Werkzeuge für Heim & Garten

Ein kleiner Tisch


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    25 €
  • Duration
    1-2 Tage

Meine Mutter hat mich gebeten, ihr einen kleinen Tisch für "Stehrumchen" und "Staubeinchen" zu bauen. Damit ich ihr nicht nur vier Beine unter eine Holzplatte schraube, hat sie mir eine kleine Skizze gegeben. Zusätzlich gibt's noch eine Forderung: Er soll "dunkel" sein.
Das Bauhaus bei mir um die Ecke hat an dunklen Hölzern nur Akazie und Bambus. Akazie scheidet aus, weil das Holz geölt daher kommt und sich deshalb nicht so gut verleimen lässt. Mit Bambus habe ich noch keinerlei Erfahrungen - ich weiß, dass er hart ist (um genau zu sein, sehr hart), und daher will ich nicht bei einem solchen Projekt ins kalte Wasser springen.
Also habe ich mich entschieden, Buche zu verwenden und das Holz hinterher zu beizen.

Du brauchst
  • Tischkreissäge
  • Akku-Bohrschrauber
  • Stecheisen
  • Holzhammer
  • Zollstock und Bleistift
  • Winkel
  • Leimholzplatte
  • Sperrholzplatte Buche
  • Rechteckleiste
Schritt 1 7

Der Zierrahmen

Laut Zeichnung soll ein kleiner Zierrahmen die untere Platte umalufen. Prinzipiell ist das nicht so schwer - eine Herausforderung ist es jedoch, die Größe der "Zacken" so zu berechnen, dass sie sowohl vorne als auch an den Seiten genau von Rand zu Rand laufen.
Bis ich diese Herausforderung gemeistert habe, kümmere ich mich nicht um solche Kleinigkeiten.
Die diagonalen Streben werden mit der Kappsäge auf 8,5 cm abgelängt - gleich im Winkel von 45°, das spart Arbeit. Für die Gesamtlänge (vorne und die Seiten) schneide ich erstmal 20 Hölzchen zu (zehn mal zehn Millimeter Kiefer). Dann markiere ich an vorne an der Platte die Mitte - hier geht die Reise der Hölzer nach außen los.
Damit die Hölzchen einigermaßen in einer Linie verlaufen, habe ich eine etwa sechs Zentimeter breite Leiste vor die untere Tischplatte geklemmt.
So leime ich mich von der Mitte zum Rand - hier muss ich ein wenig stückeln - die äußersten Teile schlagen an die Tischbeine an. Außen geht's genauso - nur dass ich hier pro Seite zwei "ganze" und zwei "halbe" Hölzer brauche.
Sind alle Hölzer fertig angeleimt, wird noch eine Holzleiste oben auf die "Zacken" geleimt.

Schritt 2 7

Der Abschluss

Soweit ist alles fertig - bis auf eine Kleinigkeit (die sich als gar nicht so klein herausgestellt hat): Der Tisch soll dunkel sein, aber nicht schwarz. Mahagoni würde gut aussehen - dachte ich, denn diese Beize hat einen Farbton hervorgerufen, den ich eher als "Blutorange" bezeichnen würde - gut, dass ich auf einem Stück Restholz geübt habe...
Den zweiten Beizversuch habe ich mit dem Farbton "Nussbaum dunkel" (Clou Nr. 2530) unternommen. Das traf schon eher unseren Geschmack. Also gings los - Vorher noch ein paar alte Klamotten angezogen, und ab geht die Post...
Die Beize habe ich mit einem Pinsel aufgetragen. Dabei habe ich sie in Faserrichtung verstrichen und darauf geachtet, dass ich nicht irgendwo länger mit dem Pinsel bleibe als an anderen Stellen, und dass ich die Beize gleichmäßig verteile - die Beize würde sonst wahrscheinlich unterschiedliche Schattierungen hinterlassen.
Bei der Schublade habe ich nur die Frontblende gebeizt. Der Rest bleibt unbehandelt - das gibt einen netten Kontrast.
Auf das Behandeln mit Wachs oder Ö verzichte ich vorerst - der Tisch soll im Haus stehen (ist also nicht wirklich starken Änderungen von Temperatur und Luftfeuchtigeit ausgesetzt); außerdem gefällt er mir so wie er ist sehr gut - ich habe Angst, dass ich mit allem, was ich jetzt noch mache, eher schade als nutze...
Bitte geht bei Euren Bewertungen nicht zu hart mit mir ins Gericht - das ist das erste Mal, dass ich ein Möbelstück gebaut habe...

