Dose mit Schmetterlingsdeckel
- Skill levelNormal
- Costs15 €
- DurationUnter 1 Tag
Ich hatte noch von einem Holzkauf zwei schöne Reste in Kirsche und Esche. Als ich den Entwurf der Kanadierin Sheila Laundry in der Zeitschrift "Feinschnitt" sah, war mir sofort der Verwendungszweck meiner beiden Resthölzer klar: Ich wollte auch solch eine Dose sägen. Die feine Dekupiersägenarbeit mit den filigranen Stegen beim Schmetterlingsmotiv hatte es mir beim ersten Anblick angetan und so setzte ich mich an meine Deku. Da nächste Woche meine Freundin ihren Geburtstag feiern wird, war mir auch gleich klar, wer der Empfänger dieser Dose sein wird. Was dabei herauskam, könnt Ihr im Nachfolgenden lesen.
Weitere interessante Projekte von mir findet Ihr HIER
- Dekupiersäge
- Akku-Bohrschrauber
- Holzleim, Schleifpapier, Spannzwingen, danish Oil
- Massivholz
- Massivholz
- Massivholz
Holz vorbereiten
Zuerst klebte ich meinen gesamten Holzrest mit Tesa ab. Dann legte ich meine Vorlagen auf und zerteilte das lange Holzstück in handliche kleinere Abschnitte. Ich könnte das zwar auch mit der Dekupiersäge machen, da ich aber noch meine Bandsäge heraussen stehen hatte, habe ich gleich diese zum Zertrennen hergenommen. Es geht natürlich auch jede andere Säge wie Sticksäge, Kreissäge usw.
Aussägen der einzelnen Scheiben
Nachdem ich das Holz schön handlich in kleinere Einzelstücke zersägt habe, säge ich jetzt sehr sorgfältig meine Holzscheiben aus. Ich benötige 3 Stück mit dem gleichen Umfang.
Aussägen der Innenfläche
Meine ausgesägten Scheiben sollen ja Ringe werden. Daher setze ich in jede Scheibe ein Bohrloch zum Einfädeln des Sägeblattes für den Innenschnitt. Da ich im Umgang mit Holz immer sehr geizig bin, setze ich das Bohrloch möglichst nahe zum Rand, damit ich mit den Innenrestestücken später nochmal etwas gestalten kann.
Um ein möglichst kleines Loch zu erhalten, habe ich einen 2 mm Bohrer genommen. Da das Bohrfutter meiner PBD 40 so kleine Bohrer nicht aufnimmt, habe ich meinen Akkubohrer dafür hergenommen.
Zusammenleimen der vier Ringe
Ich habe jeweils 2 Ringe immer zusammengeklebt. Dadurch muß ich nur die halbe Trockenzeit warten, als wenn ich die drei Ringe nacheinander aufeinander geklebt hätte. Für das Zusammenleimen habe ich Holzleim verwendet. Zum Fixieren nehme ich normalerweise Spannzwingen. Da ich aber diese an einem anderen Projekt gerade hatte, habe ich die Ringe auf ein Holzbrett gelegt und mit dicken, schweren Büchern während der Trockenzeit beschwert.
Aussägen oberster Ring
Der oberste Ring muß innen nicht gewellt, sondern glatt sein, da sonst später der Deckel nicht halten würde sondern rutschen.
Motiv für Deckel
Das Schmetterlingsmotiv für den Deckel kommt auf ein dunkles Stück Holz. Auch hier habe ich wieder das Holz als erstes mit Tesafilm abgeklebt und dann meine Vorlage aufgebracht.
Löcher für Innenschnitte bohren
Dann habe ich mit dem kleinsten Bohrer den ich habe, 1mm, angefangen die Löcher für die Innenschnitte zu bohren. Prompt bin ich nach dem 15. Bohrloch auf eine Veränderung im Holz gestoßen und der Bohrer brach ab. Zum Glück hatte ich noch einige als Ersatz. (Diese kleinen Bohrer sind sehr empfindlich, ich habe daher immer einen größeren Vorrat zuhause)
Rückseite Holz
Durch das Bohren sind auf der Rückseite des Holzes an den Bohrlöchern kleine Unebenheiten im Holz entstanden. Diese werden mit Schleifpapier beseitigt.
Aussägen des Motivs
Mit einem feinen Sägeblatt werden nun die Einzelheiten des Schmetterlings ausgesägt. Man muß sehr genau sägen, da die Stege zwischen den einzelnen Ausschnitten teilweise sehr eng sind.
Schleifen der einzelnen Ringe und des Schmetterlings
Die einzelnen Ringe werden nun mit Schleifpapier noch geglättet. Hierfür habe ich zuerst 400er Schleifpapier und anschließend 1000er Schleifpapier genommen. Ebenso habe ich noch mit ganz feinem Schleifpapier den Schmetterling bei den Innenschnitten nachpoliert.
Ölen
Nachdem ich alle Ringe zusammengeleimt habe, habe ich den entstandenen Holhring geölt. Durch das Ölen wird die unterschiedliche Maserung des Holzes schön betont und es entsteht eine Schutzschicht. Man könnte auch ganz am Schluß erst ölen. Aber solange noch kein Boden an den Ringen ist, kann ich in diesen Turm hineinlangen und die Ringe besser anfassen. Mit den Dosendeckelteilen habe ich genauso verfahren, aber statt des Pinsels ein Tuch genommen. Ich habe alles mit Danish Oil eingepinselt. Das Oil muß gut einziehen. Dann wird mit einem weichen Tuch überschüssiges Oil abgenommen und etwas poliert. Um die Dose für den Gebrauch gut zu schützen, habe ich diesen Vorgang drei mal wiederholt.
Aussägen des Boden
Aus dem dunklen Holz wird mit gleichem Umfang der Boden für die Dose gesägt. Dann wird auch der Boden geölt.
Anschließend wird er mit dem Hohlkorpus verleimt.
Einsatz für den Deckel
Aus ganz dünnem hellem Holz habe ich die Unterlage für das Schmetterlingsmotiv gesägt. Die Einlage muß genau die Größe haben, die der Innendurchmesser des obersten Ringes ist. So sitzt dann dieser Deckel später rutschfest gut.
Deckel fertig stellen
Der dünne helle Einsatz wird nun mittig unter mein Schmetterlingsmotiv geleimt. (So kommt das dunkle Motiv auf dem hellen Untergrund sehr gut zur Geltung.) Er muß genau mittig sitzen, damit er haargenau in den obersten Ring meiner Dose paßt.
Fertigstellung
Nachdem die Dose nochmals gut poliert wurde, alle Einzelteile zusammengeleimt sind, der Deckel gut paßt, kann die Dose als fertig betrachtet werden. Leider wird sie nicht lange bei mir stehen. Nächste Woche sind wir eingeladen und da habe ich gleich ein schönes Mitbringsel für den Geburtstag meiner Freundin.
Ich hoffe, Euch gefällt diese Schmetterlings-Dose genau so gut wie mir.