Werkzeuge für Heim & Garten

Verkleidung für Blumenkasten


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    15 €
  • Duration
    2-3 Tage

Gewünscht werden Verkleidungen für einige 60 cm Blumenkästen. Diese sollen für eine Verschönerung einer Umzäunung um einen Teich dienen. Ich fand eine Bauanleitung hierzu bei der amerikanischen Fachzeitschrift Woodsmith Ausgabe 218, März/April 2015, Seiten 18 bis 21 und Seiten 64 + 65. Dieser Bauvorschlag „steckte“ schon seit einiger Zeit „ mir in der Nase “ , aber ich hatte keine gescheite Tischkreissäge, mit welcher ich die ganzen Nuten und auch die Gehrungsschnitte machen konnte.

Ich hatte zu meinem Geburtstag jede Menge OBI-Gutscheine bekommen und so konnte ich mir endlich die lang ersehnte PTS 10 anschaffen. Dieses war auch in diese Projekt das Hauptwerkzeug mit einigen Hilfsvorrichtungen ( Jigs ) die ich auch selbst anfertigte.

Ich muß dazu sagen, daß die ganzen Reklamationen, die hier im Forum zu der PTS 10 zur Sprache kamen – bis auf das Staub-Problem - bei meinem Werkzeug nicht auftraten. Alle Sägeschnitte wurden, ob 0°, 9° oder auch 45°, exact wiedergegeben. Auch der Parallelanschlag ist sehr präzise. Also als Heimwerkermaschine ist die PTS 10 absolut zu gebrauchen....

Zu den Projektkosten:                     Angabe für eine Verkleidung
Zu der Aufstellung Material:            Angabe für eine Verkleidung, ohne separate  erforderliche  Vorrichtungen

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Tischkreissäge
  • Schwingschleifer
  • Bleistift, Radiergummi, Spitzer, Geodreieck, Winkel, Zollstock, Hammer,
  • Bohrer 1 mm, Holzbohrer 3 + 6 mm, Forstner-Bohrer 15 mm, Schleifpapier 80 er und 240 er Korn für Schwingschleifer,
  • Schleifpapier 80er Korn für Handschleifer, Spanntisch, einige Bankhaken, einige einstellbare Fixierungen, Pinsel, Zwingen
  • Oberer Rahmen
  • Leisten
  • Leisten
  • Unterer Rahmen
  • Leisten
  • Leisten
  • Seitenteile
  • Teile
  • Wasserfester
  • Nägelchen
  • Dose
Schritt 1 27

Die Vorlage

Woodsmith Ausgabe 218, März/April 2015, Seiten 18 bis 21 und Seiten 64 + 65

Schritt 2 27

Die Vorbereitung

Was jetzt kommt, möchten einige der Bosch-Leute und wohl auch viele Leute hier im Forum nicht gern sehen.... Für einige Spezial-Arbeiten mußte ich die Schutzhaube samt Spaltkeil abmontieren, sonst hätte ich unter Anderem die ganzen Nuten nicht machen können. Ich empfehle dringend das vorsichtige Hantieren mit der Kreissäge ohne Schutzhaube und Spaltkeil. Die Finger schön weit genug vom Sägeblatt halten....

Schritt 3 27

Das Material

Als Holzmaterial nahm ich erstmalig Espe 1000 mm lang, 100 mm breit und 10 mm stark– ich konnte einen kleinen Posten günstig erwerben – und Kiefernleisten 40 x 30 mm und 40 x 20 mm.

Schritt 4 27

Die Hilfsmittel - ein Push Stick

Entstanden aus Restholz, unter Anderem von einem Besenstiel. Erforderlich für die Nutenerstellung für den oberen Rahmen.

Schritt 5 27

Die Hilfsmittel - ein Crosscut Sled

Ebenfalls enstanden aus Restmaterial - beschichtete Spanplatte, Leisten  und Alu-Winkel. Erforderlich für das mm-genaue Absägen der Seitenteile.

Schritt 6 27

Die Hilfsmittel - ein Miter Sled

Entstanden aus Reststücke von Laminat, beschichtete Spanplatte und Leisten. Erforderlich für das genaue Ablängen der oberen Rahmenstücke.

Schritt 7 27

Der obere Rahmen - Zuschnitt und Fugen erstellen

Da die Blumenkästen oben 585 mm lang sind, habe ich grob für die Länge 650 mm 2 x Leisten 40 x 30 mm abgelängt, für die Breite grob 300 mm ( Breite des Kastens 210 mm ).

