Werkzeuge für Heim & Garten

Ein großes Bett für meinen Neffen


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    25 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Nun Leute, ich habe noch mehr Projekte in der Kiste, die ich euch nach und nach zeigen wollte. Hier eins, dass ich auch schon etwas länger fertig habe. Die Geschichte zu diesem Bett ist die Folgende. Wir waren im Urlaub bei Schwiegermutter in Meckpom und auch da kann ich nicht stillsitzen. Also beschloss ich ein paar Kilometer zu meinem Neffen zu fahren und zu schauen wie weit er mit dem Umbau seines Hauses ist. Na das dauert noch bis er soweit ist, habe ich mir gedacht. Beim Rundgang habe ich gesehen, dass er mit seiner Matratze auf dem Boden geschlafen hat ohne Bettrahmen. Ich sagte zu ihm ,, Junge das geht doch nicht“ ,er klar, warum nicht? Ok, war meine Antwort, du musst es wissen. Jung, voller Schwung und ein wenig Beratungsresistenz. Ja, ja, waren wir in dem Alter nicht genauso, dachte ich mir. Er hat viel zu Arbeiten und nach Feierabend werkelt er noch an seinem Bau rum. Naja, jedenfalls hat mich das nicht richtig zur Ruhe kommen lassen und am Tag darauf bin ich wieder zu ihm hin und hab ihm einen Vorschlag unterbreitet, dem er nicht wieder stehen konnte. Ich sagte zu ihm, ich bau für dich und deiner Freundin ein Bett, na was denkt ihr, was er sagte, geeenau, SUPER IDEE. Aber so viel Kohle habe ich nicht, war auch im gleichen Atemzug seine Worte. Mach dir keine Sorge, ich Regel das schon mit dem Material, bloß abholen musst du dir das am Ende selber. Das krieg ich schon irgendwie hin, versprach er mir. Und wann ist es fertig, fragte er mich auch gleich, ich dann, das wird ein wenig dauern, aber bis Mitte des Jahres wird das schon. Das war so um die Osterzeit, als wir dort waren.
Also, kurz nach dem ich wieder zu Hause war, machte ich mich auch schon an die Planung des Bettes. Wir haben uns über WhatsApp unterhalten, was er sich so vorstellte. Schnell sind wir auf einen Nenner gekommen, dass das Bett in einem schlichten Stil gehalten werden sollte.
Nun kommen wir zur Materialbeschaffung. Da wir uns einig waren, sollte das Bett aus gutem Holz gefertigt werden, Esche hatte ich im Blick. Kurze Mitteilung an den Endverbraucher und schon stand den nichts mehr im Wege.
Das Holz werde ich mir vom Tischler holen, dann da fallen öfter Bretter an die er so in seiner Firma nicht verwenden kann und will. Mit Absprache des Tischlers haben wir an einem Samstag das Material rausgesucht, denn er wollte sowie so einiges Sortieren. Wenn ihr denkt, dass ich es umsonst bekommen habe, leider nein aber, ich helfe ihm des Öfteren und da werden wir uns schnell einig.
Los geht es mit dem Bau.

Du brauchst
Schritt 1 7

1. Material

Esche, Wenge, Leim, eine Lichterkette (12 v) und vier schrauben.

Schritt 2 7

2. Werkzeug

Im Prinzip die Werkstatt meines Tischlers. Formatsäge, Abrichte, Dicktenhobel, Stechbeitel und Schlegel, eine Menge Schraubzwingen.

