Werkzeuge für Heim & Garten

Hauseingangsbelag von Polygonalplatten auf Feinsteinzeugfliesen ändern

der fertige Hauseingang
der fertige Hauseingang

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    3500 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Unser Hauseingang, das Podest an der Garage und der Verbindungsweg zum Haus waren mit Polygonalplatten in Trasszement auf Stahlbeton belegt. Das hat uns auch gut gefallen.

Das Problem war, daß mit den Jahren und unter Einfluß von Streusalz die breiten Fugen anfingen zu bröckeln und somit Wasser eindringen konnte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Belag sich vom Untergrund zu lösen beginnen würde.

Deshalb habe ich mich entschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und den gesamten Belag ( ca. 50m2 ) bis auf den Beton abzuschlagen und die Fläche mit Feinsteinzeugfliesen mit geeignetem Kleber und Fugenmaterial zu belegen, damit endlich Ruhe ist.

Da der Hauseingang Gefälle hat und 3 Stufen enthält, wollte ich streuen können, ohne wieder Gefahr zu laufen, daß das Salz die Fugen und den Unterbau angreifen könnte.

Ohne Streuen war mir die Möglichkeit zu groß, daß irgendwelcher Besuch auf dem Gefälle oder an den Stufen ausrutschen und hinfallen könnte.

Schauts euch doch mal an.
Ich bin wie immer gespannt auf Kommentare und Kritiken.

Du brauchst
  • Bohrhammer
  • Allzwecksauger
  • Winkelschleifer
  • Fäustel
  • Flachmeissel
  • Maßband
  • Rührwerk ( existiert nicht unter Elektrowerkzeuge )
  • Richtscheit mit Libelle bzw. große Wasserwaage
  • Mauernutfräse ( existiert nicht unter Elektrowerkzeuge )
  • Gummihammer für Erwachsene
  • Zahnkelle 12mm
  • Beton
  • Feinsteinzeug
  • Erdkabel
  • I - Rohr
  • Automat inkl. Fi
  • Sack
  • Sack
  • Sack
  • Kartusche
  • Kartusche
  • Betongrundierung
Schritt 1 7

Entfernen des alten Belags und dessen Unterbaues

Der Ausgangszustand
Der Ausgangszustand
Der Grund für die Erneuerung
Der Grund für die Erneuerung
Los geht`s
Los geht`s
Halbzeit
Halbzeit
Die Mulde wartet
Die Mulde wartet
Die erste von vielen Fuhren
Die erste von vielen Fuhren
Licht am Ende des Tunnels
Licht am Ende des Tunnels
Endlich
Endlich
fertig
fertig
fertig geschliffen
fertig geschliffen

Als erstes mußten die Polygonalplatten einschließlich des kompletten Trasszementbettes entfernt werden.

Ich habe alles mit einem großen Bohrhammer ( TE 72 ) und einem eigens geschärften Flachmeißel abgeschlagen.

Anschließend wurde alles von Hand mit Fäustel und Flachmeißel sauber " geputzt ", um auch die letzten Reste zu entfernen und so Haftungsproblemen des neuen Belages vorzubeugen.

Aus dem gleichen Grund habe ich abschließend hartnäckige Mörtelreste und ein paar Grate und Wellen im Beton mit einem Diamanttopf auf der kleinen Flex ( GWS 8 125C ) abgeschliffen, um durch Unebenheiten keine " Zähne " beim Verlegen der Feinsteinzeugfliesen zu generieren.

Um nicht im Staub zu ersticken, habe ich vor dem Schleifen die Fläche mit einer Sprühpistole am Gartenschlauch leicht ( ! ) befeuchtet.
Das bindet den größten Teil des Schleifstaubs sehr effizient.

Trotzdem ist es dringend angeraten, bei diesem Schritt eine ordentliche Staubmaske zu tragen ( Schutzbrille, Mickymaus und Handschuhe sowieso! ).

Dann habe ich die komplette Fläche mit dem Industriesauger abgesaugt, um das feine Mehl zu entfernen, daß ebenfalls für Haftungsprobleme hätte sorgen können.

