Wände streichen: unsere 15 Tipps
Du möchtest mehr Farbe in dein Zuhause bringen, hast aber noch nie eine ganze Wand gestrichen? Wir verraten dir, welche Schritte zum Streichen dazugehören, welche die richtige Farbe für dich ist und wie du streichst wie ein Meister. Tadaa, hier kommen unsere 15 Tipps, damit dir dein Projekt für ein farbenfrohes Zuhause gelingt.
Die richtige Ausrüstung zum Wändestreichen
Je nachdem, welche Fläche an der Wand du streichen willst, brauchst du entsprechende Ausrüstung:
- Die richtige Farbe für dein Zimmer-Make-over in ausreichender Menge.
- Eckenpinsel, Farbrolle, Farbwanne und Abtropfgitter sowie etwas, um die Farbe aufzurühren. Um größere Flächen zu streichen, kannst du ein Farbsprühsystem verwenden.
- Ausreichend Malervlies oder Abdeckfolie, um deine Böden und Möbel vor Farbflecken zu schützen.
- Kreppband, um Steckdosen und anderes abzukleben.
- Eine Leiter, wenn du hohe Decken hast.
- Eine Skizze, wenn dein Streichprojekt etwas aufwendiger wird.
- Meterstab und Bleistift oder ein Gerät wie einen Kreuz-Linienlaser , um etwa ein Muster an die Wand bekommen.
Bist du richtig versorgt, kannst du mit dem Streichen fast schon loslegen.
Untergrund prüfen
Bevor es ans Streichen geht, solltest du einmal den Untergrund prüfen: Welches Material findest du vor? In vielen Mietwohnungen befindet sich Raufasertapete auf den Wänden. Diese lässt sich sehr gut streichen – vorausgesetzt, sie ist noch nicht zu alt oder zu oft übergestrichen. Dann kann es sein, dass sie nicht mehr genug aufsaugt und das Entfernen der Tapete vor dem Streichen der Wand ist angebracht. Ist die Wand verputzt, solltest du folgendes tun:
- Mit der Hand darüberstreichen
Bleiben Farbe oder Putz an deiner Hand hängen, solltest du die Wand auf jeden Fall grundieren, damit die Farbe besser haften bleibt.
- Mit dem Fingernagel darüberkratzen
Kannst du den Altanstrich ganz leicht mit dem Finger abkratzen, solltest du die alte Farbe vor dem Streichen entfernen, sonst blättert die neue Farbe schnell ab.
- Mit einem Finger dagegen klopfen
Klingt die Wand unter deinen Händen hohl oder bröckelt der Putz beim Klopftest ab, solltest du den Putz an dieser Stelle einmal abtragen und neuen auftragen, bevor du streichst. Entweder ist der Putz zu alt oder feucht geworden – etwa durch Schimmel.
Tapete und Farbreste entfernen
Komplett gestrichene Wände kannst du einfach überstreichen. Befinden sich jedoch Farbansammlungen darauf, solltest du diese entfernen – das geht zum Beispiel mit einem Exzenterschleifer und einem feinen Schleifpapier . Tapeten kannst du entfernen, indem du sie befeuchtest und dann mit einem Spachtel abkratzt.
Risse und Bohrlöcher behandeln
Siehst du Risse in der Wand oder hast du an der Stelle, die du streichen willst, Löcher in die Wand gebohrt , dann bessere sie mit Spachtelmasse aus und streiche diese mit einem Spachtel glatt.
Untergrund säubern und behandeln
Mit einem Tuch entfernst du Staub von der Wand und bereitest sie so für das Streichen vor. Mit einem Akku-Handstaubsauger kannst du einfach Staub von der Wand entfernen.
Wenn die Wand sehr stark saugfähig ist, sparst du dir mindestens einen Anstrich, wenn du sie mit Tiefengrund vorbehandelst. Lass diesen gut trocknen, bevor du die Farbe aufträgst. Wische den Untergrund vor dem Farbanstrich mit einem trockenen Tuch sauber oder nimm einen Staubsauger zu Hilfe.
Die richtige Farbe auswählen
Ertappst du dich auch manchmal vor dem Regal mit Farben im Baumarkt und fragst dich: Welche Farbe soll ich für meine Wand nehmen? In der Regel bietet es sich an, Dispersionsfarbe zu nehmen. Diese lässt sich am einfachsten auftragen, gut mischen und überstreichen. Wer sein Badezimmer oder seine Küche streichen will, kann auch auf Latexfarbe zurückgreifen. Diese ist abwischbar und wasserfest – vor dem Überstreichen mit anderen Farbsorten muss sie allerdings entfernt werden. Mit Leimfarbe, also einem Anstrich auf Leimbasis, kann man sehr umweltfreundlich Wände streichen. Allerdings kann man sie nur mit Leimfarbe überstreichen – oder muss sie vor einem Neuanstrich abwaschen. Aktuell liegen Kreidefarben im Trend: Mit diesen lassen sich ohne lästigen Farbgeruch vor allem Pastelltöne auf die Wand bringen. Kreidefarben reiben sich allerdings recht schnell ab. Um besonders leuchtende Effekte zu erzielen, kannst du auch mit Lack arbeiten. Den solltest du aber sparsam einsetzen, da er die Poren der Wand verschließt und je nach Produkt auch stark riecht.