Schritt 3 7

3. Bauanleitung

Rohholz
Rohholz
Roh Material
Roh Material
Besäumtes Holz
Besäumtes Holz

Als erstes werde die Bretter rausgesucht und im Anschluss müssen diese eingeteilt werden, um genug Holz zur Verfügung zu haben. Der nächste Schritt ist alles Besäumen, so dass man gerade Bretter oder Riegel bekommt. Des Weiteren wird alles einmal über die Abrichte geschoben und einmal durch den Dicktenhobel gelassen. Es soll doch alles gerade werden.
Jetzt haben wir genug Material für Kopf und Fußende, die Seitenteile, fehlen nur noch die Beine. Erst wollte ich sie mir aus Kanthölzern fertigen, aber so dicke Eschenhölzer hatte ich nicht. Ich holte mir den Rat vom Senior und er sagte zu mir, mach alles aus Riegeln, die schneidest du in gleichgroße Stücke und im Anschluss werden sie dann so miteinander verleimt, dass sie das gewünschte Bein ergeben.
Da ich so noch nie gearbeitet habe, wollte ich das mal machen. Ich habe diese dann auf 40 x 40 mm geschnitten, so dass ich am Ende ein 12 x 12 cm großes Bein bekam.
Jetzt hatte ich alles beisammen und konnte als Erstes die Bretter verleimen, die für das Bett gebraucht wurden. Um ein gutes Ergebnis zu bekommen, habe ich mit Lamelos gearbeitet. Das heißt, beim Verleimen kommen die Lamelos mit rein und das ergibt dann keinen Versatz im Material. Ich habe auch noch nicht die richtige Länge abgesägt, um dieses zu machen, warte ich bis fast zuletzt. Das heißt fünf bis sechs Lamelos auf 2 m, das sollte reichen. In der Zwischenzeit konnte ich mich mit den Beinen fürs Bett beschäftigen.
Wie sollten sie am Ende aussehen, ja dieser Gedanke kam mir öfter, aber auch hier gab es eine Lösung. Ich wollte, so wenig wie möglich, Schrauben verwenden, es sollte einfach nur gesteckt werden. Na das hört sich leicht an, ist aber doch ein wenig komplizierter.
Ich habe früher schon Steckverbindungen gefertigt, daher wusste ich gut, wie das funktioniert. Ach so, jetzt soll ich das auch noch Beschreiben, na gut, ich versuch das mal.
Ihr habt genug Riegel vorhanden, gut, dann legt bitte alles einmal trocken zusammen, damit ihr ein ungefähres Bild bekommt, wie es am Ende aussehen soll. Ihr braucht vier lange und vier bis fünf kurze Riegel, je nachdem ob der Kern hohl bleiben soll oder nicht. Das ist geschafft, jetzt erst einmal wieder zu dem Kopf, Fuß und Seitenbretter. Die nach dem Trocknen einmal durch den Dickenhobel lassen, bis ihr die Endstärke bekommen habt, bei mir 40 mm.

Schritt 4 7

Weiterer Arbeitsschritt

Lamelos setzten
Lamelos setzten
verleimen
verleimen
Zuschnitt der Riegel
Zuschnitt der Riegel
die restlichen Riegel
die restlichen Riegel
die fertigen Bretter
die fertigen Bretter
die Pfosten ein mal trocken zusammen setzten
die Pfosten ein mal trocken zusammen setzten
vor der Verleimung
vor der Verleimung
wehrend der Verleimung
wehrend der Verleimung
Fertige Pfosten
Fertige Pfosten
Probe zusammensetzen
Probe zusammensetzen
das fast perfekte Ergebnis
das fast perfekte Ergebnis

Denn dieses beeinflusst das Ergebnis bei dem Bettpfosten.
Legt die Riegel so zusammen, dass ihr ein schönes Bild habt und es auch zueinander passt. Mit einem Reststück das vom Ablängen über ist, könnt ihr überprüfen, ob alles in einander passt, bevor ihr alles verleimt. Denn am Ende, wenn alles fertig ist, sollte es ein stimmiges Bild ergeben. Aber ich greife etwas vor, also weiter im Text. Nicht vergessen, wenn alles getrocknet ist, solltet ihr die Leimreste mit einem Stechbeitel oder mit einem Bandschleifer entfernen. Zum Schluss werden alle Pfosten noch mit einer Stabfräse bearbeitet, so dass keine scharfen Kanten übrigbleiben. Aber nicht die Innenseiten schleifen die bleiben so wie sie sind. Das heißt, es soll zum Schluss alles etwas stramm ineinander rutschen.
Ich hatte jetzt alles soweit fertig, dass ich zu den Aussparungen an allen Brettern kommen konnte. Ich habe sie mir aufgezeichnet und mit der Säge soweit eingeschnitten, dass ich den Rest mit einem Stechbeitel entfernen konnte. Dabei solltet ihr ein wenig vorsichtig sein, denn wenn auch das Material dick ist, kann es auch passieren, dass es bricht. Es ist mir nämlich so ergangen. Aber davon geht die Welt nicht unter, Leim dran, Zwinge gesetzt und fertig ist es wieder. Nun werde ich das Bett, das erste Mal zusammensetzten und prüfen, ob es so ist, wie ich es mir vorstellte. Na noch nicht ganz, hier und da ein wenig nachgearbeitet, es waren nur ein bis zwei Millimeter und ein Hauch hier und dort, ansonsten passte alles.
Jetzt kann ich die Teile auf Länge schneiden, denn das Bett sollte eine Maße bekommen von 1,60 x2 m.
Nun die Kanten wieder runden, bis auf das Stecksystem und alles noch einmal fein überschleifen, denn es soll sich doch keiner einen Splitter in den Allerwertesten ziehen.
Es fehlt doch noch etwas, ach ja, die Leisten, auf denen zum Schluss das Lattenrost aufliegt. Die sind schnell gefertigt und auch angebracht, in welcher Höhe ihr das macht, sei euch überlassen. Denn jeder hat da so seine eigene Vorstellung.