Schritt 3 7

Die Beine

Los geht's mit den Beinen. Wie bei Tischen allgemein üblich, gibt es derer vier. Hierfür habe ich eine 80 mal 30 cm große und 18 mm starke Leimholzplatte mit der Tischkreissäge in 36 mm breite Streifen geschnitten.
In jeweils vier der Streifen habe ich kleine Drahtstife eingeschlagen und ca. einem Millimeter über dem Holz abgekniffen. Dann habe ich das Holz mit Leim bestrichen und jeweils zwei der Streifen aufeinander gedrückt - die abgekniffenen Drahtstifte verhindern, dass das Holz beim Verpressen verrutscht.
Hat der Leim abgebunden, werden die Klemmen entfernt und die Tischbeine bündig gehobelt (trotz der Drahtstifte haben sich die Hälzer ganz leicht gegeneinander verschoben - das ist aber mit ein, zwei Hobelstrichen erledigt).
Fertig sind vier Tischbeine, die auf eine Länge von 607 mm abgelängt werden.
Durch das Hobeln der Beine sind die nun nicht mehr ganz quadratisch - die Unterschiede sind aber so minimal, dass man sie mit bloßem Auge nicht mehr wird erkennen können.
In die Oberseite der Beine wird ein Loch gebohrt, das einen sechs Millimeter Holzdübel aufnehmen kann. Die Mitte lässt sich einfach anzeichnen (indem man die Diagonalen verbindet), das Loch erledigt der mobile Bohrständer; da die Holzdübel 30 mm lang sind, sollte das Loch ca. 18 mm tief werden - so passt noch ein Tropfen Leim hinein. Außerdem darf das Lcoh in der Tischplatte nicht tiefer als 14 mm werden (die Zentrierspitze des Bohrers ist drei Millimeter lang, und es wäre schade, wenn sie durch die Tischplatte stechen würde...

Schritt 4 7

Die Schürze

Um dem Ganzen etwas mehr Stabilität zu geben (vier Beine, die in eine Platte eingedübelt sind, werden nicht wirklich halten), soll es eine Schürze geben - das ist eine Leiste, die direkt unterhalb der Tiscplatte zwischen den Beinen entlang läuft. Hierfür habe ich mich für eine Verbindung mit Nut (ist eher ein Schlitz) und Zapfen entschieden.
Zuerst also ein wenig Rechnen und Zeichnen: Die Buchenplatten, aus denen die Schürze besteht, sind 18 mm dick, die Beine 36 mm. Die Zapfen an der Schürze sollen zehn mm dick sein und genauso lang. Mit dem Streichmaß markiere ich also vom Rand aus zehn Millimeter. Dann stelle ich das Streichmaß auf vier mm und ritze eine Linie in das Hirnholz.
Den vier mm langen Schnitt führe ich mit der Japansäge aus, der Rest wird dann mit dem Stechbeitel entfernt.
Weiter geht's mit den Beinen: Hier muss ein zehn mm breiter und 6,5 Zentimeter (so breit ist die Schürze) Schlitz ins Holz. Dafür ziehe ich eine Linie in der Mitte des Tischbeins und markiere von dieser Linie aus jeweils fünf Millimeter in beide Richtungen. Dann nehme ich einen acht mm Holzbohrer samt Tiefenstopp zur Hand und bohre innerhalb des markierten Bereis ein paar Löcher. Den Rest entferne ich mit dem Stechbeitel. Das mache ich insgesamt sechs Mal (die vorderen Beine erhalten jeweils einen Schlitz, die hinteren zwei).
Ist alles ausgestemmt, kann ich der Verschung nicht widerstehen, die Teile zusammen zu stecken - das sieht schon überraschend gut aus ;-)

