Werkzeuge für Heim & Garten

Bambus vermehren und Rhizomsperre anbringen

Bambus lässt sich im eigenen Garten leicht vermehren, benötigt aber eine Rhizomsperre.
Credits: iStock/ Supersmario

Einleitung

Bambus ist dekorativ und ein guter Sichtschutz. Denke aber unbedingt an die Rhizomsperre, sonst wuchert der Bambus. Du kannst die Pflanze bei Bedarf recht einfach vermehren. Hier gibt’s alle Tipps.

Bambus bildet viele Ausläufer, die du im Auge behalten solltest.
Credits: MSG / Folkert Siemens

Bambus im Garten

Bambus macht optisch im Garten einiges her und ist noch dazu eine sehr praktische Pflanze: Die immergrünen Halme halten das gesamte Jahr über neugierige Blicke ab.

Es gibt verschiedene Arten von Bambus. Abhängig davon braucht er mehr oder weniger Sonne. Der beste Ort für Bambus ist ein windgeschützter Platz mit einem durchlässigen Boden. Halte ihn rund um die Wurzeln immer leicht feucht. Dabei sollte allerdings keine Staunässe entstehen. Sonst könnten die Wurzeln des Bambus faulen. Einen guten Schutz davor bietet eine Drainageschicht unterhalb der Pflanze. So kann Wasser gut versickern.

Pflege deinen Bambus, indem du regelmäßig die Ausläufer kontrollierst. Sie werden von vielen Bambusarten gebildet. An den Enden der Ausläufer wachsen neue Halme aus der Erde. Beim Bambus ist deshalb eine Rhizomsperre enorm wichtig. Mehr dazu erfährst du weiter unten.

Grabe im Randbereich des Bambus die Halme und Ausläufer einmal im Jahr aus. Wirf die Triebe jedoch nicht weg. Du kannst daraus neue Pflanzen ziehen und für den Garten nutzen oder sie verschenken.

Tipp
Rhizom und Rhizomsperre
Der Wurzelstock des Bambus heißt Rhizom. Es wächst horizontal unter und über der Erde, daraus wachsen nach oben die Bambussprosse und nach unten die Wurzeln. Über die Rhizome verbreitet sich der Bambus sehr schnell in alle Richtungen. Um dieses Wachstum einzudämmen und zu kontrollieren, ist es wichtig direkt bei der Pflanzung des Bambus so gennannte Rhizomsperren anzubringen. Das sind 70cm hohe Kunststoffbarrieren, die um die Bambuspflanze herum vergraben werden.
Wenn du deinen Bambus vermehren möchtest, kannst du dafür Ableger abtrennen und einpflanzen.
Credits: Friedrich Strauss Gartenbildagentur / NouN

Bambus vermehren Schritt für Schritt

Mit den richtigen Tipps können auch Gartenanfänger Bambus vermehren. Folge einfach dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.

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Schritt 1 4

Ableger abnehmen

Die beste Zeit, um Ableger abzunehmen, ist von Februar bis Ende März. Danach treiben die neuen Halme aus. Störe den Bambus dann nicht.

Im ersten Schritt legst du die Bambuswurzeln vorsichtig frei. Du kannst sie auch ausgraben. Schneide dann mit einer Gartenschere wie beispielsweise der EasyPrune von Bosch einige kräftige Ableger ab. Diese Schere ist kraftverstärkt und schneidet deshalb auch etwas dickere Pflanzenteile leicht und sauber durch.

Sollten die Ableger schon sehr kräftig sein, nimmst du sie mit einer Säge wie der KEO von Bosch ab. Mit ihr durchtrennst du die Pflanzenteile schnell und sicher.

Schritt 2 4

Ausläufer in Teilstücke schneiden

Die abgenommenen Ausläufer schneidest du mit der Gartenschere in mehrere Teilstücke. Jedes Stück sollte etwa zwei bis drei Knoten haben. Das sind die Stellen am Bambus, die wie Einschnürungen aussehen. Hier zweigen sich feine Wurzeln ab.

Schritt 3 4

Teilstücke pflanzen

Stecke die Teilstücke nun in die Erde. Sie sollten leicht schräg im Substrat stehen. Achte darauf, dass die Augen nach oben zeigen. Das sind die Stellen, an denen im Frühjahr entweder neue Halme oder Rhizome wachsen.