Ich stellte die PTS 10 auf 9° ein - im Original war 12 ° vorgesehen, unser Kasten hatte aber nur eine Schrägung von 9° - , die Sägeblatthöhe wurde auf 22 mm eingestellt. Den Parallelanschlag habe ich mit 12 mm fixiert. Ein Probeschnitt wurde gemacht... stimmt.

Dann habe ich die erste Leiste genommen und den ersten Schnitt gemacht, es wurde nochmals nachkontrolliert... es stimmt. Danach kamen die restlichen Leisten dran. Dann habe ich den Parallelanschlag 3 mm weitergestellt und wieder gesägt. Solange, bis die Nut 10 mm breit war. Eine Kontrolle mit den Seitenbrettchen wurde durchgeführt... es stimmt.

Dann stellte ich die Säge wieder auf 0° ein und die Sägeblatthöhe auf 20 mm, den Parallelanschlag ebenfalls auf 20 mm. Anschließend sägte ich von dem 18 mm breiten Teil 9 mm in der Höhe ab.

Schritt 8 27

Der obere Rahmen - die weitere Bearbeitung

Dann stellte ich die Säge wieder auf 0° ein und die Sägeblatthöhe auf 20 mm, den Parallelanschlag ebenfalls auf 20 mm. Anschließend sägte ich von dem 18 mm breiten Teil 9 mm in der Höhe ab.

Schritt 9 27

Der obere Rahmen - Teile auf Gehrung schneiden

Wie ich schon oben erwähnt habe, habe ich einige Hilfsmittel selbst angefertigt. Für die Gehrungen zu schneiden habe ich mir mit Hilfe von Restholz ( Laminat, beschichtete Spanplatte und 2 Leisten ) ein solches Teil gebaut. Vorlagen gibt es sehr viele im Internet, z.B. ShopNotes, Wood oder Woodsmith. Die meisten sind aber sehr aufwändig und für diesen Zweck zu übertrieben groß.

Als Erstes habe ich die kürzere Leiste genommen und Gehrung gesägt. Anschließend kam die längeren Leiste dran.  Maß genommen und angezeichnet, dann den ersten Schnitt gemacht. Dann Innenmaß 190 mm bzw 560 mm angezeichnet und auch die zweite Gehrung gesägt. Zum Schluß kam die Anprobe...

Schritt 10 27

Der obere Rahmen - die Fertigstellung

Dann wurden die 4 Teile mit wasserfeste Holzleim bestrichen und auf dem Spanntisch gelegt. Einige Bankhaken und einstellbare Fixierungen wurden angesetzt und das Ganze wurde über Nacht austrocknen lassen.

Schritt 11 27

Der untere Rahmen - Zuschnitt und Überplattung schneiden

Diesmal nicht mit Gehrung, sondern mit Überplattung. Auch prima hinzukriegen mit der PTS 10....

Erstmal Maß genommen. 535 mm x 160 mm soll der Rahmen groß werden. Also Kiefer-Leiste 40 x 20 mm genommen, jeweils 2 Stück 535 mm und 160 mm abgelängt und Kanten gebrochen. Dann diese Leisten zunächst auf die Seite gelegt.

Das Sägeblatt der PTS 10 habe ich auf 10 mm Höhe eingestellt, den Parallelanschlag auf 40 mm. Dann habe ich die Leisten genommen und die Sägeflächen markiert. Danach wurden die einzelnen Flächen Schnitt für Schnitt freigelegt. Man muß dabei aufpassen, daß die Finger nicht zu nah an das Sägeblatt kommt.

Schritt 12 27

Der untere Rahmen - der Zusammenbau

Im Anschluß daran habe ich die Flächen mit dem Handschleifer fein gesäubert und die Kanten gebrochen.

Dann wurden alle Flächen, die miteinander fixiert werden sollen, mit Leim bestrichen und Zwingen aufgebracht. Dabei muß unbedingt auf die Rechtwinkeligkeit geachtet werden.

Am nächsten Tag habe ich die PTS 10 auf 9° eingestellt, die Höhe des Sägeblattes auf 25 mm und den Rahmen entsprechend geschnitten. Dise Maßnahme ist nötig, damit später die Seitenteile besser montiert werden können.

Schritt 13 27

Die Seitenteile - die Vorbereitung

Insgesamt werden für einen Blumenkasten 16 Teile Espenholz 10 mm stark 88 mm breit und 180 mm hoch benötigt. Diese habe ich mir aus den Teilen 1000 mm lang und 100 mm breit gesägt. Die schmalen Längstschnitte mit entsprechend eingestelltem Parallelanschlag, die Abschnitte 180 mm auf einem sogenannten Crosscut Sled, einem selbst angefertigten Hilfsmittel für die Tischkreissäge.