Schritt 5 7

Die "Bodenplatten"

Unter der Tischplatte soll eine Schublade liegen. Daher will ich an der Unterseite der Schürze eine Platte anbringen. Die wird zurechtgeschnitten, die Ecken ausgeklinkt, damit die Beine nicht im Weg sind und vorgebohrt (in die Seiten jeweils zwei, in die Rückseite drei Löcher). Mittels Dübelmarkierern werden die entsprechenden Positionen in den Schürzenteilen bestimmt und ebenfalls vorgeboht - Achtung: Darauf achten, dass die Zentrierspitze des Bohrers nicht durch die Holzplatten sticht!
Außerdem soll es noch eine zweite Platte geben, etwa 15 cm vom Boden entfernt. Die soll aber nicht ausgeklinkt werden - das passiert bei den Beinen: Ich markiere 15 und 16,8 cm vom unteren Ende; diese Markierung winkle ich auf die andere Seite des Beins um und säge diagonal mit der Japansäge entlang der Markierungen bis in die Mitte der Beinseiten. Der Innenteil zsichen den Schnitten wird dann mit dem Stechbeitel ausgestemmmt - schwierig ist das nicht, nur aufwendig, denn die Sägeschnitte verlaufen diagonal (die erste Hälfte lässt sich leicht wegstemmen, die andere Hälfte muss Stück für Stück abgetragen werden).

Schritt 6 7

Die Schublade

Die Schublade besteht aus 60 mal zehn mm Buchenplatten. Die vordere Blende ist ein Teil einer Leimholzplatte, 18 mm dick. Die Seitenwände und die Rückwand werden über eine Schwalbenschwanzzinkung verbunden. Das ist nichts Neues, wie Ihr hier nachlesen könnt.
Für das Aussägen der Schwänze habe ich allerdings eine Säge mit einem etwas dickeren Blatt verwendet - den Grund der Zinken konnte ich so mit der Laubsäge aussägen; dann genügt es, die Schnitte mit dem Stechbeitel nach zu polieren - das schont die Ohren der Nachbarn ;-)
Spannend wird dieVerbindung der Frontblende mit den Seitenteilen: Hier will ich mich an einer verdeckten Schwanlbenschwanzzinkung versuchen. Das habe ich noch nie gemacht, aber sooo schwer kann das nicht sein...
Als Erstes nehme ich mit dem Streichmaß die Dicke der Seitenteile ab - laut Beschriftung im Baumarkt zehn Millimeter. Dieses Maß übertrage ich auf die Seiten der Frontblende sowie das Hirnholz. Dann spanne ich die Frontblende der Schublade in mein Schwalbenschwanz-Ausrichtungs-Brett ein, lege ein Seitenteil an und übertrage die Schwalbenschwänze auf das Hirnholz der Frontblende. Die Markierungen werden mit dem Winkel auf die Seite übertragen - bis zur Linie, die das Streichmaß hinterlassen hat.
Danach wird entlang der Linien diagonal eingesägt (natürlich auf der "Abfall-Seite" des Strichs, damit man nicht zu viel Holz entfernt) und das Abfallholz mit dem Stechbeitel ausgestemmt.
Sind beide Teile entfernt, wird die Verbindung probeweise zusammen gesteckt; wenns nicht auf Anhieb passt, wird mit dem Stechbeitel vorsichtig etwas Holz entfernt, bis es sich ohne Gewalt verbinden lässt.
Bevor die Schubladenteile verleimt werden, ziehe ich noch mit der Fräse eine fünf Millimeter breite Nut für den Boden der Lade. Diese Nut verläuft vom oberen and aus gesehen fünf Zentimeter entfernt (ich hätte auch fünf Millimeter vom unteren Rand einstellen können, aber da die Frontblende weiter nach unten heraussteht, hätte ich dann zwei Einstellungen für den Frästisch nehmen müssen; das kann ich mir so ersparen).
Die Platte wird aus vier Millimeter dickem Buchen-Sperrholz zugesägt und eingesetzt. Jetzt können die Teile miteinander verleimt werden (der Boden selber nicht, damit das Holz etwas Spiel hat), und fertig ist die Schublade.

