Nähkästchen
- Skill levelNormal
- Costs10 €
- Duration2-3 Tage
Meine Frau hat das Stricken von Schals u.ä. für die Enkel für sich entdeckt.
Mittlerweile ist da einiges an Werkzeug (Stricknadeln) zusammengekommen.
Meist landen die zusammen mit der Wolle in Einkaufstüten und dann im Schrank. Und irgendwann dann die große Suche...
Also mußte eine Möglichkeit her, um die Utensilien ordentlich aufzubewahren.
Kästen
Von den Schubläden meiner Werkzeugschränke hatte ich eine Menge Sperrholz übrig.
Für die Böden habe ich 6mm, für den Rest 12mm Pappelsperrholz verwendet.
Die Gesamtmaße sollten 20x40cm für die Grundfläche sein, die Höhe des unteren Kastens 8cm und die vier oberen 5cm.
Aus den vorhandenen Sperrholzplatten die Bretter für die Seitenteile gesägt und die Enden mit einer 45° Schräge versehen. (Bild 1)
Anschließend eine Nut für die Bodenplatte fräsen. Da ich beim Verleimen schneller war, als meine Gedankengänge, war der Rahmen des untersten Kästchens bereits vor dem Fräsen verleimt. Also musste ich hier im fertigen Kasten fräsen, die übrigbleibenden Ecken habe ich mit Stechbeitel und scharfem Messer nachgearbeitet, bis die Bodenplatten passten. (Bild 2-4).
Die Rahmenteile habe ich mittels Paketband verleimt. Um die Rechtwinkligkeit zu bekommen, habe ich Eckenspanner bzw. Verleimhilfen genutzt. (Bild 5-6).
In die abgebundenen Rahmen sind danach die Bodenplatten eingeleimt worde, zum Beschweren, das was gerade in der Nähe stand. (Bild 7).
Um sicherzustellen, dass die Bodenplatten sich nicht von den Rahmen lösen, habe ich diese noch mit je 4 Schrauben befestigt (Bild 8-10).
Mechanik
Bei der Mechanik ist zu beachten, dass die Streben parallel zueinander sind und die Löcher genau zueinander ausgerichtet sind. Ansonsten klemmt es beim auseinanderfalten.
Um die Löcher in die Seiten der Kästen zu bohren habe ich mir aus einem Reststück Bucke eine Schablone hergestellt, mit denen die Bohrungen exakt gesetzt werden können. (Bild 1).
Die Streben (8 kurze und 4 lange) habe ich aus 6mm Sperrholz gefertigt. Nach dem Zuschneiden auf der Kreissäge habe ich 4 Streifen aufeinandergelegt und mit Klammern zusammengespannt. So habe ich nach dem Ablängen 3 Pakete a 4 Brettchen. Diese Pakete habe ich dann zusammen abgerundet und gebohrt. Beim Bohren habe ich den Anschlag der PBD benutzt, so hatten die Bohrungen immer gleichen Abstand zum Rand und fluchten sauber in den Leisten. (Bild 3 und 4).
Danach habe ich die Streben einmal an die vorhandenen Kästen gesteckt (Nur Schrauben durchgesteckt). Das Auf- und Zuklappen funktioniert schon mal einwandfrei (Bilder 4-6).
Tragegriff
Den Tragegriff habe ich aus einen Reststück 20x40 Fichtenleiste und einem 16mm Buche Rundholz gefertigt.
Die Ausgangsleiste habe ich beiden Enden agerundet und ein 16mm Sackloch gebohrt. (Bild 1)
Danach die gewünschte Länge absägen. (Bild 2)
Damit die oberen Kästen beim Zusammenfalten nicht ständig am Griff scheuern, habe ich an den Griffleisten am unteren Ende einen ca. 2mm dicken Holzrest aufgeleimt. Dadurch stehen die beiden Leisten etwas weiter ab und die ganze Konstruktion läßt sich leichter bewegen. (Bild 3-5).
Danach die beiden Leisten an den unteren Kasten zusammen mit dem Rundholz verleimen. (Bild 6 und 7)
Scharniere und Griffe
Die Scharniere sollten in den Seitenwänden der oberen Kästen versenkt werden. Daher habe ich dort eine Vertiefung hergestellt. Die seitlichen Kanten mit einer Feinsäge angekerbt und das Material dazwischen mit Stechbeitel und scharfem Messer herausgearbeitet. (Bilder 1 - 3)
Dann noch die Löcher für die Knöpfe im Deckel und dem oberen Kasten gebohrt. (Bild 4)
Endbehandlung und Zusammenbau
Die Endbehandlung erfolgte mit Clou Hartwachs in 2 Schichten. (Alle Teile sind bereits vor dem Zusammenbau geschliffen worden).
Als erstes habe ich noch Füße unter den untersten Kasten befestigt. Hierzu habe ich "Astdübel" (oder wie immer die auch heißen...) an die Unterseite des Kastens geleimt und von der Innenseite her mit einer kleinen Schraube gesichert. (Bild 1)
Bei den Schrnieren hatte ich jetzt massive Probleme. Die ursprüngliche Idee, die Scharniere mit 3x12 Senkkopfschrauben scheiterte zum einen an dem Problem, dass selbst mit Vorbohren die Aussenseiten der Kästen gespalten sind. (Also Leim in den Spalt, verzwingen und warten). Außerdem war der Platz im zusammengeklappten Scharnier zu gering, für die beiden gegenüberliegenden Schraubenköpfe.
Also eine andere Variante ausdenken.
Ich habe es so gelöst, dass ich die Schrniere mit M3x16 Halbrundkopfschrauben durch die Seitenwand bzw. den Deckel befestigt habe. Die Muttern des Deckels passten sogar in die vorher erstellte Aussparung, daher war diese Arbeit nicht ganz vergebens. (Bild 2)
Jetzt noch die Knöpfe befestigen und soweit fertig ist der oberste Kasten. (Bild 3)
Als nächstes wurden die Streben an die Kästen montiert, der Reihe nach von unten nach oben. Hierbei habe ich M4x25 Halbrundkopfschrauben verwendet. Diese sind von innen gesteckt und sind am Kopf mit einer Unterlegscheibe versehen. An der Außenseite der Kästen kommt eine U-Scheibe zwischen Kasten und Strebe, aussen nochmals eine U-Scheibe und als Abschluß eine Hutmutter. Die fest angezogene Hutmutter läßt noch etwas Spiel an der Schraube, so das alles noch bewegt werden kann. (Bilder 4 - 7)
Damit die Deckel nicht zu weit nach außen klappen und die Scharniere über Gebühr belasten habe ich die beiden Deckel noch mit je einer Kette gesichert. (Bild 8)
Damit war der Bau abgeschlossen und das Nähkästchen fertig. (Bilder 9 - 11)