Spannvorrichtung für die Sägeschiene
- Skill levelEinfach
- Costs4 €
- DurationUnter 1 Tag
Um meine Schiene am zu sägenden Material fest zu halten habe ich bisher immer diese doch nicht ganz so preiswerten Schienenzwingen verwendet. Da mir die Schnellspanner dann doch zu teuer waren auch nur die bei denen man schrauben muß. Das wurde mit der Zeit aber dann doch lästig und ich wollte etwas das schneller geht aber teuer sollte es trotzdem nicht sein. Beim Betrachten eines höchst langweiligen YT Bastel Videos das überhaupt nichts damit zu tun hatte kam mir dann plötzlich die Idee. Nur so aus Vorsicht hatte ich doch mal Schnellspanner für Fahrräder für ~75 Cent bei den Chinesen bestellt. Damit müßte doch was zu machen sein.
Stückliste und Preis ist für ein Paar, also das was man für die Schiene braucht.
Zwar verwende ich als Sägeschiene Profilschienen aber das Prinzip müßte auch für die üblichen Sägeschienen funktionieren sofern die Nutsteine rein gehen. Man könnte da vielleicht auch eine M6 Maschinenschraube mit etwas passend gemachtem Kopf verwenden.
- Akku-Bohrschrauber
- Kapp- und Gehrungssäge
- Tischbohrmaschine
- Schnellspanner
- Gewindestange
- Nutsteine B8
- Multiplex
- Kleber
- Grundierung
- Sprühdosenlack
- Leim
Schnellspanner zerlegen
Die schnellspanner kommrn montiert mit allen Teilen die man bei einem Fahrrad benötigt aber für dieses Prjekt sind sie zum Teil überflüssig. Also zuerst mal auseinanderbauen.
Schnellspanner ausbohren
Die Schnellspanner kommen mit einer Stange mit Teilgewinde die so wie sie sind nicht geeignet sind. Diese Stange ist an der Welle zumindest bei Meinen so eingeklebt dass man sie nicht herausbringt. Mit Hitze wollte ich an das Alu nicht ran also habe ich sie eingespannt und in der Ständerbohrmaschine genau zentrisch mit 4,8mm durchbohrt.
Stangenreste ausbrechen
Die verbleibenden Reste der Original-Gewindestange werden nun vorsichtig herausgebrochen ohne das Gewinde in der Welle zu zerstören.
Gewinde nachschneiden
Um potentielle Kleber und Reste komplett zu entfernen wurden die Gewinde mit einem M6 Gewindebohrer nachgeschnitten. Fertig mit der Zerlegung, eine M6 Schraube geht rein wie sie soll.
Für Stange ausfeilen
Da die Gewindestangen oben überstehen und dadurch der Hebel nur bedingt hochgeklappt werden kann wurde oben mit dem Dremel und einer Rundfeile dann noch Platz für die Gewindestange geschaffen.
Andruckplatte anfertigen
Um die Schiene auf das Werkstück zu drücken braucht man unten eine Andruckplatte. Die Maße sind persönlicher Geschmack und was man in der Restekiste finden kann.
Aus MPX Resten habe ich mir was passendes zugesägt was bei mir etwa 100*70mm war.
Gegenlager vorbereiten
Damit die Klemme funktioniert braucht sie ein Gegenlager. Zwei Reststücke 18mm MPX werden verleimt um eine dickere Platte zu bekommen.
Führungsloch bohren
Um beidseitig ein Zentrum zu haben wurde das verleimte MPX mit einem 6mm Bohrer komplett durchbohrt.
Scheibe aussägen
Jetzt wurde mit einer 52mm Lochsäge eine Scheibe ausgesägt. Hierzu wurde zuerst von der einen, dann von der anderen Seite gebohrt wobei das vorher gebohrte Durchgangsloch als Führung für den Zentrierbohrer diente.
Scheibe schleifen
Da die Scheiben bei der Herstellung mit der Lochsäge nicht so richtig saubere Außenkanten haben wurde sie kurz mit der Bohrmaschine auf einem Bandschleifklotz etwas abgeschliffen.
Feder an Gegenlager anbringen
Mit einer Lochsäge wurde nun von beiden Seiten auf der Ständerbohrmaschine so tief eingesägt dass eine Feder mit 8mm Breite stehen bleibt die dann später in die Nut der Schiene greift.
