Werkzeuge für Heim & Garten

Mülleimer und Klopapierspender für das Bad

Nach dem Lackieren
Nach dem Lackieren
fast fertig
fast fertig
Mit Zementablage
Mit Zementablage
Fertig
Fertig

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    80 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Wir suchten für unser Bad nach einer Lösung, welche gut aussieht und einen Mülleimer sowie eine Möglichkeit zur Aufbewahrung von Toilettenpapier bietet. Da ich nichts ansprechendes gefunden hatte, entschied ich mich es selber zu bauen.


Ich dachte im Nachhinein es wäre schön dies als mein erstes Projekt hier zu posten. Aus diesem Grund sind die Arbeitsschritte jedoch nicht so detailliert mit Fotos belegt. Wo es ging habe ich zumindest ein Mock-up gemacht. Ich werde dies das nächste Mal ändern.

Die angegebene Zeit beinhaltet zum einen, dass ich ein paar neue Sachen und / oder kompliziertere ausprobiert habe und zum anderen in ein paar Fehlschlägen, welche mich recht viel Zeit gekostet haben (siehe Schritt 5). Es handelt sich dabei aber auch um eine Schätzung. Die genaue Arbeitszeit habe ich verdrängt. Es wird beim Nachbauen sicherlich sehr viel schneller, wenn man sich die u.a. Fehler erspart.

Du brauchst
  • Cordless Drill/Driver
  • Tauchsäge
  • Führungsschiene
  • Zwingen
  • Dübelsäge
  • Schleifpapier
  • Pinsel etc.
  • Metallsäge
  • Schrauben
  • Korpus und Mülleimer
  • Dübel
  • Holzleim
  • Rückwand
  • Rutschleisten
  • Magnetverschluss
  • Alu-L-Leiste
  • Farben
  • Zement
  • Zementform
Schritt 1 7

Ausmessen, zurecht sägen und die 1. Dübel

Der Korpus mit Füssen
Der Korpus mit Füssen
Neben dem Korpus liegen noch zwei Füsse, die ich eigentlich vorne verkleben wollte. Ich hab es dann aber gelassen.
Neben dem Korpus liegen noch zwei Füsse, die ich eigentlich vorne verkleben wollte. Ich hab es dann aber gelassen.

  • Ich habe den Bereich im Bad und eine angenehme Höhe, wenn man auf der Toilette sitzt, ausgemessen, Letztere da die Oberseite noch als Ablagefläche dienen soll. Zudem war es wichtig, dass das geplante Fach die richtige Höhe für die Klopapierrollen hat.
  • Ich habe dann die Bretter aus 1,5 Multiplex zurecht gesägt und bei den Seitenteilen habe ich noch die Füsse mit der Stichsäge ausgesägt.
  • Die Seitenteile habe ich dann mit dem Boden und Oberteil zusammengeklemmt und ausgerichtet, bevor ich die Dübel von aussen direkt in die Böden eingebohrt und gesteckt habe. Ich finde sichtbare Dübel eine coole Sache hätte aber hier lieber auf Schrauben gehen sollen. Ich hätte es dann zum Schleifen und Lackieren auseinander nehmen können und durch das Lackieren sieht man die Dübel eh nicht.

Schritt 2 7

Der Toilettenpapierfach und schleifen

Der Korpus mit Klorollenfach
Der Korpus mit Klorollenfach
Hier noch ohne Muster an der Seite und die Dübel stehen noch heraus
Hier noch ohne Muster an der Seite und die Dübel stehen noch heraus

  • Im nächsten Schritt habe ich den Boden, der die Ablage für die Toilettenrollen darstellt eingepasst und auch hier mit Durchbohrungen für die Dübel gearbeitet. Die überstehenden Dübel habe ich dann mit einer japanischen Dübel(?)säge abgesägt
  • Das Ergebnis steht hier schon und ich war bis auf etwas Schieflage zufrieden.
  • Ich habe dann alles geschliffen mit 150er und dann mit 240er Körnung, wobei ich auch eine leichte Fase an die sichtbaren Kanten geschliffen habe. Bei diesem Schritt wäre ich froh gewesen es wieder auseinandernehmen zu können aber ich hatte bereits alles verleimt.

Schritt 3 7

Die Rückwand und der Mülleimer

Blick in den Mülleimer. Die Front wurde an eine niedrigere Seite geschraubt
Blick in den Mülleimer. Die Front wurde an eine niedrigere Seite geschraubt
Die Leisten und der Magnet
Die Leisten und der Magnet
Die Stepper und das Magnetgegenstück am Korpus. Alles bereits lackiert.
Die Stepper und das Magnetgegenstück am Korpus. Alles bereits lackiert.
Verglasungsklötze 1mm zur Abstandsermittlung. Die Front wurde dann fest geklemmt und verschraubt. Auch hier alles nach der Lackierung gezeigt.
Verglasungsklötze 1mm zur Abstandsermittlung. Die Front wurde dann fest geklemmt und verschraubt. Auch hier alles nach der Lackierung gezeigt.

