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Christrose pflanzen und pflegen

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Wenn es den meisten Blühpflanzen noch zu kalt ist, reckt die Christrose zwischen Dezember und März schon ihre Köpfe. Credit: Friedrich Strauss Gartenbildagentur / Strauss, Friedrich

Die Christrose ist einer der wenigen Farbtupfer in der kalten Jahreszeit. Die Staude ist winterblühend und gedeiht im Topf und Beet. Hier erfährst du, was du über die Christrose wissen musst.

 

 

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Wegen ihrer frühen und oft schneeweißen Blüte wird die Staude auch Schneerose genannt. Credit: Flora Press/GWI/Oscar D'arcy

Wie sieht die Christrose aus?

Die Christrose hat noch weitere gängige Namen. Unter anderem wird sie auch Schneerose oder Nieswurz genannt. Im Winter zeigt sie ihre weißen Blüten. Der lateinische Name der Pflanze lautet „Helleborus niger“.

Hier und da werden auch andere Helleborus-Arten Christrose genannt. Das kann zu Enttäuschungen führen, denn diese anderen Arten blühen zum Teil zu ganz anderen Zeiten. Nur die echte Christrose, also die Helleborus niger, blüht rund um die Weihnachtszeit. Die anderen Arten nennt man eher Lenzrosen.

Die Christrose ist wintergrün und mehrjährig. Sie wächst krautig. Die Pflanze gehört zur Familie der sogenannten Hahnenfußgewächse. Die Christrose ist eine Staude und wird zwischen 10 cm und 30 cm groß. Steht sie am richtigen Ort, kann sie bis zu 25 Jahre alt werden.

Die Blüten der Christrose haben einen Durchmesser von etwa 5 cm bis 10 cm. Sie stehen einzeln und endständig am Stängel der Pflanze. Sie sind in der Regel weiß. Einige Sorten verfärben sie beim Verblühen leicht rosa.

Die Blütenhülle besteht aus fünf eiförmigen Kelchblättern. An der verlängerten Blütenachse wachsen spiralförmig viele gelbe Staubblätter.

Abhängig vom Standort, der Sorte und auch der Höhe, in der sie wächst, zeigt die Christrose ungefähr von Dezember bis März ihre Blüten. Einige Züchtungen blühen auch schon im November.

Die Blätter der Helleborus niger sind tiefgrün. Außerdem sind sie in sieben bis neun Abschnitte unterteilt. Diese sind lanzettlich geformt mit einem gezähnten oder ganzrandigen Blattrand. Unten am Stängel wachsen zwei bis drei frostempfindliche Hochblätter. Im Winter werden sie durch Schnee, Erde oder Laub geschützt.

Es gibt zwei Unterarten der Christrose. Sie stehen durch Übergänge miteinander in Verbindung. Die häufigere Variante ist die Helleborus niger subsp. niger. Diese Pflanze hat glänzende, dunkelgrüne Blätter. Die Abschnitte der Blätter sind vor allem im vorderen Drittel sehr breit. Am Blattrand zeigen sich nach vorn gekrümmte Zähne.

Die andere Unterart ist die Helleborus niger subsp. macranthus. Sie hat blaugrüne, matte Blätter. Die Abschnitte der Blätter sind hier vor allem in der Mitte sehr breit. Am Blattrand stehen feine Zähne seitlich ab.

 

 

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Die Christrose ist eine mehrjährige Pflanze und gehört in die Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Credit: Flora Press/GWI/Trevor Sims

Woher kommt die Christrose?

Die Christrose kommt in der freien Natur vor allem in den östlichen Nord und Südalpen vor. Sie ist auch im Apennin und Balkan zu finden. Dort trifft man sie in Höhen bis zu 1.900 m.

In Deutschland ist die Christrose lediglich in Bayern zu Hause. In Österreich und der Schweiz sieht man sie öfter. Sie wächst vor allem an buschigen Hängen oder in lichten Buchen- und Buchenmischwäldern. Aber auch in Eichen- und Fichtenwäldern kann man sie finden. Längst ist die Christrose aber viel weiter verbreitet als nur über ihr natürliches Vorkommen und fühlt sich überall dort zuhause, wo sie im Winter genügend Licht, im Sommer nicht zu viel Sonne bekommen und es im Winter nicht wärmer als 15°C wird.