Feder auf Sollmaß bringen
Mittels einer M6 Schraube, Scheiben und Mutter wird die Scheibe nun in die Ständerbohrmaschine gespannt und mit einer Feile auf Sollmaß gebracht. So lange „abdrehen“ bis sie leicht in die Schienennut geht.
Teilen der Scheibe
Die so vorbereitete Scheibe wird nun genau mittig geteilt sprich durchgesägt.
Aufdoppeln
Da mir die Höhe des Gegenlagers aufgrund der zur Verfügung stehenden Lochsägen etwas zu niedrig war wurden die Teile noch auf kleine Restschnipsel 5mm Sperrholz aufgeleimt.
Gegenlager und Andruckplatte verleimen
Je eine Hälfte der Scheibe wird nun mittig mit der Andruckplatte verleimt.
Bohrung für die Spannschraube
Jetzt wird mittig in der Andruckplatte ein 7mm Loch gebohrt das durch verkanten etwas zum Langloch ausgeweitet wird.
Schleifen
Die verleimten Holzteile wurden nun abgerundet und geschliffen was mit den bereits vorgestellten Bandschleifklötzen und Schleifpapier zügig ging.
Schnittkanten versiegeln
Um die Teile nicht einmal mit Resten zu verwechseln brauchten sie Farbe. Da die Schnittkanten des BM-MPX nicht ordentlich glatt zu schleifen gehen wurden diese zuerst einmal mit Grundierung gestrichen und nachdem diese getrocknet war geschliffen.
Gesamt-Grundierung
Nachdem die Schnittkanten „ordentlich“ waren wurden die Teile komplett grundiert.
Lackierung
Jetzt war es Zeit für den Klapperdosenlack auf Acrylbasis! Da in einer roten Dose noch ein Rest drin war wurde der aufgebraucht.
Spannschraube
Die kurzen Stücke M6 Gewindestange (können auch abgesägte Maschinenschrauben sein) werden nun mit etwas Epoxy-Kleber in die Nutsteine eingeklebt. (10Stk in China <2€ inkl. Versand)
Zusammenbau
Die Gewindestange wird nun von der Seite mit dem Gegenlager durch das Loch in der Andruckplatte gesteckt. Vier (oder mehr) Bauscheiben, das kleine Plastikteil und zuletzt der Spannhebel aufgeschraubt und das Teil ist fertig zum Einsatz. Die vielen Bauscheiben oder ganz einfach eine MPX Scheibe sind erforderlich weil sonst der Spannhebel nicht weit genug nach unten geht.
Rutschsicherung
Bei unbehandelten Platten halten die Klemmen ausreichend gut aber bei beschichteten Platten könnte es vielleicht doch mal nicht reichen. Deshalb habe ich noch Reststücke einer Anti-Rutschmatte um die Vorderkante geklebt.
Verwendung
Die Klemmvorrichtung wird in die Schiene eingeschoben und der Schnellspanner so weit zu geschraubt dass die Andruckplatte nur leicht auf der zu sägenden Platte aufliegt. Dann den Hebel umlegen und das Ding klemmt.
So wie gebaut geht die Vorrichtung für Platten von etwa 5-22mm. Für dickere Platten sollte man sich Andruckplatten mit dickerem Gegenlager anfertigen.
Das Ding hätte ich schon vor 2 Jahren bauen sollen!
Ausklang
Vor genau 3 Jahren hatte ich mich hier wegen Garantieverlängerung angemeldet und bin im Forum „hängen geblieben“. Dies ist nun mein 71. und letztes Projekt das ich hier vorstelle. Da ich schon ewig nicht mehr im Forum war, hat ja kaum mehr was mit Heimwerken zu tun, und nur mal schnell einlogge um ein Projekt hoch zu laden sehe ich auch kaum Sinn darin mich hier mit dem Projektassistenten rum zu schlagen nur damit das hinterher in einer für mich grausigen Form dargestellt wird. Nach 2 Wochen ist es dann eh im Datenmüll versumpft und mit der miserablen Suchfunktion kaum mehr zu finden. Alle zukünftigen Projekte werden deshalb nur noch in einem anderen Forum gezeigt. Dort kann man mich jederzeit finden und ich beantworte in dem Forum auch gerne Fragen.
Den hier Verbleibenden weiterhin gute Unterhaltung.