Schritt 7 7

Tischplatte und Schubladengriff

Die Tischplatte besteht aus einer Buchen-Leimholzplatte (800 x 300 x18). Ich lege sie mit der Unterseite nach oben auf die Werkbank; dann setze ich einen Dübelmarkierer in eines der Löcher, die ich in Schritt 1 in die Beine gebohrt habe. Wichtig ist, dass dieser Dübelmarkierer beim Drehen des Tisches nicht herausfällt. Ich drehe den Tisch, so dass der Dübelmarkierer nach unten zeigt, und setze es vorsichtig (schließlich will ich die Markierung für das Dübelloch nicht irgendwo haben) auf die Tischplatte. Dann verschiebe ich den Tischkörper vorsichtig solange, bis er mittig auf der Platte ruht, und drücke ihn einmal herunter. Jetzt habe ich eine Markierung, in die ich ein passendes Loch bohre (natürlich nur so tief, dass die Zentrierspitze des Bohrers ncht ducrch die Platte sticht).
Ich setze einen Holzdübel (ohne Leim!) in das Loch, in dem bis eben noch der Markierer stecke. Diesen setze ich in das nächste Loch; dann kommt das Ganze wieder auf die Tischplatte - der Holzdübel ist jetzt der Drehpunkt - und verschiebe den Tischkörper wieder, bis er mittig sitzt. Wieder andrücken, Platte entfernen. Loch bohren.
Jetzt nehme ich zwei Dübelmarkierer für die letzten beiden Löcher. Außerdem bohre ich noch jeweils ein Loch in die Seiten und Rückseite der Schürze; auch hier kommen Dübelmarkierer rein. Dann setze ich die Platte auf den Tischkörper - da da jetzt zwei Holzdübel drinstecken, kann es nicht mehr verrutschen - und drücke sie an.
Schnell die Löcher bohren, Keim angeben, Platte drauf und anpressen.
Jetzt, da der Tisch soweit fertig ist, kann ich mich der Schublade widmen - die ist zwar auch fertig, aber es fehlt noch der Griff, und ich war nicht sicher, ob ich ihn mittig anbringen sollte oder etwas höher oder tiefer. Da ich jetzt den Tisch so vor mir sehe, wie er später mal aussehen soll, fällt mir die Entscheidung nicht schwer: Er soll genau in die Mitte. Also ziehe ich auf der Rückseite eine waagerechte Linie (natürlich durch die Mitte). Außerdem markiere ich den Mittelpunkt; der Griff, den ich ausgesucht habe, ist76 mm breit. Ich markiere jeweils 38mm vom Mittelpunkt entfernt die Stellen, an denen ich gleich bohren will. Der Griff muss ein wenig ins Holz eingelassen werden. Ich bohre daher von der Rückseite aus (denn da sind ja die Markierungen) mit einem 1,5mm-Bohrer durch das Holz. Dann bohre ich mit einem zehn Millimeter Bohrer zwei etwa drei Millimeter tiefe Löcher (damit die Schraubenköpfe nicht in die Schublade hineinstehen). Nun drehe ich die Platte um und bihre mit einem 6mm-Holzbohrer zwei ca. fünf Millimeter tiefe Löcher (sie müssen nicht gleich tief sein). Den Rest bohre ich mit einem vier Millimeter Bohrer aus, damit die Schrauben durchpassen.
Dann stecke ich den Griff von vorne auf und schraube ihn von hinten fest.