Werkzeuge für Heim & Garten

Ordnung Teil 1: Sideboard fürs Carport


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    40 €
  • Duration
    1-2 Tage

Wir haben diversen Kleinkram, der im Carport rumfliegt - Kinderspielzeug, Gummistiefel, Grillsachen etc. Um das Chaos ein wenig zu reduzieren, weil es hübscher aussieht und weil Holzwerken Spaß macht, musste ein Sideboard her, das einen Großteil des Kleinkrams aufnimmt.
Das Teil ist etwa 1,7 Meter breit mal 1,1 Meter hoch - falls jemand es nachbauen will, können die Maße natürlich viariieren, daher auch die Angabe "diverse Leimholzplatten".

Du brauchst
  • Akku-Bohrschrauber
  • Stecheisen
  • Hammer
  • Grundhobel
  • Markiermesser
  • Winkel
  • Bleistift
  • Maßband
  • Leimholzplatte
  • Schraube
  • Bretter mit Nut und Feder
Schritt 1 7

Fleißarbeit: Nuten stemmen Teil 1

Das Ganze besteht aus Leimholzplatten, in die an den entsprechenden Stellen Schlitze eingefügt werden, welche die Regalböden (ebenfalls Leimholzplatten) aufnehmen. Los geht's mit der obersten Platte, dem "Dach": Ich hatte die Idee, die Nuten für die Seitenteile 27 Millimeter vom Rand entfernt auszustemmen; wie sich herausstellte, hat eines meiner Stahllineale eine Breite von 28 Millimetern. Da es sich um eine Arbeit für den Eigenbedarf handelt, war ich bei diesem Millimeter großzügig....
Mit dem Messer wird eine Markierung an der späteren Rückseite gemacht; diese Markierung wird dann mit dem Winkel bis fast nach ganz vorne verlängert - fast, weil die Nut nicht ganz durchgehen soll (das sieht später etwas gefälliger aus).
Dann kommt ein Stück Restholz zum Einsatz: Das halte ich an diegezogene Kerbe und markiere mit dem Bleistift die Breite der Nut (das ist nur die ungefähre Breite, dazu später mehr).
Mit dem Stecheisen verbreitere ich die Kerbe von der Abfallseite her. So erhalte ich eine kleine "Wand", gegen die ich das Eisen setzen kann, wenn das Ausstemmen beginnt. Würde ich das nicht machen, würde das Stecheisen aufgrund seiner angeschliffenen Fase im Holz "wandern" – damit wäre eine gerade Nut nicht mehr möglich…
Bevor es jetzt ans Ausstemmen geht, stelle ich meinen Grundhobel auf die richtige Tiefe: Die Platten sind etwa 18 Millimeter dick (ab und zu auch 19…), ungefähr ein Drittel will ich wegnehmen; der Grundhobel wird also auf etwa sechs Millimeter eingestellt (es handelt sich hier nicht um eine Form der Raketenwissenschaft – ob es nun 5,9 oder 6,2 Millimeter sind, ist nicht relevant). Mit der so eingestellten Tiefe reiße ich eine kleine Markierung zwischen der Kerbe und der Bleistiftlinie an; so kann ich sehen, wie tief ich stemmen muss. (Das Streichmaß ist hierfür sicherlich das richtigere Werkzeug, aber das der Grundhobel sowieso die richtige Tiefe hat, sollte das auch funktionieren – wenn man die entsprechende Vorsicht walten lässt).

Schritt 2 7

Fleißarbeit: Nuten stemmen Teil 2

Jetzt geht’s ans Ausstemmen: Das Stecheisen wird angesetzt und zuerst „zärtlich“ geschlagen. Dann wird das Holz wieder von der Abfallseite her entfernt, das Eisen wieder angesetzt und erneut zugeschlagen, diesmal etwas kräftiger. Dies wird wiederholt, bis die mit dem Grundhobel markierte Tiefe erreicht ist. Dann kommt die Platte zum Einsatz, die später in die Nut gesteckt werden soll: Die wird gegen die ausgestemmte Hälfte gesetzt und dann mit dem Messer die genaue Breite markiert. Hier zeigt sich sehr schön, dass die Bleistiftmarkierung nur die ungefähre Breite vorgegeben hat…
Die mit dem Messer gesetzte Markierung wird wiederum nach vorne verlängert und so die andere Seite der Nut ausgestemmt. Das, was dann noch in der Mitte übrig ist, wird mit dem Grundhobel eingeebnet.
Ist die Nut fertig ausgestemmt, wird die Platte vorsichtig hinein gesteckt – wenn die Holzfasern nicht zusammen gequetscht werden und sie nicht herausrutscht, passt sie ideal…
So werden nach und nach alle Nuten ausgestemmt – das ist eine gewisse Fleißarbeit…; sicherlich würde das auch mit der Oberfräse gehen, aber das wäre lauter und dreckiger (viel feinere Späne) – und das Gefummel, bis alles richtig eingestellt ist, dürfte den Zeitvorteil, den die Maschine bringt, zunichte machen…