 

 

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Neben blütenweiß zeigt sich die Christrose auch in anderen Farben, wie bei der Sorte „HCG Jacob“ mit einem Farbspiel aus Rosa und Weiß, sie blüht sogar schon ab November. Credit: Friedrich Strauss Gartenbildagentur / Strauss, Friedrich

Sortentipps

Eine sehr bekannte Sorte der Christrose ist die „Praecox“. Sie blüht besonders lange und beginnt damit häufig schon im November. Oft kann man sich an den Blüten bis zum Frühjahr erfreuen. Die Christrose „Praecox“ ist eine der ältesten Züchtungen der Pflanze.

Da die Christrose sehr beliebt ist, gibt es inzwischen viele verschiedene Züchtungen mit einer entsprechenden Vielfalt. Recht populär ist beispielsweise die Weihnachts-Christrose „HGC Joseph Lemper“. Diese Pflanze blüht ab Dezember. Wer sich früher über Blüten freuen möchte, sollte auf die Sorte „HGC Jakob“ setzen. Sie zeigt oft schon im November ihre Blüten. Die Pflanze ist immergrün und wird etwa 30 cm hoch. Mit ihr kannst du besonders gut Töpfe oder auch Blumenampeln bepflanzen.

Sehr romantische Blüten zeigen gefüllte Christrosen. Die in Japan gezüchtete Sorte „Schneeball“ gehört beispielsweise dazu. Diese Christrose wächst sehr kompakt. Hierzulande bekommt man sie aber eher schwer. Besser verfügbar ist die gefüllte Sorte „HGC Snow Frills“. „Potter’s Wheel“ bezaubert mit einem rosafarbenen Blütenrand. Wie „Schneeball“ ist aber auch „Potter’s Wheel“ nur schwer zu bekommen.

 

 

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Alle Pflanzenteile der Christrose sind stark giftig, schütze dich mit Handschuhen, wenn du die Christrose pflanzt oder schneidest. Credit: Flora Press/BIOSPHOTO/Jean-Michel Groult

Giftigkeit der Christrose

Im Wurzelstock der Christrose befindet sich recht viel Helleborin. Zudem enthält die Pflanze Saponin und Protoanemonin. Alle Teile der Christrose sind daher giftig. Eine Vergiftung mit diesen Stoffen führt zu Schwindel, Durchfall oder gar zu einem Kreislaufkollaps. Die Pflanze sollte deshalb immer für Kinder und Haustiere unerreichbar aufgestellt werden. Reagierst du leicht allergisch, ziehst du dir am besten Gartenhandschuhe an, wenn du mit der Christrose hantierst. So bist du gut vor dem austretenden Pflanzensaft geschützt. Er kann starke Hautreizungen auslösen.

Wegen ihrer heilenden Wirkung wurde die Christrose schon um 300 vor Christus in Kräuterbüchern erwähnt. Damals wurde der Wurzelstock pulverisiert und als Mittel zur Herzstärkung eingesetzt. Zudem galt das Pulver als harntreibend.

Obwohl die Christrose giftig ist, wird sie auch heute noch als Brech- und Abführmittel in der Volksmedizin eingesetzt. Einige Menschen nutzen sie auch gegen Wassersucht und Harnverhalt.

 

 

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Die beste Pflanzzeit für deine Christrose ist der Oktober. Hast du einen passenden Standort gefunden, solltest du sie, wenn möglich nicht mehr umsetzen. Credit: Friedrich Strauss Gartenbildagentur / Clive Nichols Photography

Der richtige Standort und Boden

In unseren Breiten ist die Christrose winterhart. Sie braucht einen humus- und nährstoffreichen Boden. Dieser darf nicht zu trocken sein und keine Staunässe aufweisen. Ist der Boden alkalisch bis neutral mit einem hohen Kalkgehalt, gedeiht die Christrose besonders gut.

Einen mageren, sandigen Boden im Garten bereitest du für die Pflanze entsprechend auf. Im Herbst kannst du ihn beispielsweise mit Kompost, organischem Dünger oder einer Mulchschicht aufbessern. Zusätzlich zum Humus gibst du am besten auch reichlich Kalkschotter in die Erde und arbeitest ihn ein. Damit und mit der Hilfe von Regenwürmern wird der Boden gut durchlüftet und enthält reichlich Nährstoffe. Um deinen Rasen sanft zu lockern und von Rasenfilz und Moos zu befreien, kannst du mit einem Rasenlüfter arbeiten, der ist schonender als ein Vertikultierer.