Schritt 5 7

4. Der Lattenrost

Das habe ich vom Speicher der Werkstatt geholt, denn der Tischler hat sich vor einiger Zeit ein neues gefertigt und wollte das andere nicht mehr haben. Also wieder ein Teil das weiterverwendet wird und nicht im Ofen landen musste, es passte perfekt in das Bett und war fast neu, denn es waren keine Federn gebrochen.

Schritt 6 7

5. Das Kopfteil

was für Material nehmen?
was für Material nehmen?
so hab ich es mir vorgestellt
so hab ich es mir vorgestellt
mit Wenge
mit Wenge
Einfassung für das Licht
Einfassung für das Licht
irgend wo ist da ein Fehler drin
irgend wo ist da ein Fehler drin
gefunden
gefunden
das Fertige Kopfteil
das Fertige Kopfteil

Ja das Kopfteil machte mir zum Anfang ein wenig Kopfschmerzen, denn ich wusste nicht, was für Materialien ich nehmen sollte. Soll es VA-Vierkant Rohr sein, als Abstandshalter oder doch noch etwas anderes. Am Ende habe ich mich für eine ganz andere Variante entschieden. Ich habe doch wieder zur Wenge gegriffen, aus dem Grund, dass es farblich hervorragend zur Esche passt.
Die Form sollte so sein, dass man sich auch anlehnen kann und es einen kleinen Winkel hat. Ich habe zwei gleich große Stücke gefertigt und dem Ganzen noch einen Winkel verpasst. Darauf wurde ein Eschenbrett befestigt, das Sägerau blieb und wurde nur gebürstet. Und als Highlight, wollte ich noch mit einer Lichterkette, LED, arbeiten, die in das Brett eingelassen werden sollte. Das kann man gut auf den Bildern erkennen.
Im Prinzip, ist das Bett jetzt fertig und wird zum Schluss noch einmal zusammengesetzt und nachgesehen, ob ich noch etwas ändern muß, war aber zum Glück, war das nicht der Fall.
Es brauchte nur noch geölt werden und kann dann abgeholt werden.

Schritt 7 7

6. Abtransport

kurz vor der Abholung, fertig geölt
kurz vor der Abholung, fertig geölt
Mein Arbeitslohn/ Geburtstags Geschenk
Mein Arbeitslohn/ Geburtstags Geschenk

Natürlich habe ich meinem Neffen immer auf dem Laufenden gehalten und ihm hin und wieder ein paar Bilder geschickt, bis es fertig war. Nun war er am Zuge, er musste sich Gedanken machen, wie er das Bett die Strecke von 620 km zu sich holen konnte.
Eines Abends bekam ich einen Anruf von ihm, er kommt an Wochenende vor bei und kann es mitnehmen. Aber er muß vorher noch nach Köln und da etwas abholen, dann käme er zu uns. Ich sagte zu ihm, dass er doch über Nacht bleiben kann um sich ein wenig auszuruhen, aber er wollte noch an selbem Tag wieder hochfahren. Das ist eine ganz schöne Strecke. Zum Glück, hatte er noch einen Kumpel mit, so dass sie sich abwechseln konnten mit der Fahrerei.
Es ist alles gut gelaufen, denn er hat uns benachrichtigt, dass er und sein Freund gut angekommen sind Puh ein harter Ritt, dachte ich mir nur.
Er hat es dann ein paar Tage später aufgestellt und seit dem Tage an schlafen er und seine Freundin in diesem Unikat und sie fühlen sich wohl………

PS: Zum Geburtstag hat er mir das neue Baustellenradio von Makita geschenkt, mit Bluetooth.