Werkzeuge für Heim & Garten

Highboard aus Godmorgon-Schränken (IKEA-Hack)

Fertiger Schrank
Fertiger Schrank

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    400 €
  • Duration
    2-3 Tage

In unserem Eingangsbereich schauen seit dem Einzug ein paar Kabel (Netzwerk und Strom) aus dem Boden. Schon beim Hausbau hatten wir geplant, hier ein Möbel aufzustellen, um etwas Technik und ggf. auch die angekommene Post etc. unterbringen zu können.
Nach langer Überlegung beschlossen wir, hier eine Art Highboard oder Sekretär aufzustellen. Leider gab es kein Möbelstück zu kaufen, das den Anforderungen entsprach. Deshalb haben wir eins aus Badschränken von IKEA selbst gebaut.

Hier kannst Du noch andere Projekte / IKEA-Hacks von mir anschauen.

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Handkreissäge
  • Tischkreissäge
  • Schraubendreher
Schritt 1 7

Anforderungen und Konzeption

Aussehen vorher
Aussehen vorher
Kabel
Kabel
Planung SketchUp
Planung SketchUp
Planung SketchUp
Planung SketchUp
Planung SketchUp, Rückwände
Planung SketchUp, Rückwände

Aufgrund der baulichen Gegebenheiten sollte das Möbel

  • nicht zu tief sein (max 40cm)
  • maximal 120cm breit sein
  • ca. 100cm hoch sein
  • Türen und möglichst Schubkästen haben
  • weiße Hochglanzfronten (passend zu Küche) haben
  • die Möglichkeit bieten, versteckt Kabel (Netzwerk und Strom) vom Fuß nach oben zu verlegen, da im / am Schrank u.a. das Display für die Gegensprechanlage platziert werden soll

Recht schnell war klar, dass wir uns sowas selbst bauen müssen.

Ein kompletter Eigenbau kam mangels Erfahrung im Möbelbau und geeignetem Material nicht in Frage. Statt dessen haben wir uns bei IKEA nach passenden Möbeln umgeschaut, die entsprechend umfunktioniert werden konnten.

Wegen der geringen Tiefe kamen eigentlich nur Küchenoberschränke oder Badschränke in Betracht. Beides gibt es zu günstigen Preisen bei IKEA. Für Küchenoberschränke gibt es allerdings keine Schubkästen und die Korpusse sind auch recht unansehnlich, sodass hier wieder Deckseiten notwendig gewesen wären. Mit 2 Deckseiten wäre ein Möbel aus z.B. zwei 60er Teilen aber breiter geworden als insgesamt 120 cm.

In der Badabteilung sind wir dann fündig geworden und haben zwei 100 cm hohe Hängeschränke und einen 92 cm hohen Schubkastenschrank gekauft. Die Schränke sind jeweils 40cm breit und die Korpusse sind schon hochglanzbeschichtet. Komischerweise sind die Schränke auch unterschiedlich tief. Die 100cm hohen Hängeschränke sind 33cm tief, der 92 cm hohe Schubkastenschrank ist 30cm tief.  - Das kam unseren Plänen aber entgegen, da sich hinter dem mittig verbauten Schubkastenschrank automatisch eine Nische für die Kabelführung ergibt.

Um den ganzen Bau zu stabilisieren, sollte von hinten ohnehin eine feste Rückwand angeschraubt werden, die dann auch die kabelführende Nische verdecken würde.

Die Rückwand haben wir aus zwei weißen, 60cm breiten, 120cm hohen Küchenschrank-Türen gebaut. Die Türen wurden horizontal angeschraubt. Eine der Türen habe ich mit der HKS in der Breite passend zugesägt.

Blieb noch zu klären, wie wir die Fuß- und Deckplatte bauen würden. - Der Schrank sollte eine Fußplatte bekommen, damit die Türen nicht auf dem Fußboden schleifen und natürlich eine Deckplatte für den oberen Abschluß.

