Polierscheibe selbst gemacht - allereinfachste und billigste Art

Nachdem die selbstgebaute Scheibe einige Zeit in Benutzung war und ich sie stark hergenommen hatte, sind meine Stoffscheiben immer kleiner geworden. Daraufhin habe ich das gleiche System noch einmal mit den großen Kosmetik-Abschminkpads gemacht und mußte feststellen, daß diese Pads die bessere Lösung sind. Außerdem muß man auch nicht so viele Scheiben schneiden. Nur damals hatte ich keine Zuhause und daher die oben aufgeführten Material verwendet.

Da ich keine große Werkstatt habe, habe ich auch sehr wenig Vorrat an Schrauben und Kleinteilen. Nach längerem suchen hatte ich folgende Teile in meinem Vorrat gesichtet:
diverse Beilagscheiben
1 Gewindestange mit fest sitzender Flügelschraube
2 Gewindestange mit Festkopf etwas unterschiedlich
1 Gewindestange nackt 6 mm
2 Flügelschraube 6 mm

und dazu habe ich mir noch 2 kleine runde Holzscheiben aus Abfallholz gesägt.

Für die Größe der Scheibe habe ich in etwa die gleiche Größe geplant, die eine gekaufte Polierscheibe hat, ca 15 cm Durchmesser. Dann habe ich den Deckel einer Teekanne genommen und damit 60 Kreise auf einen älteren Bettbezug gemalt, den man immer bügeln muß und den ich deshalb schon beiseite gelegt hatte, da ich ihn nicht mehr verwende.

In die ca 6 cm Durchmesser große Holzscheibe habe ich die Mitte angezeichnet und mit kleinem Bohrer vorgebohrt, mit 6 mm Bohrer nachgebohrt. In das Loch habe ich die Gewindestange mit fest sitzendem Kopf gesteckt.

Die 60 aufgemalten Scheiben werden ausgeschnitten. Dabei habe ich mir nicht große Mühe gegeben, da ich es sehr eilig hatte. Im späteren resultat ist das auch völlig egal, für das Polieren spielt das keine Rolle.

Den Stapel zugeschnittener Stoffscheiben habe ich in der Mitte gekennzeichnet und dann ganz fest mit 3 Schraubzwingen zusammengepreßt. Danach habe ich mit einem dünnen Bohrer vorgebohrt und anschließend mit dickem Bohrer 6 mm in der Mitte das Loch für die Gewindestange gebohrt.

Auf die Gewindestange werden nun alle Stoffscheiben aufgefädelt.

Die aufgefädelten Scheiben werden am Ende wieder mit einer Beilagscheibe und einer Flügelmutter gesichert. Alles wird mit Hilfe von einem Schraubstock ganz fest angezogen. Auf den Übergang Flügelmutter-Gewindestange  habe ich etliche Tropfen Sekundenkleber gegeben, damit die Flügelmutter sich nicht wieder lockern kann.

Zuerst habe ich die neue Polierscheibe an meiner Bohrmaschine eingespannt, es hat prima funktioniert. Danach habe ich die Polierscheibe in das Futter meiner Welle gesteckt, auch hier hat es prima funktioniert. Das Polieren wird richtig gut und die Ergebnisse sehen prima aus.
Am Anfang verliert die Bettuchscheibe beim ersten Polieren noch ein paar Fuseln, aber das gibt sich schnell.

So hatte ich aus einer Notsituation mir eine wirklich gut funktionierende Polierscheibe mit minimalistischen Mitteln gebaut.

Viel Spaß beim Nachbauen.

Natürlich hält auch so eine improvisierte Polierscheibe nicht so lange wie eine gekaufte.
Wer das Ganze nicht unbedingt an einem Samstagnachmittag ohne Materialvorrat machen möchte, kann natürlich das ein oder andere aus besserem oder höher wertigem Material machen. Verbesserungen sind immer und überall möglich.

Meine zweite selbstgemachte Polierscheibe habe ich aus Filz zugeschnitten, sie ist etwas härter, aber auch sie erzielt prima Ergebnisse.