Werkzeuge für Heim & Garten

Eine einfache Sägelehre


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    1 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Nachdem meine letzten Projekte für andere waren, wollte ich mir auch mal wieder etwas gönnen. Eine Sägelehre hatte ich schon länger im Blick, aber die Teile aus dem Baumarkt haben mir nicht zugesagt - da hat das Sägeblatt viel zu viel Spiel, um den Schnitt hinterher noch als "gerade" bezeichnen zu können.

Um es frei nach Wilhelm Busch zu sagen: Also lautet der Beschluss, dass ich eine bauen muss. Und das habe ich dann auch gemacht. Da das ganze Projekt aus Restholz entstanden ist, hielten sich die Kosten in Grenzen.

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Stecheisen
  • Hammer
  • Grundhobel
  • Winkel
  • Markiermesser
  • Bleistift
  • Fuchsschwanz
  • (Putz-)Hobel
  • Leimholzplatte
  • Brettchen
  • Schrauben
Schritt 1 4

Zusägen

Zuerst werden die Teile zugesägt. Die Platte, die ich noch hatte, war mir etwas zu lang; also habe ich mit Winkel und Markiermesser eine Linie gezogen und umgewinkelt. Diese Linie habe ich dann mit dem Stecheisen verbreitert - so hat die Säge eine kleine "Wand", gegen die ich sie drücken kann. Das Absägen war dass ziemlich einfach - das, was noch überstand (weil der Sägeschnitt nicht exakt an der Linie verlaufen ist, konnte ich mit dem Putzhobel entfernen.

Die beiden Brettchen habe ich aus einem längeren Stück geschnitten - Unterschied hier war, dass ich anstatt einer Messerlinie, die ich mit dem Beitel verbreitert habe, zwei Linien gezogen habe (im Abstand von ca. zwei Millimetern) - zwischen diese Linien muss das Sägeblatt passen, dann kann der Rest wieder mit dem Hobel geglättet werden.

Schritt 2 4

Die Sägelehre

In eines der Brettchen habe ich mit Winkel und Markiermesser Linien gezogen: Eine im 90°-Winkel über die Kante, eine im 45°-Winkel von links unten nach rechts oben und eine dritte, ebenfalls im 45°-Winkel von links oben nach rechts oben. Diese Linien habe ich etwas kräftiger gezogen, damit das Sägeblatt hinein passt. Dann habe ich an diesen Linien entlang gesägt - wichtig ist hier, die Säge zu verwenden, mit der später gearbeitet werden soll, damit das Spiel des Sägeblattes minimiert wird.

Ich habe alle drei Linien erst mal bis etwa zur Hälfte eingesägt; der Rest folgt später...

Schritt 3 4

Die Schlitze

Die Lehre soll bei späterer Verwendung in den Schraubstock eingespannt werden. Da ich mir vorstellen kann, dass da recht ordentliche Kräfte wirken (ist ein Bauchgefühl, ausrechnen kann ich es nicht mehr), will ich sie nicht stumpf verleimen und verschrauben, sondern zwei Schlitze in die Platte ziehen und es dann verleimen und verschrauben.

Ich ziehe mit dem Markiermesser eine Linie ein Stück vom Rand entfernt (eine Winkel-Stahlzungen-Breite - ca. zweieinhalb Zentimeter - sollte genügen). Dann lege ich ein Brettchen an und ziehe mit dem Bleistift eine zweite Linie auf der anderen Seite - so habe ich die ungefähre Breite. Beide Linien (die vom Bleistift und die vom Messer) winkle ich um; dann missbrauche ich den Grundhobel als Streichmaß und reiße die Tiefe an.
Die Messerlinie wird mit dem Stecheisen verbreitert (auf der Innenseite des Schlitzes) und dann nach und nach auf die gewünscht Tiefe (fünf Millimeter) ausgestemmt.
Dann lege ich das Brettchen ind den halben Schlitz, drücke es gegen die entstandene Wand und setze auf der anderen Seite eine Markierung mit dem Messer; diese wird mit dem Winkel über die gesamte Breite der Platte verlängert, mit dem Beitel verbreitert und nach und nach auf die Tiefe ausgestemmt. So bleibt in der Mitte des Schlitzes ein kleiner "Berg", der erst mit dem Stecheisen eingeebnet und dann mit dem Grundhobel auf die endgültige Tiefe gebracht wird.
Zum Schluss kommt die Passprobe: Die Hölzer werden in die Schlitze gesteckt. Es passt, wenn es hält (also das Holz nicht aus dem Schlitz heraus fällt); zu stramm ist es, wenn das holz da, wo es im Schlitz gesteckt hat, gequetscht wird (das kann man daran erkennen, dass es ein wenig glänzt).

Schritt 4 4

Verleimen und verschrauben

Jetzt wird etwas Leim in den ersten Schlitz gegeben und das Holz hineingedrückt. Anstatt es mit Zwingen zu befestigen, habe ich es ein paar Minuten in den Schraubstock eingespannt. Hat der Leim ein wenig angezogen, bohre ich drei Löcher, um Brettchen und Platte zu verschrauben. Da diese Schrauben auf der Oberseite sind, werden die Bohrlöcher gesenkt - lieber ein wenig mehr als zu wenig...

Beim zweiten Brettchen - dem mit den Sägeschlitzen - verfahre ich genauso. Allerdings achte ich darauf, dass es senkrecht im Schlitz steht - sonst könnten sich später die Schnitte verfälschen...
Auch dieses Brettchen wird verschraubt; die Löcher werden ebenfalls gesenkt (auch wenn sie auf der Unterseite sind, will ich doch vermeiden, dass sie sich in die Arbeitsplatte der Werkbank drücken).
Damit ist die Sägelehre Marke Eigenbau fertig...

Noch ein wenig Werbung in eigener Sacht: Zum Thema Winkel habe ich mal einen Beitrag auf meinem Blog verfasst...


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