Wir haben mit Platten aus der Besta-Serie (ebenfalls IKEA) experimentiert. Die bestehen aber letztendlich aus Pappe, sodass hier keine Schraube gehalten hätte. - Ausserdem waren die Besta-Platten mit genau 120 cm minimal zu kurz, da die 3 Korpusse nach dem zusammenschrauben 120,3 cm breit waren. Dieses Maß ließ sich auch nicht mit Schraubzwingen korrigieren.

Deshalb haben wir online 2 passende Platten (Deckplatte: 120,5 x 40, Fußplatte: 120,5 x 33) bestellt (myspiegel.de). Die Platten sind weiß beschichtet und haben umlaufend eine weiße Kante.

Schritt 2 7

Zusammenbau der Schränke, Korpusse miteinander verschrauben

Zusammengebaute Schränke miteinander verschrauben
Zusammengebaute Schränke miteinander verschrauben

Der Zusammenbau der Schränke war schnell erledigt.

Nach Anbau der Türen / Einbau der Schubkästen habe ich die Schränke vorn ausgerichtet, mit Schraubzwingen fixiert und mit den beiliegenden Verbindungsschrauben miteinander verschraubt.

Wie schon erwähnt war der ganze Block 120,3 cm breit, was sich auch mit Schraubzwingen und nochmaligem Nachziehen der Verbindungsschrauben nicht ändern ließ. - Das ist wahrscheinlich die normale Toleranz und den meisten Kunden wird das gar nicht auffallen.

Mir dagegen schon, denn ich wollte über alle 3 Schränke hinweg eine Deckplatte montieren. - Wir haben kurz mit der Deckplatte eines Besta-Schranks experimentiert. Diese ist aber nur 120 cm lang und die fehlenden 3mm haben mich gestört.
Ausserdem bin ich von den Besta-Schränken nicht überzeugt, denn die bestehen aus Wellpappe mit 3mm MDF-Aussenhaut und Holzschrauben halten hier nicht.

Also wurden 19mm starke, weiß beschichtete / kantenumleimte Spanplatte mit den Maßen

  • 120,5 x 40 cm als Deckplatte
  • 120,5 x 35 cm als Bodenplatte
bestellt (myspiegel.de).



Schritt 3 7

Kabeldurchführung in der Bodenplatte

Bohrungen mit Forstnerbohrer
Bohrungen mit Forstnerbohrer
Ausschnitt mit Stichsäge
Ausschnitt mit Stichsäge
Gummi-Füßchen
Gummi-Füßchen
Paßt
Paßt

Um die Kabel (Netzwerk und Strom) unsichtbar ins Schrankinnere zu verlegen, mußte in die Bodenplatte ein Loch / Ausschnitt gebohrt werden. Dazu habe ich mit einem 25er Forstnerbohrer zwei Löcher gebohrt und danach das Material zwischen den Löchern mit der Stichsäge ausgesägt. Die Ränder sind leider etwas ausgefranst, was aber keine Rolle spielt, da der Ausschnitt hinterher vom Schrank verdeckt ist.
Ich habe bewußt einen 30cm langen Ausschnitt gesägt, damit ich den Schrank bei der weiteren Montage noch hin und her schieben kann. 
An die Unterseite der Bodenplatte wurden noch ein paar Gummi-Füßchen geklebt und danach die Bodenplatte platziert. 
 

Schritt 4 7

Rückwände

Beide Rückwand-Platten übereinandergestellt (Ansicht von hinten)
Beide Rückwand-Platten übereinandergestellt (Ansicht von hinten)
Beide Rückwand-Platten übereinandergestellt, zum Anzeichnen der Markierung für das Sägen
Beide Rückwand-Platten übereinandergestellt, zum Anzeichnen der Markierung für das Sägen
 Kürzen der Platte für Rückwand
Kürzen der Platte für Rückwand
Kürzen der Platte für Rückwand
Kürzen der Platte für Rückwand
Mini-Rückwand
Mini-Rückwand
Mini-Rückwand mit USB-Kabeldurchführung
Mini-Rückwand mit USB-Kabeldurchführung
Mini-Rückwand mit USB-Kabeldurchführung, schon verschraubt
Mini-Rückwand mit USB-Kabeldurchführung, schon verschraubt
Verschrauben der Rückwand-Platten
Verschrauben der Rückwand-Platten

