Ein Winkel für Junior
- Skill levelEinfach
- Costs1 €
- DurationUnter 1 Tag
Mein kleiner Sohn wird in einigen Tagen drei Jahre alt; er liebt es, auf meiner Werkbank zu sitzen und auf einem Stück Holz herum zu hämmern. Also habe ich ihm eine kleine Werkbank gebaut (deren Bau habe ich hier nicht beschrieben - sie ist bis auf die Abmessungen baugleich mit meiner eigenen); Maßband und Bleistift kann man käuflich erwerben, aber ein Teil wollte ich noch selber bauen. Da Junior auch gerne versucht, einen Winkel zu verwenden, hab' ich mir gedacht, ich baue ihm einen - dann muss er nicht immer meine benutzen...
- Stecheisen
- Holzhammer
- Markiermesser
- Winkel
- Hobel
- Zapfenstreichmaß
- Leimholz
- Bastellatte
- Schaschlikspieß
Das Holz vorbereiten
Da ich den Winkel aus Restholz herstelle, muss ich dieses zuerst einigermaßen vorbereiten. Ich habe noch ein kleines, etwa dreieinhalb Zentimeter breites Stück Kiefern-Leimholz entdeckt, das deutliche Spuren eines Fuchsschwanzes aufweist. Diese Spuren werden mit dem Hobel beseitigt. Außerdem entferne ich die Fase auf der anderen Seite. Zwischendurch prüfe ich mit einem Winkel, ob ich rechtwinklig gehobelt habe (für einen Dreijährigen sollte es nicht darauf ankommen, aber kleine Fehler könnten sich potenzieren).
Das Zapfenloch
Das Loch für den Zapfen soll nicht bis ganz zum Rand durchgehen - auch wenn es verleimt und "gedübelt" wird, will ich nicht riskieren, dass die Verbindung instabil wird. Die Bastellatte ist drei Zentimeter breit; ich wähle acht Millimeter Abstand zum Rand (die lassen sich leicht mit einem Stecheisen, das als Lineal verwendet wird, anzeichnen). Dann wird das Zapfenloch mit einem vier Millimeter breiten Beitel ausgestemmt (wie das geht, habe ich unter anderem beim Bau meiner Werkbank beschrieben). Wichtig ist hierbei, dass man nicht zu stark zuschlägt - so ein vier Millimeter-Beitel geht durch Kiefernholz wie ein warmes Messer durch Butter. Danach wird noch das kleine Stück am Rand ausgesägt und mit dem Stecheisen entfernt.
Der Zapfen
Der Zapfen wird etwas länger als nötig angerissen - der Überstand wird später angerissen. Dann wird das Stück ausgesägt, das "im Weg" ist, weil der Schlitz nicht bis ganz zum Rand durchgeht.
Verleimen, Dübeln, Fertig
Sitze die Verbindung, wird ein "richtiger" Winkel genommen und beide Hölzer ausgerichtet. Dann werden zwei Löcher mit einem Durchmesser von drei Millimetern gebohrt. Das Ganze wird auseinander gezogen, Leim auf den Zapfen gegeben und wieder zusammen gesteckt. Jetzt kommt der Schaschlikspieß zum Einsatz: Mit einer Zange werden zwei kleine Stücke abgekniffen und in die Löcher geschoben - mit dem Hammer werden sie durch getrieben, bis sie auf der anderen Seite wieder heraus gucken. Mit einem Stecheisen werden die Überstände der Spieße fast bündig abgetrennt (der Winkel wird eingespannt und der Beitel in einer bogenförmigen Bewegung an den Spießen entlang geführt, bis sie nur noch einen Millimeter-Bruchteil überstehen). Dann wird das Ganze mit einer Schraubzwinge verpresst