut, die den Spiegel trägt und führt quasi in das Innere des Spiegels.

Ursprünglich wollte ich eine Hohlraumdose verbauen - aber leider lies sich das Platztechnisch nicht umsetzen. Daher habe ich Aufputzschalter und -dosen verwendet. Beim späteren Endprodukt sind die eh nicht zu sehen, genauso wenig wie die Löcher für das Kabel.

Für die Beleuchtung habe ich wieder die Ikea LED-Stripes verwendet. Die passen so schön spack in die Nut und sind mit 9,99 Euro relativ günstig. Die eigentlichen LEDs werden aber erst nach dem Ölen eingebaut!

Da die LEDs über SchuKo-Stecker und eigene Schalter verfügen, habe ich die Zuleitung zu einem Schalter geführt, der die beiden Steckdosen auf der Innenseite des Spiegels unter Strom setzen kann. Die Schalter der LEDs stehen also immer auf "An".

Alle Leitungen habe ich im Inneren in Kabelkanälen verlegt.

Schritt 6 9

Deckel drauf

Der Deckel (als Pendant zur Ablage vor dem Spiegel) soll später als "Hutablage" dienen. Da sich darunter auch die Befestigungslöcher für die Wandmontage befinden und der Zugang zur Elektrik, habe ich die Dübel lediglich mit dem Deckel verleimt, nicht aber mit dem vertikalen Trägern. Somit kann man den Deckel später jederzeit mit sanften "Schlägen" wieder entfernen. Durch den Deckel wird außerdem verhindert, dass die vertikalen Träger bei Belastung (z. B. durch Jacken) zur Seite wegknicken können und den Spiegel freigeben.

An der Unterseite des Deckels habe ich noch eine angefaste Leiste gesetzt, da durch die Schrägstellung des Spiegels (er ist leicht nach vorn gekippt, damit man sich besser bzw. vollständig betrachten kann) oben ein Spalt entstanden ist, der mir erst beim Zusammenbauen aufgefallen ist.

Schritt 7 9

Auftragen, Polieren, Auftragen, Polieren...

Nachdem alle Teile vollständig verbaut waren, habe ich das ganze Möbelstück mit Osmo Hartwachsöl für Möbel behandelt. Nach dem Eintrocknen mit 400er Schleifpapier geglättet und die Prozedur 2 Mal wiederholt. Das Holz wird dadurch ein wenig dunkler (honigfarbener) und die Oberfläche härter.

Schritt 8 9

Haken & Ösen

Eine "Attest-Reihe"
Eine "Attest-Reihe"
Ansicht von unten/hinten
Ansicht von unten/hinten

In die beiden Blendleisten hatte ich vor dem Zusammenbau/Verleimen bereits mit der Bohrmaschine (im Bohrständer) Löcher in gleichmäßigen Abständen gebohrt. In diese wurden jetzt ATTEST-Griffe vom Ikea geschraubt. Da das Holz recht weich ist, und ich verhindern wollte, dass sich die Schrauben zu sehr ins Holz ziehen, habe ich überhall noch eine Unterlegscheibe hinzugefügt, um die Auflagefläche ein wenig zu vergrößern.

Unterhalb der unteren Ablage habe ich noch vier weitere Haken gesetzt. Diese können später einmal Kinderjacken aufnehmen.

An die Seite (von vorne nicht sichtbar) habe ich dann noch eine Reihe BLECKA-Haken geschraubt. Sie dienen später zur Aufnahme von Schlüsseln.

Schritt 9 9

An die Wand damit...

Nun, das eigentliche Montieren ist kein Hexenwerk. Zwei 8er Löcher in die Wand, Dübel rein und mit Schlosschrauben und möglichst großen Unterlegscheiben fixieren, Fertig.

Man beachte, weder den Lichtschalter (hinter der Linken Hakenleiste), noch die Schlüsselhaken sind von vorne sichtbar - alles "wirkt" aufgeräumt!

Bevor einer fragt: Ja, das Kabel verschwindet noch in einem Kabelkanal ;-)


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