Die Rückwand wurde aus zwei 120 cm hohen, 60 cm breiten Türen, die auf die Seite gelegt wurden, gebaut.
Grundsätzlich hätte als Rückwand auch eine 3mm MDF-Platte genügt. Die RW sollte aber sehr stabil sein und ausserdem fehlte ein seitlicher Abschluß, sodass eine Platte mit umleimter Kante auch besser aussieht.
Da beide Platten zusammen 120 cm hoch gewesen wären, habe ich eine Platte mit der HKS auf 40cm gekürzt. Danach wurden beide Platten von hinten an den Schrank geschraubt, die gekürzte Platte mit der abgesägten Seite nach unten. Diese sitzt auf der hinten überstehenden Bodenplatte auf.

Ausserdem habe ich mit der TKS aus einer weißen 3mm MDF-Platte ein 40cm x 13cm großes Stück ausgesägt und von hinten an den mittleren Schubkastenschrank geschraubt. Diese Rückwand verdeckt die Kabelnische.

Schritt 5 7

Verkabelung

"Kabelnische" hinter dem mittleren Schrank mit allen Kabel
"Kabelnische" hinter dem mittleren Schrank mit allen Kabel
Durchführung von Stromkabel und Netzwerkabeln durch mittleren Schrank
Durchführung von Stromkabel und Netzwerkabeln durch mittleren Schrank
Doppelsteckdose und Netzwerkkabel
Doppelsteckdose und Netzwerkkabel
USB-Ladegerät an Doppelsteckdose
USB-Ladegerät an Doppelsteckdose
Anschluß des Displays für Türstation (über LAN-Kabel)
Anschluß des Displays für Türstation (über LAN-Kabel)

Im Schrank bzw. im "Kabelkanal" wurden das Stromkabel und 2 Netzwerkkabel verlegt. Dazu noch ein weiteres Netzwerkkabel, das ich zur Ansteuerung der Klingel und Aussenkamera mißbraucht habe.
Die beiden normalen Netzwerkkabel führen in den Keller auf ein Patchfeld und sind darüber an den Router angeschlossen.
Das Stromkabel führt über einen Verteiler zu 2 im Schrank montierten Doppelsteckdosen.
Über die 4 Adernpaare des 3. Netzwerkkabels wird das am Schrank angebrachte Display für die Türstation angesteuert.
Alle Steckdosen, Netzwerkdosen und das Display sind im rechten Teil des Schrankes untergebracht; die Kabel führen jeweils durch die Rückwand des mittleren Schranks durch den mittleren Schrank in den rechten Schrank.

Im Schrank wurde ein USB-Ladegerät platziert und 2 USB-Ladekabel durch den Schrank in die obere Ablage verlegt.

Schritt 6 7

Bodenplatte / Deckplatte verschrauben

Verschraubung der Bodenplatte
Verschraubung der Bodenplatte
Verschraubung der Deckplatte
Verschraubung der Deckplatte

Zum Abschluß wurden die Bodenplatte und die Deckplatte mit dem restlichen schrank verschraubt.

Die Bodenplatte steht nur hinten über. Hier sitzen die Platten der Rückwand auf.
Die Deckplatte steht dagegen vorn ca. 2cm über und verdeckt die oberen Kanten der Türen und Schubkästen.
Da die Deckplatte 40cm tief ist, steht sie auch hinten ca. 6 cm über. Das ist so gewollt, da der Schrank so tiefer wirkt und die Platte auch über das Treppengeländer ragt.

Schritt 7 7

Finish & Fazit

Fertig
Fertig

Als Griffe fanden elegante Edelstahlgriffe Verwendung. Die stammen auch von IKEA, werden aber seit 10 Jahtren nicht mehr verkauft. Die hatten wir noch im Fundus.
Auf die Deckplatte wurde noch eine passende Glasplatte aufgelegt (aus dem Fundus), was auch der Oberseite ein Hochglanzfinish verleiht.

Mit ca. 400 Euro Materialkosten haben wir ein ansehnliches und perfekt passendes Möbelstück gebaut, das auch sehr stabil ist.