Hast du die Christrose einmal am richtigen Standort mit dem richtigen Boden gepflanzt, macht sie dir nicht selten über Jahrzehnte hinweg Freude mit ihren Blüten. Du musst die Christrose auch nicht umpflanzen. Je länger sie am richtigen Standort steht, umso schöner wächst und gedeiht sie.

Achte beim Standort für Christrosen auf einen halbschattigen Platz. Unter Nadelbäumen oder anderen immergrünen Pflanzen bekommen sie nicht genügend Licht. Pflanze das Gewächs auch nicht im Schatten eines Gebäudes. Je mehr die Christrose im Schatten steht, umso weniger Blütenknospen bildet sie.

Ideal ist ein Standort für Christrosen unterhalb eines laubabwerfenden Baums oder Strauchs. Im Sommer schützt der Pflanzpartner die Helleborus niger vor zu viel Sonne. Im Winter bewahrt das herunterfallende Laub die Christrose vor der Kälte.

An einem offenen und sonnigen Standort braucht die Pflanze mehr Feuchtigkeit als an schattigeren Plätzen. Gieße jedoch nicht zu viel. Staunässe im Topf oder Beet kann die Wurzeln zum Faulen bringen. Im schlimmsten Fall stirbt die Christrose daran. Mit einer Drainageschicht zum Beispiel aus Kalkschotter unterhalb des Wurzelballens lässt sich Staunässe recht gut vermeiden.

 

 

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Die Christrose macht sich auch im Topf gut, hier in Kombination mit Geiskraut, Strauchveronika 'Frozen Flame' und Ilex. Credit: Flora Press/Daniela Kunze

Christrosen verwenden

Pflanze Christrosen in einer Gruppe aus drei bis fünf Pflanzen. So wirkt das Gewächs besonders attraktiv. Du kannst sie aber auch zusammen mit anderen Frühjahrsblühern pflanzen. Helleborus niger passt beispielsweise gut zu Vorfrühlingszwiebelblumen wie Schneeglöckchen oder Winterlingen. Sie macht sich aber auch gut zusammen mit immergrünen Gräsern wie Seggen. Nutzt du hier weiß-grün panaschierte Sorten, entsteht ein besonders schönes Bild: Diese passen perfekt zu den weißen Blüten und grünen Blättern der Christrose.

Setze die Christrose alternativ zusammen mit dem Vorfrühlings-Alpenveilchen. Es hat die exakt gleichen Ansprüche an den Boden und ist somit der ideale Pflanzpartner.

Im Topf gepflanzt ist die Christrose eine schöne Ergänzung zu weihnachtlicher Tischdekoration wie einem Adventskranz oder auch selbst gebastelten weihnachtlichen Dekorationsstücken.

 

 

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Alternativ zur Pflanzung im Herbst kannst du die Christrose auch im Frühling in deinen Garten setzen, sobald kein Bodenfrost mehr herrscht. Credit: Friedrich Strauss Gartenbildagentur / Strauss, Friedrich

Christrosen pflanzen und pflegen

Die beste Zeit zum Pflanzen von Christrosen ist der Oktober. Willst du das Gewächs im Topf kultivieren, mischst du etwas Kübelpflanzenerde mit lehmiger Erde aus dem Garten. Ganz unten in den Topf gibst du eine Drainageschicht aus Blähton. Erst darauf gibst du das Erde-Gemisch. Für die anderen Pflanzen ist es nun die Zeit, dass du sie winterfest machst, also deinen Garten genauso wie deine Kübelpflanzen.

Dünge die Christrose zum ersten Mal im Februar/März. Zu dieser Zeit blüht sie noch und die neuen Blätter treiben bereits aus. Ein weiteres Mal gibst du im Hochsommer Dünger. In dieser Zeit bildet die Christrose frische Wurzeln aus. Sie versorgen später die Knospen mit Nährstoffen. Kuhdung und Pellets eignen sich dann gut als Dünger. Gib etwa eine Handvoll davon ins Pflanzloch.

Fallen im Herbst die Blätter, lässt du sie rund um die Christrose liegen. Sauge oder blase sie nicht mit einem Gartensauger oder Laubbläser weg. Sie sind ein guter Wärmeschutz und ganz nebenbei eine natürliche Mulchschicht.