Man kann dieses Teil millimetergenau einstellen und spart sich somit jedes weitere Anzeichnen. Dieses Jig – wurde von der amerikanischen Fachzeitschrift ShopNotes vor langer Zeit publiziert - habe ich vor einiger Zeit gebaut, werde es auch mal als Projekt hier einstellen. Ähnliche Teile wurden auch schon hier als Projekte vorgestellt.

Schritt 14 27

Die Seitenteile - etwas Style reinbringen

Alle Teile wurden nach dem Sägen verschliffen und zu einem Päckchen zu jeweils 5 Stück mit Tesa Krepp Band zusammengeklebt. Der Sinn ist dermaßen: Die Seitenteile sollen etwas „Style“ bekommen, daß heißt, auf jeder Seite soll ein Dreieck 25 x 25 mm hineingeschnitten werden. An der Unterkante soll auch ein Dreieck 12 mm abgeschnitten werden. Man kann das sehr zeitaufwendig mit anzeichnen und dann mit der Stichsäge ausschneiden bewerkstelligen. Einfacher und schneller geht das mit der Tischkreissäge.

Schritt 15 27

Die Seitenteile - los gehts

Ich habe mir zu diesem Zweck wieder mal ein Jig gebastelt. Einfach ein Reststück Holz hochkant an den Queranschlag der Kreissäge mit 2 Maschinenschrauben M 6 mit Unterlegscheiben und Flügelmuttern montiert. Dann wurde die Säge auf 45° eingestellt, die Höhe auf 25 mm. Ein paar Probeschnitte habe ich gemacht, bis der Abstand und Schnitthöhe passen. Auf dem zusätzlichen Anschlagbrett habe ich dann ein Leistchen aufgeleimt und mit ein paar Nägelchen fixiert.

Dann wurden die „Päckchen“ gesägt. Alle in einem Durchgang, dann wurden die „Päckchen“ umgedreht, damit auch die andere Seite einen Schnitt erhält.

Schritt 16 27

Die Seitenteile - immer noch

Damit auch das Dreieck komplett wurde, habe ich den zusätzlichen Anschlag umgedreht und wieder an dem Queranschlag befestigt. Auch der Paralellanschlag wurde versetzt, diesmal nach rechts. Wieder wurden Probeschnitte gemacht, bis es paßte.

Auf der gleichen Art und Weise wurde der Anschlag auf die Abschrägung am unteren Ende durchgeführt.

Ich hoffe, die Bilder können diese Vorgehensweise etwas erklären.

Schritt 17 27

Vorrichtung zum Schneiden der Eck-Teile

Dieser Arbeitsschritt war der zeitaufwändigste im ganzen Projekt. Damit auch die Eck-Brettchen passen, muß die Vorrichtung sehr genau angefertigt werden. Ich richtete mich nach der Anleitung von Woodsmith auf den Seiten 64 + 65, hatte alle Maße von inch auf mm umgerechnet ( 1 inch = 25,4 mm ) und notiert.

Die Grundplatte maß 330 x 170 mm, auf der rechten Seite kam ein 45° Schnitt. Darauf wurde Schleifpapier 80er Korn mit Kraftkleber geklebt. Ein sogenanntes Anschlagbrettchen 5 mm stark, 330 mm lang, oben 118 mm breit, unten 28 mm wurde mit 2 Spaxschrauben befestigt.

Schritt 18 27

Eck-Stücke - der erste Schnitt

Die Säge wurde auf 45° eingestellt, die Sägeblatthöhe auf Stärke des Grundbrettes + 10 mm für die Seitenbrettchen + 5 mm. Der Parallelanschlag wird nach links versetzt, so, daß das Sägeblatt gerade eben die Vorrichtung berührt.

Dann habe ich, gemäß der Anleitung Woodsmith, am oberen Ende 68 mm vom linken Rand abgemessen und markiert. Diese Markierung wurde dann an der 45° Schrägung angehalten, - ebenfalls die Luft - und der erste Schnitt wurde vollzogen.

Schritt 19 27

Fixierung zu Vorrichtung

Nein, nur mit den Fingern das Ganze festgehalten, war mir nicht ganz geheuer... Also montierte ich ein selbstgebautes Hold-down auf die Vorrichtung. Dieses Teil hatte ich vor einiger Zeit auch hier im Forum vorgestellt, wird mit Hilfe einer 6mm Schraube – eine Einschlagmutter befindet sich auf dem Hold-down - auf die Grundplatte montiert.

