Mal wieder ein Tisch
- Skill levelNormal
- Costs30 €
- Duration2-3 Tage
Vor einigen Jahren hatte ich einen "Schäm-Tisch" gebaut, also einen Tisch für den ich mich heute schäme (ich wusste es halt damals nicht besser): Die Schürzen locker in gefräste Nuten in den Beinen, die Beine von oben an der Tischplatte fest geschraubt; kurzum: Der muss weg! Vor allem auch, weil er - trotz festgeschraubter Beine - allmählich wackelt.
- Stecheisen
- Holzhammer
- Streichmaß
- Zapfenstreichmaß
- Winkel
- Markiermesser
- Bleistift
- Hobel
- Bohrwinde
- Schraubendreher
- Fuchsschwanz
- Rahmenhölzer
- Kanthölzer
- Leimholzplatte
Die Tischplatte
Los geht's mit dem Herstellen der Tischplatte - sie soll ca. 80 mal 80 cm groß sein (ca., weil beim Hobeln noch ein wenig verloren gehen wird und es auf eine exakte Größe bei diesem Tisch nicht ankommt). Ich greife zu Markiermesser, Winkel und Maßband und ziehe etwas mehr als 40 cm vom Rand eine Kerbe längs über die Platte. Und weil's so schön war, gleich noch eine zweite Linie, ca. drei Millimeter neben der ersten. Beide Linien werden einmal umgewinkelt, dann kommt der Fuchsschwanz zum Einsatz: Ich säge die Platte der Länge nach durch - zwischen den beiden Linien, das minimiert den Ausriss.
Der Zuschnitt der Beine und Schürzen
Der Tisch soll etwa 55 cm hoch werden (auf ein paar Millimeter kommt es nicht an). Die Platte ist 28 mm dick; die Beine sollen daher 52 cm lang werden. Ich nehme daher eine Vierkantlatte, messe 521 Millimeter ab und winkle mit dem Markiermesser eine Linie um die ganze Latte. Dann nehme ich eine schmale Säge, setze diese in die Kerbe und säge die Latte durch - damit lande ich dann bei den gewollten 52 cm.
Schlitze für die Beine
Die Schürzen sollen in die Beine gesteckt werden - dafür brauchen die Beine Schlitze. Diese sollen vier Millimeter vom Rand entfernt liegen. Da das ganz schön dickt am Rand ist, habe ich mir einen einfachen Anschlag gebaut: Ein Stück Restholz, auf das ich ein wenig vier Millimeter-Sperrholz geklebt habe. Das wird zusammen mit dem Bein eingespannt und dann der Schlitz gestemmt - er soll eineinhalb Zentimeter tief werden.
Zapfen für die Schürzen
Die Schürzen sollen in die Zapfenklöcher der Beine gesteckt werden. Damit das Passt, müssen sie eineinhalb Zentimeter lang werden und an den Rändern vier Millimeter abgenommen werden. Das Zapfenstreichmaß, mit dem ich im vorigen Schritt die Zapfenlöcher angerissen habe, leistet hier erneut gute Dienste.
Mit dem Markiermesser wird eine Linie über die Latten gezogen; diese Linie wird dann mit dem Stecheisen verbreitert (auf der Abfallseite!) - so erhalte ich eine kleine "Wand", gegen die ich die Säge drücken kann. Das Holz wird dann bis zur Streichmaß-Linie eingesägt; dann wird der Abfall mit dem Stecheisen entfernt. Zwischendurch wird immer wieder geprüft, ob der Zapfen in den Schlitz passt - das erkennt man, wenn das Holz beim Hineinschieben nicht gequetscht wird (dann ist es zu stramm) bzw. das Holz nicht wieder herausrutscht (dann ist es zu locker).
Mit dem Grundhobel wird das Ganze dann plan gehobelt. Ist alles fertig, wird das Gestell zusammen gesteckt, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es aussieht, wenn es fertig ist...
Bögen für die Schürzen
Viereckige Schürzen sind nicht übel, sehen aber irgendwie altbacken aus. Also sollen sie einen Bogen erhalten - blöd nur, dass ich keinen Zirkel habe, mit dem ich einen 80 cm großen Radius zeichnen kann, aber das macht nichts... Ein Stück Restholz in der passenden Länge, ein 6 Millimeter-Loch für den Bleistift und auf der anderen Seite ein Nagel - fertig ist der Zirkel.
Befestigung der Tischplatte
Die Platte soll nicht mit dem Gestell verleimt werden - das könnte Schwierigkeiten geben, wenn das holz arbeitet. Also stelle ich mir "Turn Buttons" her - den deutschen Begriff kenne ich nicht, weil mir die Tischlerausbildung fehlt... Das geht ganz einfach: Man nehme ein Stück Restholz und reiße zwei Linien an. Dann wird mit der Säge ein Querschnitt auf die Untere Linie gemacht, das Ganze gedreht und wieder ein Solcher Schnitt gemacht. Das angesägte Stück wird dann schräg auf ein Stück Holz (oder eine Bleistift) gelegt. Ein beherzter Schlag mit dem Hammer teilt das Stück so auf, dass an einem nur noch ein wenig Abfall entfernt werden muss.
Der Rest
In die unteren Schürzen habe ich noch 10 Millimeter-Quadratleisten geleimt und genagelt - so kann ich, wenn ich es später will, eine Platte hineinlegen und etwas Stauraum (zum Beispiel für Zeitschriften) gewinnen.