Bedecke die Teilstücke etwa 10 cm hoch mit reifem Kompost. Du kannst die Bambusstücke auch in Töpfe setzen. Wenn du sie regelmäßig gießt, entwickeln sich an den Pflanzen schon bald neue Wurzeln und Sprosse.

Schritt 4 4

Horstbildende Bambusarten vermehren

Für ausläuferbildende Arten des Bambus benötigst du eine Rhizomsperre, sonst breitet er sich unkontrolliert aus.
Credits: MSG / Folkert Siemens

Einige Arten des Bambus sind horstbildend. Dazu gehört unter anderem der Gartenbambus. Diese Arten vermehrst du durch Teilung. Mache das auch im zeitigen Frühjahr. Hast du es nicht rechtzeitig geschafft, wartest du mit dem Teilen bis zum Spätsommer oder Herbst.

Teile den Bambus am besten an einem regnerischen Tag, damit der Bambus direkt in die feuchte Erde gepflanzt werden kann. So kann er besser anwachsen und gedeihen. Tage mit Frost, Wärme und Sonne eignen sich weniger dafür.

Mit einem scharfen Spaten trennst du ein möglichst großes Stück vom Rhizomballen ab. Das Stück sollte reichlich Halme haben. Nimm von den einzelnen Teilstücken jeweils etwa ein Drittel der Blätter ab. Wässere die Wurzelballen im Anschluss ausgiebig und setze den Ableger in ein vorbereitetes Pflanzloch.

Denke auch hier daran, die Erde rund um die Wurzeln konstant leicht feucht zu halten.

Tipp
Bambus drinnen und draußen
Hast du Bambus mit sehr kräftigen Trieben, kannst du sie für ein interessantes Do-it-Yourself-Projekt nutzen und daraus beispielsweise ein Bettkopfteil aus Bambus selber bauen. Auch als Terrassenbelag macht sich Bambus sehr gut! Erfahre hier alles über das Bambus-Terrassendielen: Das Material, seine Nachhaltigkeit und seine Vorteile.

Rhizomsperre am Bambus anbringen

Bambus breitet sich sehr stark aus, wenn man nicht dagegen vorgeht. Mit einer Rhizomsperre im Boden begrenzt du die Fläche, die die Pflanze einnehmen kann. Wichtig ist, dass du diese Begrenzung sehr sorgfältig anbringst. Hat sich der Bambus einmal unkontrolliert ausgebreitet, ist es schwer, ihn wieder zu begrenzen. Die Rhizome sind sehr zäh. Vergisst man nur ein einziges, wächst auch daraus neuer Bambus. Mit diesen Tipps legst du die Rhizomsperre richtig und sicher an.

Ausläuferbildende Arten des Bambus brauchen zwingend eine Rhizomsperre. Zu diesen gehört unter anderem auch der Flachrohrbambus. Mit ihrem Wurzelstock, dem Rhizom, breiten sich diese Pflanzen nach und nach immer stärker aus. Der Bambus hat deshalb so einen starken Ausbreitungsdrang, weil diese Art der Vermehrung für ihn die wichtigste ist. Viele Gewächse blühen selten und bilden somit auch keine Samen.

Andere Arten des Bambus wachsen im Gegensatz dazu horstig. Sie entwickeln also nur kurze Ausläufer. Bei ihnen musst du keine Rhizomsperre anbringen. Zu diesen Bambusarten gehört unter anderem der Schirmbambus.

Verwende für eine Rhizomsperre aus Hochdruck-Polyethylen, um die kräftig wachsenden Rhizome aufzuhalten.
Credits: Flora Press/BIOSPHOTO/NouN

Rhizomsperre aus HDPE

Die Rhizome des Bambus wachsen sehr kräftig. Du kannst sie nur mit einer speziellen Rhizomsperre aus HDPE, also Hochdruck-Polyethylen, im Zaum halten. Die Rhizomsperre sollte mindestens zwei Millimeter dick sein.

