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Rasen vertikutieren und lüften: So geht’s

Rasen lüften und vertikutieren
Von Zeit zu Zeit solltest du den Rasen lüften oder vertikutieren. So bleibt er frisch und gesund.

Warum solltest du den Rasen vertikutieren?

Ob du deinen Rasen vertikutieren solltest, kannst du ganz leicht mit einem Test feststellen. Ziehe eine kleine Harke oder einen Grubber locker durch die Grasnarbe. Bleiben alte Mährückstände und Moosstücke an den Zinken hängen, ist es Zeit zum Vertikutieren.

Auch eine große Menge Unkraut im Rasen ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass der Rasen vertikutiert werden sollte. Denn dann sind die Rasengräser offenbar im Wachstum gehemmt.

Nährstoffmangel kann ein Grund dafür sein. Aber auch eine dicke Schicht Rasenfilz kann die Sauerstoffversorgung des Rasens verhindern. Dann hilft das Vertikutieren.

Wie funktioniert ein Vertikutierer?

Vertikutierer von Bosch bei der Arbeit
Ein Vertikutierer dringt mit kleinen Messern in den Rasen ein. So entfernt er Moos und Rasenfilz.

Vertikutierer haben eine horizontal verbaute Spindel oder Achse. Sie ist in relativ kurzen Abständen mit starren oder drehbar gelagerten Messern besetzt. Der Motor treibt die Achse an. Die Messer bewegen sich und ritzen die Grasnarbe wenige Millimeter tief ein. Gleichzeitig wird Moos sowie Rasenfilz entfernt.

Was ist beim Vertikutieren wichtig?

Bevor du deinen Rasen vertikutierst, sollte er vollkommen trocken sein. Stelle deinen Vertikutierer dann auf die richtige Höhe ein. Die Messer sollten nicht tiefer als 3 mm in die Grasnarbe eindringen. Beim UniversalVerticut 1100 von Bosch kannst du die Höheneinstellung problemlos vornehmen.

Arbeite dann mit dem Vertikutierer möglichst gleichmäßig die gesamte Rasenfläche ab. Fahre erst in Längsrichtung. Schließe dann eine Tour in Querrichtung an. Drücke in Kurven die Führungsholme nach unten. Sonst könnten die Messer zu tiefe Spuren hinterlassen.

Welchen Vertikutierer brauchst du?

Vertikutierer von Bosch
Ein Vertikutierer verschafft deinem Rasen wieder Luft zum Atmen. Er kann dann besser gedeihen.

Ein benzinbetriebener Vertikutierer ist vor allem auf sehr großen Grundstücken empfehlenswert. Damit bist du nicht an einen Stromanschluss gebunden und musst außerdem nicht auf das Kabel achten. Benzin-Vertikutierer wiegen auch häufig mehr als mit Strom betriebene Geräte. Sie dringen dadurch tiefer in die Grasnarbe ein.

Ein strombetriebener Vertikutierer ist im Gegensatz dazu leichter zu manövrieren. Er eignet sich für kleinere Flächen, die gut zugänglich sind. Das Stromkabel musst du hier zwar im Blick behalten. Da du das Gerät aber kaum öfter als zweimal im Jahr nutzt, ist das kein Problem. Ist der Elektro-Vertikutierer zu leicht, beschwerst du ihn einfach mit einem kleinen Sandsack.

Handvertikutierer brauchen weder Strom noch Benzin, sind aber in der Anwendung recht kraftraubend. Für sehr kleine Flächen oder für einzelne verfilzte Stellen kannst du sie jedoch gut nutzen.

Wann solltest du den Rasen vertikutieren?

Von April bis September ist die richtige Zeit, um deinen Rasen zu vertikutieren. Willst du den Rasen im Sommer intensiv nutzen, solltest du schon im Frühling vertikutieren oder die Pflege in den Spätsommer verlegen. Vertikutierter Rasen braucht einige Wochen Zeit, um sich von der Pflegemaßnahme zu erholen. In dieser Zeit solltest du ihn schonen.

Beginne das Pflegeprogramm für deinen Rasen im Frühjahr mit einer Düngung. Sobald die Narzissen ihre Knospen öffnen, wächst auch Rasen wieder. Ab dann kannst du also düngen und solltest außerdem auch wieder mähen. Greife selbst zum Mäher oder lasse dir die Arbeit abnehmen: Ein Roboter-Rasenmäher rückt selbstständig aus und stutzt deinen Rasen auf die gewünschte Länge.

Etwa zwei Wochen nach der Düngung wäre in der Regel das nächste Mähen fällig. Mähe den Rasen auf eine Höhe von 2 cm herunter oder lass diese Aufgabe deinen Roboter-Rasenmäher übernehmen. Dann ist der perfekte Zeitpunkt für das Vertikutieren gekommen. Der Rasen ist jetzt gut mit Nährstoffen versorgt. Er kann das Vertikutieren daher besonders gut vertragen.

Warte nicht zu lange mit dem Vertikutieren. Im Mai ist es oft schon sehr warm und auch trocken. Vertikutierst du erst dann, müsstest du danach reichlich wässern, um die Grasnarbe schnell wieder zu schließen.

Rasenmähroboter von Bosch
Ein Roboter-Rasenmäher nimmt dir eine immer wiederkehrende Arbeit ab. Programmiere ihn so, dass er selbstständig losfährt.