  • Das Einpassen der Rückwand aus 5mm MDF gestaltete sich dann noch etwas schwieriger. Es war alles nicht so ganz gerade und ich musste mit meiner Tauchsäge die Rückwand schräg zu sägen. Es war dann noch an ein paar Stellen nicht passend und ich passte dies mit einem Einhandhobel an.
  • Ich baute dann noch einen einfachen Mülleimer, welchen ich auf Stoss verschraubt habe.
  • An die Unterseite habe ich noch zwei Leisten geklebt, so dass er besser rausziehbar ist und einen Magneten zum Fixieren. Auf dem Boden des Korpus habe ich dann noch zwei kleine Stück MDF Stopper geklebt, damit der Mülleimer gut ausgerichtet ist. An diesem Punkt war die Rückwand noch nicht eingeklebt, so dass ich ein Reststück mit der Dicke der Front vorne angehalten habe, die MDF Stücke zurecht gelegt habe und diese dann von hinten mit einer Leiste fixiert habe. Ich hatte dann einen wunderbaren Anschlag mit dessen Hilfe ich beide Stücke verleimt habe. Zudem habe ich noch das Magnetgegenstück verschraubt, so dass der Mülleimer etwas mehr Halt hat.
  • Die Front habe ich dann ausgemessen und zurechtgesägt. Die Ausrichtung habe ich mit 1mm Verglasungsklötzen gemacht und sie dann mit Zwingen fixiert. Ich habe dann einfach ein paar Schrauben von vorne durch geschraubt und diese mit Holzpaste verputzt.
  • Am Ende habe ich dann wieder alles geschliffen, wie oben.

Schritt 4 7

Das Muster und der Lack

Teststück mit 2 und 3mm Vertiefung
Teststück mit 2 und 3mm Vertiefung
Mock-up Aufbau der Tauchsäge
Mock-up Aufbau der Tauchsäge
Schleifklotz / -leiste
Schleifklotz / -leiste
Mock-up des Schleifens der Schnittkanten
Mock-up des Schleifens der Schnittkanten
Das Ergebnis im Detail
Das Ergebnis im Detail
Ergebnis frontal
Ergebnis frontal
Ergebnis von der Seite
Ergebnis von der Seite

  • Ich wollte, dass das Holz eine haptische Struktur hat. Es sollte am besten "misshandelt" aussehen. Ich habe dann ein paar Dinge an einem Teststück ausprobiert, die ich bei Pinterest gesehen habe. Dies waren: eine Schraube aufs Holz legen und mit einem Hammer drauf hauen, mit einem Schleifkopf am Bohrer übers Holz gehen, und noch ein zwei Sachen. Es hat mich alles nicht überzeugt. Ich bin dann auf die Idee gekommen ein grafisches Muster "einzusägen". Ich habe dazu die Tauchsäge auf eine Tiefe von 2mm gestellt. Die Führungsschiene habe ich dann in abwechselnden Richtungen auf das Holz gelegt, so dass die "Linien" sich immer wieder gekreuzt haben. Es ist am Ende besser geworden als gedacht. Wichtig war, dass die Führungsschiene nicht verrutscht (Ich habe sie mit Klemmen fixiert) und die Tiefe immer gleich war. Am Ende fiel mir auf, dass zwei Schnitte etwas flacher waren. Es ging mir wohl da die Konzentration flöten.
  • Ich habe dann nochmal mit 240er drüber geschliffen und die Sägelinien mit einem Schleifklotz bearbeitet. Hierbei habe ich ein Leistenstück genommen und das Schleifpapier drum gewickelt. Ich wollte eine saubere Kante haben und musste das Schleifpapier erst falten damit es passte. Ich habe dann die Kanten der Sägelinie sozusagen auf Fase geschliffen.
  • Danach habe ich alles mit einer Lackierrolle und einem Pinsel lackiert. Erst habe ich jeweils die Kanten, Ecken und Linien gepinselt und danach drüber gerollt.
  • Ich habe zwei Schichten gemacht und dazwischen mit 240er Schleifvlies geschliffen. Ich habe das Schleifen in einem Nebenraum gemacht, damit die Schleifpartikel in der Luft sich nicht wieder auf die Farbe setzen.
  • Ich habe dann noch eine dritte Schicht mit Klarlack gemacht, so dass das Holz im feuchten Bad noch besser geschützt ist.
  • Das Ergebnis hat trotzdem ein paar Farbnasen und ist nicht so sauber. Das nächste Mal werde ich drauf achten, dass ich alles nochmal auseinander nehmen kann, dann wird es sicherlich besser. Es reicht aber für mich und hey, das Bad hat kein Fenster und ist deshalb etwas schummrig. Das sieht man nicht so sehr. :)