Und so ging ich vor: Um die genaue Bohrung für die Fixierung zu machen, bediente ich mich der Dübel-Technik. Ich legte das Metallstück ( Kupfer ? ) mit der Rundung in das Hold-down und preßte das Teil auf die Grundplatte. Dann bohrte ich zunächst ein 3 mm Loch um auf der Unterseite eine Markierung zu haben. Anschließend bohrte ich mit einem 15 mm Forstner-Bohrer ein Sackloch von 5 mm Tiefe. Danach wurde das Loch auf 6 mm aufgebohrt. Dann steckte ich die Schraube 6 x 70 mm rein, auf die Oberseite wurde das Hold-down aufgeschraubt. So sah das Ganze schon viel besser aus.

Schritt 20 27

Eck-Stücke - die Schnitte mit Fixierung

das letzte Bild von Teil 1
das letzte Bild von Teil 1

Nun der erste Schnitt der Hilfseinrichtung mit Fixierung. Das war jetzt der Schnitt für das Teil 1. Teil 4 kam anschließend dran. Also das Ganze von vorn... Diesmal auf 62 mm eingestellt. Aber Achtung: das Seitenteil wird nach unten geschoben und geschnitten.. Also wurde auch die Fixierung geändert. Man muß sich wirklich viel Zeit dazu nehmen, um es richtig zu machen. Man muß auch darauf achten, daß das Anschlagsbrettchen richtig gedreht wird. Auch der zweite Schnitt ist in Ordnung, ein Test hat es bewiesen.

Schritt 21 27

Eck-Stücke - mit Teil 4 geht es weiter

Teil 4 kam anschließend dran. Also das Ganze von vorn... Diesmal auf 62 mm eingestellt. Aber Achtung: das Seitenteil wird nach unten geschoben und geschnitten.. Also wurde auch die Fixierung geändert. Man muß sich wirklich viel Zeit dazu nehmen, um es richtig zu machen. Man muß auch darauf achten, daß das Anschlagsbrettchen richtig gedreht wird. Auch der zweite Schnitt ist in Ordnung, ein Test hat es bewiesen.

Schritt 22 27

Eck-Stücke - Teil 2

Jetzt kam das Teil 2 dran, das gleiche Spiel... Also alles ummontieren, das Anschlagbrettchen umdrehen und die Fixierung wieder montieren und dann anhalten, schneiden und … paßt.

Schritt 23 27

Eck-Stücke - das Teil 3

Dann das Teil 3, das gleiche Spiel, anhalten, schneiden und … paßt.


Schritt 24 27

Der Zusammenbau - Teil 1

Das waren nun alle vier Teile aber nur für 2 Ecken... Jetzt die Wiederholung. Da ich insgesamt 4 Blumenkästen-Verkleidungen machen wollte, mußte ich entsprechend viel einstellen und schneiden.

Danach folgte das Montieren der Seitenteile. Angefangen habe ich mit den Ecken. Jeweils Teile 1 + 4 und Teile 2 + 3 über Eck. Diese wurden mit Leim eingestrichen und in die Nut des oberen Rahmens eingesetzt. Zusätzlich nagelte ich kleine Nägelchen 1,2 x 20 mm ein, vorher bohrte ich mit dem 1 mm Bohrer vor. Hier kam erstmals mein neuer Schrauber PSR 10,8 LI-2 zum Einsatz.

Schritt 25 27

Der Zusammenbau Teil 2

Zum einfachen Montieren des unteren Rahmens, habe ich diesen auf den zuvor druntergesetzten Blumenkasten aufgelegt. Dann folgte auch das Einleimen und Nageln auf den unteren Rahmen. Danach kamen die restlichen Teile dran. Angefangen habe ich in der Mitte, dann mit gleichem Abstand auch die Anderen.

Schritt 26 27

Die Abschlußarbeiten

Dann wurde die Verkleidung mit dem Schwingschleifer erst grob und dann feingeschliffen. Danach folgte eine Lasierung. Nach dem Austrocknen wurde eine einfache Halterung aus Rest-Holz gefertigt, lasiert und montiert.

Schritt 27 27

Der Einsatzort

Hier noch einige Bilder ....

Wenn einer nachgezählt hat... es sind nur 3 Verkleidungen... die vierte ist noch noch nicht ganz fertig geworden.

Es mag sein, daß ich etwas zu ausführlich auf das Zuschneiden der Eck-Teile eingegangen bin, dies war aber Absicht.