Danach waren ein paar Tage Pause angesagt, bis ich mich wieder bücken konnte...

Schritt 2 7

Entfernung des Gartenzauns und der Randsteine

Die Randsteine sind entfernt.
Die Randsteine sind entfernt.
" Demontage " der U - Anker
" Demontage " der U - Anker

Der Gartenzaun neben dem Hausaufgang sollte entfernt und die Randsteine neben der Betonplatte rausgeschlagen werden, um einen sauberen Abschluß der Feinsteinzeugfliesen zum Garten hin zu ermöglichen.


Hierzu wurden als erstes die Holzteile demontiert.

Anschließend waren die U - Anker für die Zaunpfosten zu demontieren.
Das ist im Grunde sehr einfach:
2 Muttern abschrauben, die U - Anker abnehmen und anschließend die Stehbolzen der Schwerlastdübel abflexen.

Soweit die Theorie.

In der Praxis ließen sich bei 9 von 15 U - Ankern die Muttern nicht mehr abdrehen, weil der Stehbolzen sich mitdrehte.

Also mußte ich bei diesen als erstes die Schenkel der Anker abschneiden, anschließend die Muttern und nach der Entnahme des waagerechten Teils der Anker letztendlich dann die Stehbolzen abflexen.

Wenn immer alles nach Plan liefe, wäre es ja auch langweilig.

Die Randsteine neben der Betonplatte habe ich mit der Hilti zerschlagen und anschließend die Bruchstücke rausgehebelt.

Normalerweise wären die Bruchstücke einfach zu entnehmen, aber da hatte unser klebriger Lehmboden was dagegen..


Schritt 3 7

Einlegen eines I - Rohres zur Stromversorgung im Vorgarten

die fertig geschnittene Nut
die fertig geschnittene Nut
das I - Rohr mit dem Stahlstab zur Fixierung
das I - Rohr mit dem Stahlstab zur Fixierung
fertig einbetoniert
fertig einbetoniert
Niveau unter der Betonplatte
Niveau unter der Betonplatte

In diesem Teil des Vorgartens habe ich noch keinen Strom liegen.

Deshalb habe ich durch den Verbindungsweg zwischen Garage und Haustürpodest mit der Mauernutfräse eine 40x40mm Nut geschnitten, um ein I - Rohr zu legen und später eine einzeln abgesicherte Steckdose im Vorgarten zu installieren.

Damit bin ich endlich das Kabelgewürm für die Halloween - und Weihnachtsbeleuchtung los und habe gleichzeitig eine Stromversorgung, um hier irgendwelche Arbeiten auszuführen.

Gemäß den Bestimmungen hier gibts von der Verdrahtung und Absicherung keine Bilder.

Fachleute wissen, was sie zu tun haben, die anderen mögen sich im eigenen Interesse an den Elektriker ihres Vertrauens wenden.

Um das I - Rohr vor dem Einbetonieren am Grund der Nut zu fixieren, habe ich einfach einen 10er Stahlstab durchgesteckt, der erst nach dem Aushärten des Betons entfernt wurde.

Wichtig zu bemerken ist, daß beim Einbetonieren auf keinen Fall Material über das Niveau der Betonplatte eingebracht wird.

Ansonsten müsste nach Aushärtung wieder nachgeschliffen werden.

Schritt 4 7

Abspachteln des Untergrundes vor dem Fliesen

Es geht los.
Es geht los.
Der verwendete Dünnbettmörtel
Der verwendete Dünnbettmörtel
Fläche abgezogen
Fläche abgezogen
und zur Belegung
und zur Belegung
vorbereitet
vorbereitet
wegen Wettervorhersage abgedeckt
wegen Wettervorhersage abgedeckt
so ist die Zeit überbrückt, bis es weitergehen kann
so ist die Zeit überbrückt, bis es weitergehen kann

Um dem Untergrund den " letzten Schliff " zu geben, damit eine vollkommen ebene Fläche entsteht, wurde die grob vorbereitete Stahlbetonplatte mit Dünnbettmörtel abgespachtelt.