Schritt 5 7

Die goldene Umrandung

Die fertige Umrandung
Die fertige Umrandung
Vogelperspektive
Vogelperspektive
Ansicht der Verbindung. Die vordere Front ist durchgängig und die hintere quasi auf Stoss
Ansicht der Verbindung. Die vordere Front ist durchgängig und die hintere quasi auf Stoss
Detailansicht der Farbe
Detailansicht der Farbe

  • Oben auf dem Korpus wollte ich eine messingfarbene Leiste, welche eine Zementablage umrandet. Reines Messing war mir jedoch zu teuer. Ich habe also eine Alu-L-Leiste genommen und diese erstmal zurecht gesägt. Meine 1. Idee diese auf Gehrung zu sägen kam mir nach dem 1. Schnitt als absoluter Blödsinn vor und da die Länge nicht beeinträchtigt wurde, habe ich es dann anders gemacht. Ich habe ein Stück von dem Bodenstück der Leiste entfernt, so dass die Leisten gut aneinander passten. Die Löcher habe ich mit meiner Standbohrmaschine gebohrt und einem Kegelbohrer vertieft. Dann habe ich die Löcher mit einem Zentrierbohrer gebohrt, so dass die Leisten nicht verrutschen kann, wenn ich die Zwingen entferne. Ich habe dann alle 4 Leisten nummeriert, damit ich sie wieder an den richtigen Ort tue und sie wieder abgeschraubt.
  • Die ursprüngliche Idee war, dass die ganze Umrandung sehr sauber aussehen sollte und dann mit dem "misshandelten" Holz einen Kontrast bildet. Mit der grafischen Struktur wirkte der Korpus aber bereits sehr "sauber", weshalb ich die Umrandung etwas "dreckiger" haben wollte. Ich habe dann zuerst Blattgold ausprobiert. Kurz: ein Reinfall. Die Anlegemilch klebte nicht auf dem glatten Alu. Ich habe dann erst abgeschmirgelt und nachdem das auch nicht so richtig klappte, noch schwarze Metallfarbe drauf gestrichen. Es klappte dann mit der Klebemilch aber die Farbe des Goldes gefiel mir nicht. Also das ganze Zeug wieder versucht runter zu schmirgeln und nachdem das nicht gut ging, einfach mit Goldfarbe drüber gestrichen. Man sieht die Reste auch noch an der Innenseite. Die Farbe hatte ich noch von einer anderen Idee herumfliegen und die Farbe und Struktur gefällt mir sehr gut.
  • Nun habe ich endlich auch die Rückwand eingeklebt und über Nacht verzwingt.

Schritt 6 7

Die Zementablage

Zugeschnittene Teile
Zugeschnittene Teile
Befestigung der Seitenwände
Befestigung der Seitenwände
Anzeichnen der Höhe der Zementschicht
Anzeichnen der Höhe der Zementschicht
Silikonfuge zur Abdichtung der Form
Silikonfuge zur Abdichtung der Form
Die fertige Form
Die fertige Form
Anmischen des Betons
Anmischen des Betons
Glasfaserschicht im Beton
Glasfaserschicht im Beton
Die fertige Ablage
Die fertige Ablage

  • Zum Schluss dachte ich noch es wäre eine gute Idee eine Zementablage herzustellen.
  • Ich war mir hierbei unsicher, ob ich den Zement direkt aufs Holz giessen sollte oder lieber nicht. Ich habe dann den YouTuber Frank vom Channel grey element angeschrieben und er riet mir lieber eine Form zu bauen, da Zement und Alu sich nicht gut vertragen.
  • Die Teile für die Form habe ich mit der Tauchsäge und Führungsschiene zugeschnitten, wobei ich bei der Höhe keinen Wert auf Genauigkeit gelegt habe. Die Seitenwände habe ich dann ausgerichtet, gezwingt und von unten verschraubt. Hierbei war wichtig, dass die Schrauben versenkt sind, damit die Form später gerade ist. Die Höhe der Zementablage sollte genauso hoch wie die Alu-Leiste werden. Diese Höhe habe ich mir angezeichnet. Die Fugen habe ich dann noch mit Silikon abgedichtet; aussen als Übung und innen damit der Beton in der Form bleibt. Abschliessend habe ich dann noch jeweils eine Schraube in die Seiten geschraubt, damit die Form auch wirklich zusammen bleibt.
  • Ich habe Kreativbeton 1,5kg verwendet und bin der Beschreibung auf der Packung gefolgt. Die Form habe ich vorher mit Öl eingerieben, damit sich der Beton gut lösen kann.
  • Zur Armierung habe ich Glasfaservlies verwendet und 2x eine Schicht (wie Lasagneplatten) drauf gelegt.
  • Ich kann jemandem nur raten Handschuhe dabei anzuziehen. Ich hatte keine an und mehrere Glasfasern verblieben danach noch Stunden in meinen Fingern; sehr unangenehm.
  • Der Beton trocknete gut und ich habe ihn danach noch mit Stein & Platten Versiegeler versiegelt.

Schritt 7 7

Endlich fertig

  • Die Zementform passte hervorragend in die Umrandung und die 1,5kg reichten gerade so.