Rasen vertikutieren: So gehst du vor:

Vertikutieren ist alles andere als ein Hexenwerk. Mit diesen Tipps gelingt es ganz leicht:

  1. Vertikutiere nur komplett trockenen Rasen.
  2. Stelle die Höhe richtig ein. Die Messer sollen maximal 3 mm in die Grasnarbe hineinreichen.
  3. Mähe den Rasen auf 2 cm Höhe ab.
  4. Vertikutiere dann den gesamten Rasen. Bleibe nicht stehen und fahre das Gerät zügig über die Rasenfläche.
  5. Vertikutiere erst in Längs-, dann in Querrichtung.
  6. Drücke die Führungsholme bei einem Richtungswechsel herunter. Die Messer befinden sich dann in der Luft und können die Grasnarbe nicht verletzen.
  7. Säe kahle Stellen im Rasen direkt nach dem Vertikutieren mit Rasensamen nach.
  8. Harke den Rasenfilz von der Rasenfläche ab.
  9. Wächst der Rasen auf schwerem Boden, streust du nach dem Vertikutieren eine etwa 2 cm dicke Schicht Bausand aus. Das verbessert den Lufthaushalt des Bodens.

 

Warum solltest du den Rasen lüften?

Zusätzlich zum Vertikutieren solltest du deinen Rasen von Zeit zu Zeit mit einem Rasenlüfter bearbeiten. Denn wenn die Rasenwurzeln nur noch wenig Sauerstoff erreicht, entwickeln sie sich schlecht. Der Rasen leidet und sieht nicht mehr schön aus. Ein schlecht belüfteter Rasen ist auch anfällig für Moos.

Was passiert beim Lüften des Rasens?

Rasen lüften
Lüfte deinen Rasen mit einer Forke. So kommt wieder mehr Sauerstoff an die Wurzeln. ©MSG/Martin Staffler

Beim Lüften des Rasens lockerst du den Boden unter der Rasenfläche auf. So kommt mehr Sauerstoff an die Rasenwurzeln. Außerdem kann Wasser wieder besser versickern. Der Rasen wächst dann wieder besser, dichter und sieht auch wieder gesünder aus.

Stark beanspruchte Rasenflächen solltest du alle ein bis zwei Monate lüften. Nutzt du den Rasen wenig bis kaum, reicht es, wenn du ihn einmal im Jahr lüftest.

Welche Böden sollte man lüften?

Von einem Sauerstoffmangel kann grundsätzlich jeder Boden betroffen sein. Bei lehmigen Böden tritt das Problem aber besonders häufig auf. Der Grund dafür ist die feinkörnige Struktur des Bodens. Bei Belastung verdichtet sich der Boden enorm. So kann kaum noch Luft an die Wurzeln gelangen.

Den Rasen zu lüften ist hier eine sinnvolle Maßnahme. Am besten wirkt sie jedoch, wenn du sie mit anderen kombinierst. Ein stark lehmiger Boden sollte beispielsweise von Zeit zu Zeit auch gesandet werden, um die Bodenstruktur aufzulockern.

Lehmigen Boden lüften
Lehmige Böden verdichten besonders schnell. Lüfte sie regelmäßig und lockere die Struktur mit Sand auf. ©Flora Press/BIOSPHOTO/Jean-Michel Groult

Wann und wie solltest du den Rasen lüften?

Von Ende März bis Anfang Oktober ist eine gute Zeit, um den Rasen zu lüften. Wähle einen Zeitpunkt, an dem der Boden feucht, aber nicht nass ist.

Wie kannst du den Rasen lüften?

Du hast drei Möglichkeiten, um deinen Rasen zu lüften:

  1. Grabegabel
  2. Aerifiziergabel
  3. Rasenlüfter

Hast du nur an wenigen Stellen stark verdichtete Stellen im Boden, kannst du sie mit einer Grabegabel beseitigen. Stich die Zinken an den entsprechenden Stellen vollständig in den Boden und rüttele an der Grabegabel. So werden die entstandenen Löcher etwas größer. Du schaffst so Kanäle, über die Wasser und Sauerstoff in den Boden gelangen kann. Fülle diese Kanäle anschließend mit feinkörnigem Sand auf.

Eine Aerifizierungsgabel stößt nicht nur Löcher in die Erde. Sie hat hohle Zinken und holt mit diesen Erde aus den zuvor gestochenen Löchern. So kann besonders viel Luft und Wasser in die Erde eindringen. Auch hier füllst du die entstandenen Kanäle mit feinem Sand auf.

Zwar kannst du den Rasen auch händisch lüften, am einfachsten geht es jedoch mit einem Rasenlüfter. Mit dem UniversalRaker 900 von Bosch verschaffst du deinem Rasen beispielsweise besonders schnell und bequem frische Luft zum Atmen.

Rasenlüfter sind deutlich sanfter zur Rasennarbe als Vertikutierer. Das ist ein Vorteil. Im direkten Vergleich entfernen sie aber weniger Moos aus dem Rasen, was ein Minus ist. Im Idealfall kombinierst du einfach beide Verfahren.

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Rasen sanden

Damit der Boden dauerhaft locker bleibt und Wasser sowie Sauerstoff an die Wurzeln lässt, solltest du den Rasen nicht nur vertikutieren und lüften, sondern zusätzlich im Frühjahr sanden. Verteile dafür etwa 5 l Spielsand oder Bausand pro Quadratmeter Rasen. Ebne den Sand mit einem Besen, Rechen oder einer Harke ein.

Durch das Regenwasser wird der Sand nach und nach in die zuvor geschaffenen Belüftungslöcher gespült und sorgt so für dauerhaft offene Kanäle für Wasser und Luft.

Tipp
Rasen vertikutieren und lüften: So geht’s
Beim Vertikutieren und Lüften befreist du deinen Rasen von Moos und Rasenfilz. Außerdem versorgst du ihn mit wichtigem Sauerstoff. Er dankt es dir mit einem kräftigen, gesunden Wuchs. So gehst du beim Vertikutieren und Lüften vor.