 

 

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Auch als Schnittblume macht sich die Christrose gut! Schneide nicht bei Frost und schlitze den Blütenstiel unten kreuzweise ein, dann hält sie etwa eine Woche. Credit: Friedrich Strauss Gartenbildagentur / Strauss, Friedrich

Christrosen schneiden

Nimm im November oder Dezember das alte Laub von der Christrose ab. Schneide es am besten mit einer Gartenschere. Die EasyPrune von Bosch eignet sich dafür beispielsweise gut. Sie sorgt für saubere Schnitte, die gut verheilen. Denke bei der Arbeit an die Gartenhandschuhe. So sind deine Hände gut vor dem giftigen Pflanzensaft geschützt.

Durch den Schnitt wirken die Blüten hübscher und die neuen Blätter haben mehr Platz. Der Schnitt hat aber noch einen anderen Grund: Die alten Blätter sehen spätestens im Frühjahr meist nicht mehr schön aus. Außerdem sind sie oft mit der Schwarzfleckenkrankheit infiziert.

 

 

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Die Christrose bildet gut erkennbare Samenstände, über die du sie vermehren kannst. Credit: Flora Press/Ingrid Gorr

Christrosen vermehren

Christrosen vermehrst du am besten durch Aussaat. Mache das im Frühjahr, nachdem die Pflanze geblüht hat. Zu dieser Zeit sollten sich die Samen braun verfärben und leicht öffnen.

Säe die Samen gleich in kleine Töpfe und stelle sie in ein Frühbeet oder eine geschützte Ecke im Garten. Halte die Erde anhaltend feucht. Lasse sie nicht austrocknen. Die Samen gehen sonst in die Keimruhe. Das kann das Keimen um ein ganzes Jahr verschieben und die Erfolgsrate stark senken. Keimen sonst rund 95 Prozent aller Samen, sind es nach der Keimruhe nur noch 30 Prozent. Bedecke die Samen nicht mit Erde. Sie sind Lichtkeimer.

Meist keimen die Samen erst im folgenden Winter. Bis sich die ersten Blüten an den Jungpflanzen zeigen, ist allerdings Geduld gefragt: Oft dauert es bis zu drei Jahre, bis Christrosen zum ersten Mal blühen.

Die Christrose kreuzt sich problemlos mit ihren Arten. Ziehst du neue Pflanzen aus den Samen einer bereits vorhandenen Christrose, muss die Jungpflanze somit nicht zwingend der Mutterpflanze ähneln.

 

 

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Die Schwarzfleckenkrankheit wird von einem Pilz verursacht. Befallene Blätter musst du abschneiden, um eine weitere Ausbreitung zu stoppen. Credit: Flora Press/Botanical Images/GEOFF KIDD

Krankheiten und Schädlinge

Die Schwarzfleckenkrankheit tritt an Christrosen recht häufig auf. Du erkennst einen Infekt an den graubraunen Flecken auf der Blattoberseite. Es können dadurch auch größere Blattflächen absterben.

Entdeckst du einen Befall, schneidest du die kranken Pflanzenteile mit einer Gartenschere ab. Gib den Abfall nicht auf den Komposter, sondern in den Biomüll. Sonst könnte sich die Krankheit weiter ausbreiten. Möchtest du größere Flächen schneiden, erleichtert dir die Strauch- und Grasschere AdvancedShear die Arbeit.

Willst du vorbeugen, schneidest du vor der Blüte der Christrose alle alten Blätter ab. Schneide sie so weit wie möglich herunter. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn die neuen Blätter und Triebe noch nicht länger als 5 cm sind. Entsorge die abgenommenen Blätter ebenfalls im Biomüll.

Der schwarze Mehltau kann Christrosen ebenfalls befallen. Dann verfärben sich die Blätter und welken schließlich. Ist die Pflanze stark befallen, vernichtest du sie schnellstmöglich. In weniger schlimmen Fällen reicht es, die befallenen Pflanzenteile abzuschneiden.

Blattläuse kannst du außerdem an Christrosen entdecken. Die Schädlinge halten sich an den Blattunterseiten auf. Zudem sitzen sie an den Innenseiten älterer Blüten. Blattläuse sind keine Gefahr für die Christrose. Willst du dennoch dagegen vorgehen, schneidest du Ende April alle abgeblühten Stängel bis auf den Boden ab.

Mit einem Schneckenkragen rund um deine Helleborus niger hältst du außerdem Schnecken davon ab, die Keim- und Laubblätter deiner Christrose anzufressen.

Möchtest du mehr darüber wissen, wann welche Gartenarbeiten anfallen, erfährst du in unserem Gartenkalender, den richtigen Zeitpunkt für alle wichtigen Tätigkeiten.