Übertopf für das Olivenbäumchen

Am Anfang steht die Materialauswahl, einen Terrakotta Blumentopf und ein paar Restbretter von älteren Paletten. Der Blumentopf hat seitlich einen größeren Riss und schaut auch von der Außenseite nicht mehr ganz so hübsch aus, somit ist er der ideale Kandidat für dieses Projekt. Den der Riss spielt keine Rolle, da der Blumentopf ein neues Kleid bekommt und somit stabilisiert wird, und durch das neue Kleid wird auch die hässliche Verschmutzung verdeckt. Von den Brettern nehme ich mir drei Stücke und länge diese auf der TKS auf 230mm ab. Anschließend benetze ich die drei Seitenflächen mit D4 Leim, da der Übertopf ja im freien stehen wird und somit Wind und Wetter ausgesetzt ist. Er soll ja nicht gleich wieder auseinander fallen. Den Leim verstreiche ich dann auf den Seitenflächen und füge die drei Bretter zusammen. Das Ganze wird mittels zwei Zwingen unterstützt und darf dann erstmal trocknen.

Für die Grundplatte benötige ich 11 Leisten, diese werden zuerst auf der TKS winkelig vorbereitet und danach auf eine Länge von 350mm abgesägt. Da die Seitenleisten an der Grundplatte befestigt werden und sich nach oben auffächern sollen, müssen diese nach unten hin leicht spitz zulaufen. Somit bastle ich mir einen kleine Hilfsvorrichtung in die ich die Leisten einlegen kann und durch die TKS führe. somit wird ein ca. 7 Grad Winkel an die Leisten angesägt. Das Abfallstück der ersten Seite wird dann für die zweite Seite in die Vorrichtung eingelegt und somit kann der gleiche Winkel an die zweite Seite gesägt werden. Die Leisten sind nun leicht spitz zulaufend. Mit dem Handhobel bearbeite ich nun alle 11 Leisten und hoble die Seiten grob rund zurecht. Das war etwas anstrengend und ging kräftig in die Arme. In der Werkstatt lagen anschließend überall Hobelspäne verstreut, ich fühlte mich wie Meister Eder :) Damit ich die Leisten mit der schmalen Seite an die Grundplatte besser ansetzen kann, habe ich mit dem Spindelschleifer einen entsprechenden Radius auf der schmalen Seite der Leisten eingeschliffen. Somit kann ich die Leisten sehr exakt an die Grundplatte anlegen bzw. anschließend befestigen.

Nun wird die Grundplatte bereit gelegt und der Blumentopf darauf mittig fixiert. Die Leisten werden jetzt am unteren Ende wo sich der angeschliffene Radius befindet mit Leim benetzt und an die Grundplatte angeleimt. Durch die Schräge der Seitenleisten nach oben hin, muss ich diese lediglich mit einem Streifen Klebeband am Topf fixieren, damit diese an ihrem Platz bleiben. Das funktionierte entsprechend gut. So wird dann eine Leiste nach der anderen an die Grundplatte geleimt und am Topf fixiert, bis sich der Kreis geschlossen hat. Mir ist hierbei nicht wichtig, welche Spaltgröße sich zwischen den Leisten ergibt, da diese anderweitig geschlossen werden sollen. Nachdem alle Leisten befestigt sind nehme ich Klebeband und fixiere die Leisten nochmals zusätzlich oben und unten für den Trocknungsvorgang. Nachdem der Leim abgebunden hat, kann das Klebeband wieder entfernt werden. Erstaunlich wie gut die Leisten in diesem Stadium an der Grundplatte halten. Dennoch behandle ich den Übertopf wie ein rohes Ei :)

Nun geht es an die Lücken zwischen den Seitenleisten. Diese sollen verschlossen werden was zugleich auch Stabilität bringen soll. Dazu verwende ich die Reststücke der Seitenleisten, welche nach dem winkeligen zusägen übrig geblieben sind. Diese Reststücke schneide ich auf der einen Seite mit einem Cuttermesser etwas spitz zu so das diese sauber in die entsprechenden Zwischenräume passen. Hier muss keine Wissenschaft betrieben werden, wichtig ist nur, das die kleinen Leisten einen einigermaßen sauberen Abschluss bilden. Damit die Leisten an Ort und Stelle bleiben sollen sie ebenfalls mit den Seitenleisten verleimt werden. Hierzu stelle ich den Blumentopf wieder in den Übertopf und fixiere mit Zwingen die Seitenleisten am Blumentopf. Damit sich diese nicht mehr bewegen können. Den Zwischenraum streiche ich mit Leim ein und drücke die kleinen Leisten entsprechen an den Platz. Die Leisten werden dann ebenfalls mittels Zwingen fixiert und fest eingedrückt. Somit fixierte ich dann alle Seitenleisten und die Zwischenleisten mit dem Blumentopf und dem Übertopf. Nun darf die Sache erstmal über Nacht schön sauber trocknen. Es soll ja alles schön zusammen halten :) Nach dem Lösen der Zwingen fühlt sich der Übertopf wie aus einem Guss an. Er ist wirklich sehr stabil und fest. Das Einsetzen des Topfes passt wie angegossen, das ich mir auch um den Riss im Blumentopf keine sorgen mehr machen muss.

