Windlicht für Männer ;)
- Skill levelNormal
- Costs5 €
- DurationUnter 1 Tag
Mein Kumpel hat morgen Geburtstag. Er hat mir in letzter Zeit einige Gefallen getan, so hat er was gut... Obwohl ebensowenig Schnapstrinker wie ich selbst, wußte ich von einigen seiner Bemerkungen, daß er immer wieder auf die kleinen Schnapsbänkle schielt, die ich im Verein schon so gebastelt habe.
Also gesagt, getan. Da ich ja letztes Jahr eine Fünft-Karriere bei "professionellen Kopf-Kürzer-Machern" ;) gestartet habe, wollte ich nun was anderes machen. Da er gerne draußen auf der Terrasse sitzt, dachte ich mir: so ein Windlicht wäre doch was für ihn. Und nun ja, ein normales Windlicht wäre zu profan gewesen, also was "anderes".
Ursprünglich wollte ich das Projektchen nicht veröffentlichen, deshalb starten die Bilder erst mittendrin. Aber die fehlenden Arbeitsschritte könnt ihr von der "schwäbelnden Jungfrau" abnehmen.
Meine bisherigen Projekte findet ihr hier.
- Tischkreissäge
- Tischbohrmaschine
- Tellerschleifer
- Exzenterschleifer
- Drechselbank
- Schraubendreher
- Leimholzplatte
- Rampamuffe
- Senkkopfschraube
- Weinflasche
- Filzgleiter
- Aquariumkies
- Schnapsgläser
Layout
Wie oben bereits erwähnt, wollte ich das Projektchen eigentlich nicht hier veröffentlichen.So der Plan, der spätere Plan war dann ein anderer ;).
Also die 4 zugesägten Buchestücke (100x100x18) zu einem Karo-muster verleimen. Es wäre gut gewesen, hätte ich Leimholzplatten mit durchgehenden Lamellen verwendet... :(. Die Weinflasche war zu diesem Zeitpunkt auch bereits geköpft - im doppelten Wortsinn ;). Und nun mit Zirkel und Schnapsgläsern eine Stellprobe gemacht, damit die Bohrungen eingebracht werden können.
Damit die Kerle auch standhaft bleiben ;)
Nachdem das Layout festgelegt war, die Bohrungen im Bohrständer einbringen. Für die Bohrung der Weinflasche ein 30mm und für die der Schnapsgläser 35mm.
Ausgehfein machen :)
Nun gings an die Optik. Erst die Ecken abrunden mit dem Tellerschleifer und dann mit dem Excenterschleifer bis 180er Korn alles vorschleifen.
Anschließend mit dem Karnisfräser eine Dekokante einbringen, dies geschah in 3 Fräsdurchgängen, da ansonsten die Spanabnahme deutlich zu groß gewesen wäre. Der letzte Fräsdurchgang mit geringer Spantiefe als Schlichtvorgang. Anschließend die Rückseite mit einem Abrundfräser (R 3mm) bearbeiten.
Nachdem nun die letzten Spanarbeiten gemacht sind, wird mit dem Excenterschleifer bis 240er Korn fertiggeschliffen. Die Karnis- und abgerundete Kante wurden von Hand bis 240 geschliffen. Ebenfalls die Bohrungen "entgratet", sprich von Hand mit 240er Schleifpapier die Kanten gebrochen (das kontrolliert der Beschenkte gleich als erstes, und dem Spott wollte ich mich nicht aussetzen ;)).
Nun zur Oberflächenbehandlung: verschiedene Öle und Wachse standen zur Verfügung. Nach einer Gegenüberstellung an einem Probestück entschied ich mich für Walnußöl, da dies die Holzmaserung am besten befeuerte und zur Geltung brachte.
Die Filzgleiter sind irgendwo aus einem 1€-Shop und halten auf geölten Oberflächen eigentlich nicht so sonderlich gut. Hier habe ich deshalb versucht die Filzgleiter zusätzlich mit Heißklebepistole zu fixieren. Wäre ja schade, wenn Dame ohne Schuhe daherkommen würde ;)
So kommt das Kleid zur Dame, bzw. die Flasche zur Basis ;)
Die Flasche wird über einen aus einem gedrechselten Haltekonus auf der Basis gehalten. Zuerst hatte ich nur ein M6 Gewinde in den Konus mit dem Gewindebohrer geschnitten. Als beim ersten Anziehen das Gewinde bereits ausriß entschied ich mich zu einer beträchtlichen Investition und spendierte eine Rampamuffe in M6 ;).
Wie hält das Teelicht in der Flasche?
Beim ersten Windlicht zog ich ja noch einen doppelten (Plexiglas)-Boden ein. Damals bekam ich in einem Kommentar den Tip es doch mit Sand aufzufüllen und einfach nur das Teelicht darauf zu stellen. Das funktioniert ganz gut (zwischenzeitlich hatte ich nochmal ein solches Windlicht gebastelt, aber nicht veröffentlicht). Ich wollte hier eigentlich Sand von der Ostsee haben, aber der Lieferant des Ostseesandes ist ein recht unzuverlässiger Genosse und Geburtstage lassen sich nicht so einfach verschieben, bis die Lieferung (vielleicht) eintrifft ;).
Kritik, Fazit
Zuerst: das Projekt hat mir sehr viel Spaß bereitet beim Bauen! Es ist ein schönes Projekt für 1-2 Tage, das auch ohne viel Werkzeug machbar ist. Natürlich habe ich den Haltekonus auf meiner Drechselbank gedreht und das mbei mir vorhandene Werkzeug benutzt. Aber das z. B. bringt man auch mit einem Akkuschrauber und grobem Schleifpapier hin..Wie ist Michael Truppe's Motto: einfach machen :).
Kritik (an mir selbst): ich würde Leimholzplatten mit durchgehenden Lamellen nehmen. Auf den beiden Bildern ist es deutlich zu sehen. Erstens ist gerade dort in der Ecke ein Übergang von einem Lamellenfragment zum nächsten (hätte man bereits beim zusammenleimem sehen können, ja...). Zudem ist die Optik (erster Blick) ziemlich zerklüftet und unruhig...