Wie viel Farbe brauche ich für eine Wand?
Die Farbmenge zu berechnen, hängt von mehreren Faktoren ab: der Größe der Fläche, die man streichen will, dem Untergrund und der Qualität der Farbe. Miss also am besten vor dem Besuch im Baumarkt einmal aus, wie groß die Fläche ist und orientiere dich dann an den Angaben auf dem Farbeimer. Bedenke dabei, dass du gerade bei dunklen Farben zweimal streichen musst.
Wand streichen: Welche Rolle, welchen Pinsel brauche ich?
Um eine ganze Wand zu streichen, sollte man eine große Farbrolle nutzen – oder aber auf ein Farbsprühsystem zurückgreifen. Damit kannst du große Flächen in kürzester Zeit schön regelmäßig ansprühen. Achtung: Denk dran, vorher alles gut abzukleben. Wenn du eine Rolle nutzt, solltest du für „normale“, tapezierte Wände eine Polyesterrolle nehmen, für Rauputz eignet sich eine flauschige Rolle besser. In die Ecken kommt man besser mit einem Eckenpinsel. Dein Streichset wird von einer Farbwanne und einem Abstreichgitter komplettiert – so tropft es weniger beim Streichen. Streichgeräte nach dem Gebrauch gut mit Wasser auswaschen, dann kannst du sie noch einmal verwenden.
Farbe aufrühren
Dunklere Pigmente sammeln sich oft unten im Eimer. Um an der Wand den Farbton zu bekommen, den du eigentlich wolltest, solltest du deshalb die Farbe vor dem Streichen einmal gut aufrühren. Das kannst du entweder mit einem Holzstab machen oder aber du nutzt einen Rührkorb-Aufsatz , den du auf eine Bohrmaschine stecken kannst. Diese Methode ist besonders für größere Farbmengen geeignet.
Abdecken und abkleben
Bevor du nun losstreichen kannst, solltest du Möbel mit Folie und den Boden mit Malervlies abdecken. Steckdosen, Fensterrahmen und Ähnliches schützt du mit Kreppband vor unerwünschten Farbflecken.
Kanten ausmessen, abkleben und richtig streichen
Willst du ein bestimmtes Muster auf die Wand streichen, dann solltest du die Kanten vorher abmessen und mit Kreppband abkleben. Dabei kann dir ein Kreuzlinien-Laser helfen. Um eine saubere und scharfe Kante zu erhalten, kannst du entweder auf Frogtape setzen, oder du versuchst es mit diesem Trick:
Klebe die Kanten mit Kreppband ab. Streiche dann mit der Farbe, die darunterliegt (in der Regel Weiß), einmal den Rand entlang und lass diese trocknen. Streiche dann in der gewünschten Farbe drüber. Diese Schicht antrocknen lassen, bevor du das Band vorsichtig abziehst. Am besten entfernst du das Kreppband nämlich, bevor die Farbe ganz trocken ist, damit du keine festgetrockneten Farbpartikel von der Wand reißt.
Decke oder Wand zuerst streichen?
Streiche immer die Decke zuerst, bevor du die Wände streichst. So vermeidest du ärgerliche Farbspritzer auf deinen frisch gestrichenen Wänden. Streiche zunächst die Ecken mit einem Pinsel und nimm dann die Rolle, um den Rest zu streichen.
Der richtige Strich
Ein Meister im Malern streicht „Nass-in-Nass“, heißt: Man setzt die Walze in der bereits gestrichenen, noch nassen Fläche, an. So vermeidet man Streifenbildung. Gerade bei Raufasertapete, die eine starke Struktur aufweist, solltest du zunächst fächerförmig streichen, um die Farbe gut zu verteilen. Achte darauf, die Bahnen darüber immer gleichmäßig von oben nach unten zu streichen, sodass du einen gleichmäßigen Farbauftrag bekommst.
Streiche am besten immer vom Fenster bzw. von der Lichtquelle weg – dann siehst du besser, wo du schon gestrichen hast.
Wann ist die Farbe trocken?
Lass den ersten Anstrich einmal durchtrocknen, bevor du dich an den zweiten machst. Dann siehst du, ob du regelmäßig gestrichen hast. Wie lange Farbe zum Trocknen braucht, hängt von der Art der Farbe ab. Dispersionsfarbe ist in der Regel nach zwölf Stunden komplett durchgetrocknet, bei kalten oder schwülem Wetter kann das aber länger dauern. Den Raum am besten gut lüften und das Schlafzimmer für mindestens eine Nacht lang räumen.
Was tun, wenn du dich vermalt hast?
Farbspritzer auf dem Boden solltest du wegwischen, solange sie noch feucht sind. Wenn du auf die Wand „gekleckert“ hast, wartest du, bis die Farbe getrocknet ist und streichst sie dann über. Wenn du trotz Kreppbands unsaubere Kanten gestrichen hast, kannst du die überschüssige Farbe nach dem Trocknen mit einem Cutter vorsichtig abkratzen. Achtung: Schneide nicht in die Tapete oder den Putz hinein und ziehe dafür Arbeitshandschuhe an.