Schritt 3 7

Aussägen der Einlegeböden

Da die Nuten nicht komplett durchgehen, müssen die Platten, die hineingesteckt werden, entsprechend ausgeklinkt werden (nennt man das so?). Da der Grundhobel noch die richtige Tiefe eingestellt hat, wird er erneut als Streichmaß missbraucht. Für die Tiefe wird mit dem Stahllineal eine Bleistiftlinie gezogen, bis zu der die Markierung vom Grundhobel umgewinkelt wird. An der Oberseite wird die Messerkerbe mit dem Stecheisen verbreitert – so erhalte ich wieder die kleine „Wand“, gegen die sich nun die Säge lehnen kann. Nun wird bis zur Bleistiftlinie herunter gesägt – wer (wie ich) es nicht so mit dem geraden Sägen hat, sollte ins Abfallholz sägen und den Schnitt später mit dem Stecheisen begradigen. Wenn der Schnitt ein klein wenig zu tief geht, macht das nichts (Stichwort „Raketenwissenschaft“).
Ist alles ausgesägt, werden die Platten zusammengesteckt – es sollte jetzt an der Vorderseite bündig abschließen.

Schritt 4 7

Verleimen und verschrauben

Bevor es nun ans Verleimen geht, müssen alle Platten (bis auf das „Dach“ und die Seitenwände) eingekürzt werden: Für die Rückwand habe ich im Baumarkt meines Vertrauens 12 Millimeter dicke Bretter mit Nut und Feder besorgt; die Platten müssen also um 12 Millimeter (oder 13 oder 14…) eingekürzt werden. Da es ein paar mehr waren (und um die Spötter, die behaupten, ich hätte keinen Strom zuhause ruhig zu stellen), habe ich dafür die Tischkreissäge aufgebaut – furchtbar laut, furchtbar schmutzig, aber schnell…
Außerdem habe ich noch mittig in die Nuten Löcher gebohrt, die die Schrauben aufnehmen sollen: Beim Verleimen hat sich nämlich ein kleines Problem gezeigt: Das Verleimen zweier Holzstücke macht nur Sinn, wenn man sie auch zusammen pressen kann, bis der Leim abgebunden hat. Idealerweise macht man so etwas mit Schraubzwingen. Hierfür gibt es eine einfache Faustregel: Man hat immer eine Zwinge zu wenig, und die größte, die man hat, ist ein paar Millimeter zu klein…
In meinem Fall waren es nicht nur ein paar Millimeter, es musste also eine andere Lösung her. Da es sich um ein Sideboard für draußen handelt (nicht um ein Stück, das ins Wohnzimmer soll), habe ich mich entschieden, die Platten nach dem Verleimen miteinander zu verschrauben – das dürfte halten…

Schritt 5 7

Die Rückwand

Für die Rückwand habe ich mir 2 1/2 Meter lange Bretter mit Nut und Feder besorgt; da das Sideboard etwa einen Meter zehn hoch ist, kriege ich aus einem Brett zwei Stücke für die Rückwand - plus etwas Verschnitt...
Die Bretter werden also zugeschnitten und an die Rückseite des Sideboards geschraubt. Beim letzten Stück ist etwas Handarbeit erforderlich, um die Breite möglichst passgenau hinzukriegen.
Jetzt zeigt sich ein kleiner Fehler im Design: Hätte ich an der "Dachplatte" zwischen den Nuten für die Seitenteile einen Falz angehobelt, würde man die Übergänge zwischen oberster Platte und Rückwand nicht sehen. So aber ist eine Lücke (noch dazu eine schiefe Lücke) sichtbar.
Um die zu schließen, leime ich einen Viertelrundstab in die hintere obere Ecke. Jetzt gefällt's mir...

Schritt 6 7

Die Rückwand

Für die Rückwand habe ich mir 2 1/2 Meter lange Bretter mit Nut und Feder besorgt; da das Sideboard etwa einen Meter zehn hoch ist, kriege ich aus einem Brett zwei Stücke für die Rückwand - plus etwas Verschnitt...
Die Bretter werden also zugeschnitten und an die Rückseite des Sideboards geschraubt. Beim letzten Stück ist etwas Handarbeit erforderlich, um die Breite möglichst passgenau hinzukriegen.
Jetzt zeigt sich ein kleiner Fehler im Design: Hätte ich an der "Dachplatte" zwischen den Nuten für die Seitenteile einen Falz angehobelt, würde man die Übergänge zwischen oberster Platte und Rückwand nicht sehen. So aber ist eine Lücke (noch dazu eine schiefe Lücke) sichtbar.
Um die zu schließen, leime ich einen Viertelrundstab in die hintere obere Ecke. Jetzt gefällt's mir...

Schritt 7 7

Anpinseln und einräumen

Zu guter letzt wird das Sideboard noch mit Holzschutzlasur angemalt - auch wenn es im Carport recht trocken sein dürfte, werden sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit doch ändern. Außerdem ist das Holz viel heller als das Carport, und mit der Lasur wird die Farbe wenigstens ein bisschen angeglichen...
Ist alles gstrocknet, wird es an die Wand gestellt und eingeräumt...

Ach ja, eine Kleinigkeit noch: An die Vorderseite eines Faches habe ich eine kleine Leiste geleimt (nur geleimt, nicht verschraubt oder genagelt), damit die Rollschuhe nicht heraus rollen...


In Teil 2 dieser Mini-Serie werde ich den Bau eines Werkzeugschranks beschreiben...