Vorher wurde die Betonplatte noch mit einer geeigneten Grundierung behandelt, um das Steinmehl zu binden und eine Brücke für die Spachtelung zu schaffen.

Die Abspachtelung ist bei Fliesen dieser Größe angeraten, da kleine Unebenheiten über die Länge von 900mm schon großen vertikalen Versatz ergeben.

Der verwendete Dünnbettmörtel läßt sich mit einem langen Richtscheit sehr gut abziehen und stellt gleichzeitig durch die Kunststoffvergütung eine sehr gute Haftungsbrücke zwischen der Betonplatte und dem Kleberbett dar.

Da der Wetterfrosch für die nachfolgende Nacht Unwetter mit Schlagregen und Hagel angedroht hatte, wurde die Fläche nach dem Abziehen mit Folie abgedeckt.

Das Abdecken war ohnehin notwendig, da wir arbeitszeitbedingt nicht jeden Tag weitermachen konnten und es dem Mörtel nicht guttut, wenn er tagelang Regen ausgesetzt ist.




Schritt 5 7

Es geht ans Fliesen

Die Schneidestation
Die Schneidestation
Der verwendete Kleber
Der verwendete Kleber
Da kommt was zusammen
Da kommt was zusammen
Die Mischfabrik
Die Mischfabrik
Ein Teil des notwendigen Equipments
Ein Teil des notwendigen Equipments
Der Beginn
Der Beginn
Ersichtlich, wie der Ausgleich des Straßenanschlusses zur Frontlinie des Hauses erfolgt.
Ersichtlich, wie der Ausgleich des Straßenanschlusses zur Frontlinie des Hauses erfolgt.
Anschluß der Stufe des Verbindungsweges zur Garage
Anschluß der Stufe des Verbindungsweges zur Garage
Bild des Beginnes der Fläche nach dem 1. Arbeitstag
Bild des Beginnes der Fläche nach dem 1. Arbeitstag
Es nimmt Gestalt an
Es nimmt Gestalt an
Die Schräge fast fertig
Die Schräge fast fertig
Die Verbindung der einzelnen Ebenen
Die Verbindung der einzelnen Ebenen
Der Anschluß an die gepflasterte Fläche
Der Anschluß an die gepflasterte Fläche
Aus der Nähe
Aus der Nähe
Es wird
Es wird
Der Winkelausgleich
Der Winkelausgleich

Die Fliesen werden im wilden Verband verlegt, d. h. der Verschnitt am Ende einer Reihe dient gleichzeitig als Anfang der nächsten Reihe.


So wird der Ausschuß in Form der Reststücke der letzten Platte einer Reihe vermieden, was bei der Fläche eine erhebliche Kostenreduzierung bedeutet.

Außerdem werden Kreuzfugen vermieden.

Die Optik gewinnt durch die Tatsache, daß durch dieses Verlegemuster in der Hauptblickrichtung keine langen Fugen am Stück bzw. in regelmäßigem und kurzem Abstand gebildet werden, bei denen auch die geringste Abweichung sofort ins Auge fallen würde.

Zudem gefällt mir das unregelmäßige Muster der Längsfugen besser als die vollkommen regelmäßige Anordnung derselben.
Das ist zugegebenermaßen natürlich Geschmackssache.

Der Aufzug des Kleberbettes erfolgt mit einer Zahnkelle, deren Zahnung von der Größe der verwendeten Fliesen abhängt.
Die Unterseite der Fliese wird ebenfalls mit einem dünnen Überzug des Klebers versehen.
So wird Hohlstellen unter den Fliesen vorgebeugt und somit die Frostsicherheit erreicht.

An den Grenzlinien der Stufen werden die waagerechten Fliesen mit einem Überstand in Materialstärke + Kleberbett verlegt, so daß eine senkrechte Platte als Stufenverkleidung oberflächenbündig angeklebt werden kann.

Die Vorarbeiten bis einschließlich Schritt 4 habe ich allein bewerkstelligt.

Beim Fliesen waren wir allerdings zu dritt, da ich sonst meine Wirbelsäule angesichts des Gewichtes der Einzelplatten gleich als Demonstrationsobjekt beim Orthopäden hätte abgeben können.