Für diesen Schritt war ich im Vorfeld viel zu Voreilig. Den das hätte ich besser gemacht als die Seitenleisten noch nicht verleimt waren. Den dann hätte ich die Sache sicherlich einfacher gehabt. Aber was solls, der Übertopf soll ja einen Rustikalen Look bekommen und so wirds dann auch werden. Also nehme ich die Akku Oberfräse und spanne einen 10mm Radiusfräser mit der benötigten tiefe ein. Als erstes fräse bzw. Runde ich so den inneren Teil des Übertopfes. Danach den äußern Teil. Das funktionierte wieder erwartend zu meiner Verwunderung entsprechend gut. Ich dacht das ich hierbei mehr Schwierigkeiten bekomme. Anschließend wird die ganze Sache noch mit Schmirgelleinwand abgeschmirgelt und fertig.

Oliven benötigen einen luftigen Boden, der keine Staunässe verursacht, das Wasser solte also möglichst leicht ablaufen können. Damit mir das hier auch gelingt, bohre ich mit einem 25er Forstner in der Mitte des Bodens ein Loch. Dieses Loch ist genau an der Stelle wo der Terrakotta Topf ebenfalls sein Loch hat. Somit sollte das Wasser dort zumindest gut ablaufen können. Jedoch würde der Übertopf noch direkt auf dem Boden stehen, also benötigt er noch Füße um ihn vom Boden abzuheben. Diese sind schnell gemacht. Ich nehme hierzu ein Stück Restholz von den Sägeabschnitten und Zeichne einen Radius von ca. 100mm an Diesen versetze ich dann um jeweils 10mm und säge entlang der angezeichneten Linie zwei Bögen aus. Diese werden dann noch mittig geteilt und seitlich gleichmäßig abgeschrägt. Danach noch kurz ein wenig mit Schmiergelpapier behandeln und die Füße können angeleimt werden. Ich nehme bewusst drei Füße, damit der Übertopdf auf jedem Untergrund sauber steht und nicht wackeln kann.

Das Palettenholz benötigt für drausen einen Wetterschutz. Ich verwende hierzu einfaches Holzpflegeöl. Solange man das jährlich wiederholt, habe ich damit seither gute Erfahrungen gemacht. Ich fange Innen an, das Palettenholz (Fichte oder Tanne ??) mit dem Holzpflegeöl zu ertränken. Durch die grobe Strucktur des Holzes ist es auch extrem durstig. Und mir ist hier auch wichtig das wirklich alles schön benetzt ist. Nachdem Innen alles gestrichen ist, stelle ich den Übertopf auf den Kopf und pinsle die Unterseite sowie die äusseren Seiten. Danach wird der Übertopf auf seine Füße gestellt und nochmals der obere Rand gestrichen. Fertig. Nun darf die Sache einen Tag trocknen und das Ganze im Freien, den es stinkt wie hölle :) Nachdem der Übertopf getrocknet war, kann das kleine mickrige Olivenbäumchen umgepflanzt werden. Ich nehem hierzu normale lehmige Erde, in die ich Sand und kleine hackschnipsel von Rindenmulch untermische. Somit wird die Erde luftiger und das Wasser kann darin nicht stocken, bzw. es kann sehr gut ablaufen. Nun bekommt das Olivenbäumchen noch einen geschützten Platz bis es zum Frühling läutet und die Temperaturen wärmer werden. Ich hoffe euch hat dieses kleine Projekt gefallen und gibt dem einen oder anderen evtl. etwas anregung wie man mal kurz und schnell einen Übertopf selber machen kann, ohne großen Aufwand zu betreiben mit einem für mich tollen Ergebnis. Wünsche Euch alles Gute!