Verwende keine Teichfolie oder Bitumen als Wurzelsperre im Garten. Die Rhizomspitzen des Bambus würden sie mühelos durchstechen. HDPE ist besonders fest und zäh, sodass es sich selbst mit einer sehr scharfen Schere kaum durchtrennen lässt. Im Handel bekommst du die Rhizomsperre meist als 70 cm breite Rollenware, die pro Meter verkauft wird.

Ergänzend zur eigentlichen Rhizomsperre brauchst du eine spezielle Aluschiene. Mit ihr verbindest du den Anfang und das Ende der Sperre. So entsteht ein geschlossener Ring. Am besten lässt du die Wurzelsperre an der Verbindungsstelle 10 cm bis 20 cm weit überlappen. Setze die Schiene außerdem bündig auf den Anfang und das Ende. Das hält den Verschluss besonders stark zusammen. Die Rhizome können dann nicht in die Überlappung hineinwachsen und sich doch noch einen Weg nach außen bahnen.

Beim Einbau der Rhizomsperre ist neben der Tiefe auch die Neigung entscheidend.
Credits: Friedrich Strauss Gartenbildagentur / NouN

Rhizomsperre richtig einbauen

Die Rhizomsperre gräbst du 65 cm tief in die Erde ein. Die obere Kante sollte etwa 5 cm aus der Erde herausschauen. Das sieht nicht sonderlich schön aus, muss aber sein. So entdeckst du sofort, wenn ein Rhizom des Bambus anfängt, die Wurzelsperre oben zu überwachsen.

Bringe die Rhizomsperre leicht schräg nach außen geneigt in die Erde. Unten hat sie also einen etwas kleineren Durchmesser als oben. Stoßen in der Erde waagerecht wachsende Rhizome an die Sperre, orientieren sie sich durch die Schräge nach oben. Steht die Rhizomsperre gerade im Beet, könnten die Rhizome auch nach unten weiterwachsen und unterhalb der Sperre aus ihr herauswachsen.

Damit deine Rhizomsperre lange wirksam ist, solltest du bestimmte Abstände einhalten.
Credits: Flora Press/gartenfoto.at

Der richtige Abstand für die Rhizomsperre

Lasse deinem Bambus innerhalb der Rhizomsperre genügend Platz zum Wachsen. Die Sperre sollte bei einem einzeln stehenden Bambus ungefähr einen Durchmesser von 150 cm bis 200 cm haben. So hat die Pflanze genügend Platz für ihre Wurzeln.

Fängt ein bislang gesunder Bambus im Garten nach einigen Jahren an zu kümmern und entwickelt er gelbe Blätter, kann eine zu enge Rhizomsperre der Grund dafür sein. Die Pflanze bekommt dann nicht genügend Wasser. Es kann deshalb passieren, dass die Rhizome weiter in die Tiefe wachsen und die Rhizomsperre dort überwinden.

Zu wenige Platz kann auch dazu führen, dass der Druck durch die Rhizome so groß wird, dass er die Sperre sprengt.

Begrenzt du eine Bambushecke, muss der Abstand der Rhizomsperre zu den Pflanzen nicht ganz so groß sein. Denn in diesem Fall legst du die Sperre um die gesamte Hecke, nicht um jede einzelne Pflanze. Der Bambus kann sich deshalb zu den Seiten ausbreiten. Rechne hier mit etwa 100 cm Abstand.

Auch andere Ziergehölze wie der Essigbaum haben Wurzelausläufer und benötigen daher eine Rhizomsperre.
Credits: iStock/Carmen Hauser

Andere Ziergehölze mit Wurzelausläufern

Der Bambus ist nicht das einzige Gewächs, das sich stark im Garten ausbreitet. Auch der Essigbaum ist berüchtigt dafür. Stichst du von ihm einen Ausläufer ab oder schneidest du die Krone, entstehen umso mehr Tochterpflanzen. So sichert der Baum sein Überleben.

Ähnlich ist es beim Sanddorn, der Himbeere, Brombeere und den Schwarzdorn. Diese Pflanzen kannst du allerdings auch mit einer Teichfolie an der Ausbreitung hindern. Hier ist keine Rhizomsperre nötig.

Möchtest du mehr darüber wissen, wann welche Gartenarbeiten anfallen, erfährst du in unserem Gartenkalender, den richtigen Zeitpunkt für alle wichtigen Tätigkeiten.