Ich will auch nicht verhehlen, daß die beiden, die mir geholfen haben, erheblich mehr davon verstehen als ich.

Das wird vermutlich bei vielen ( Groß - ) Projekten ähnlich sein.
Neben der Arbeitserleichterung durch die Hilfe kann man durch solche Unterstützung nur dazulernen.

Allein hätte ich das Verlegen in vertretbarer Zeit kaum stemmen können, da ich Fliesen dieser Größe und Stärke noch nie allein verlegt habe.

Wenn - wie bei uns - die Straße und damit der Anschluß des Hauseingangs nicht exakt parallel zur Hausfront verläuft, ist eine Reihe der Fliesen keilförmig und im richtigen Winkel zuzuschneiden, um die Abweichung zu kompensieren.

Damit diese Reihe nicht zu sehr ins Auge springt, ist es angeraten, die Reihe nicht an den Anfang der Fläche zu legen.

Auch hierfür ist die Verlegung im wilden Verband optisch vorteilhaft, da es dann nicht so auffällt, daß eine Reihe der Fliesen was die Parallelität der Querfugen angeht, nicht ins Verlegemuster paßt.



Schritt 6 7

das Ausfugen

ausgefugt
ausgefugt
Stufenanschluß mit Silikonfuge
Stufenanschluß mit Silikonfuge
Anschluß des Sockels mit Akryl
Anschluß des Sockels mit Akryl

Vom Ausfugen habe ich im Eifer des Gefechtes vergessen, Bilder zu machen, aber die Vorgehensweise ist ja relativ einfach und bekannt.


Der Fugenmörtel wird nach Vorschrift angerührt, mit einer Gummilippe fest ( ! ) in die Fugen eingebracht und anschließend mit einem nassen Schwamm das überschüssige Material entfernt und die Fliesen gleichzeitig unter häufigem Auswaschen des Schwamms vom Großteil des Fugenmörtels gereinigt.

Wichtig ist hierbei wegen der Frostsicherheit, genau wie beim Kleben der Fliesen Lunker zu vermeiden.

Nach dem endgültigen Aushärten wird die Fläche einmalig mit einem Zementschleierentferner auf HCL - Basis gereinigt.

Die Anschlußfugen werden mit Silikon anthrazit ausgespritzt und die oberen Anschlüsse der Sockel mit Akryl zwecks Überstreichbarkeit.

Damit ist die Renovierung bzw. Umgestaltung des Hauseingangs abegschlossen.


Schritt 7 7

Fazit

endlich
endlich
fertig
fertig
und jetzt ein Feierabendbier!
und jetzt ein Feierabendbier!

Der Hauseingang gefällt uns mit den großformatigen Fliesen tatsächlich besser als vorher.

Das wichtigste ist aber, daß wir nun eine endgültige Lösung gefunden haben, die auch den Einsatz von Streusalz verkraftet, ohne in die Knie zu gehen.

Da auch ich nicht jünger werde, versuchen wir, alle Renovierungen auch unter dem Gesichtspunkt zu bewerkstelligen, daß in Zukunft keine größeren Arbeiten mehr anfallen.

Für alle, die Flächen zu betonieren haben, die irgendwann einmal evtl. mit Fliesen belegt werden, kann ich nur raten, alle Winkel exakt anzulegen und alle Grenzlinien akribisch gerade auszurichten.

Wir haben damals schon Polygonalplatten als Belegmaterial ausgewählt und deshalb auf sowas nicht geachtet.
Beim Fliesen hätten wir allerdings nur die Hälfte Arbeit gehabt, wenn alle Winkel gestimmt hätten und alle Anschlußlinien vollkommen gerade gewesen wären.

Am Ende kann ich sagen, daß sich die Knochenarbeit gelohnt hat.

Wenn ich mal wieder Zeit habe, ( in jedem Fall vor dem Winter ) werde ich die Flanken der Betonplatten nach Grundierung mit einem Zementputz versehen und abfilzen.
Als Abschluss wird die Putzschicht mit einer verseifungsstabilen Farbe im passenden Farbton gestrichen, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden...