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Tomaten pikieren: So machst du es richtig

Das korrekte Pikieren von Tomaten beschert dir kräftige Pflanzen und eine saftige Ernte.
Das korrekte Pikieren von Tomaten beschert dir kräftige Pflanzen und eine saftige Ernte.

Tomaten zu pikieren ist wichtig, wenn du gesunde, kräftig wachsende Pflanzen und eine gute Ernte haben möchtest. Hier erfährst du alles, was du über das Pikieren wissen musst.

Tomatensamen kannst du entweder in sogenannte Multitopfpaletten oder in Aussaatschalen säen.
Tomatensamen kannst du entweder in sogenannte Multitopfpaletten oder in Aussaatschalen säen.

Tomaten aussäen

Selbst gezogene Tomaten haben viele Vorteile: Im Fachhandel gibt es deutlich mehr unterschiedliche Tomatensamen als es Jungpflanzen verschiedener Arten gibt. Zudem kosten die Samen weniger als junge Gewächse und du hast das Erlebnis der Aussaat.

Willst du Tomaten aussähen und vorziehen, ist das Pikieren der Pflanzen besonders wichtig. Tomaten kannst du entweder breitwürfig in Aussaatschalen oder einzeln in Multitopfpaletten aussäen. Welche Lösung für dich die besser ist, hängt davon ab, wie viel Platz dir zur Verfügung steht.

Die Sämlinge werden mit dem Pikierstab vereinzelt und schwache Exemplare aussortiert.
Die Sämlinge werden mit dem Pikierstab vereinzelt und schwache Exemplare aussortiert.

Tomaten pikieren: Was ist das?

Nach der Aussaat wachsen die jungen Tomatenpflanzen zu Beginn sehr eng beieinander in der Erde. Ließe man sie so weiterwachsen, kämen sie sich schon sehr bald gegenseitig in die Quere. Es ist daher wichtig, die Sämlinge zu vereinzeln. Das heißt, du setzt jede der Tomatenpflanzen in einen einzelnen kleinen Topf. Dort können sich die Pflanzen gut entwickeln und einen festen Wurzelballen ausbilden, bis sie schließlich ausgepflanzt werden.

Das Umsetzen der Tomatenpflanzen in Einzeltöpfe, also das Vereinzeln der Pflanzen, nennt sich Pikieren. Während du die Tomaten umziehst, kannst du schwache Exemplare aussortieren. Nimm auch zu lange, brüchig gewordene und umgeknickte Keimlinge heraus. Sie würden sich nicht zu gesunden und kräftigen Tomatenpflanzen entwickeln.

Hast du deine Tomaten in Multitopfpaletten gesät, musst du sie nicht pikieren. Die Gewächse bleiben dann bis zum Auspflanzen im Topf. Für diese Form der Aussaat benötigst du allerdings jede Menge Platz auf dem Fensterbrett oder dem Anzuchthaus.

Die ausgewählten Sämlinge werden einzeln in neue Töpfchen gesetzt.
Die ausgewählten Sämlinge werden einzeln in neue Töpfchen gesetzt.

Die richtigen Töpfe und geeignete Erde

Besorge dir für das Pikieren der Tomaten Gartenhandschuhe und einen Pikierstab, beides bekommst du im Fachhandel. Hast du keinen Pikierstab zur Hand, nimmst du einen Holzstab, von dem du ein Ende mit einem Messer leicht anspitzt, dann kannst du das Holzstück als Pikierstab nutzen. Oder du nutzt einen Buntstift.

Verwende nährstoffarme Aussaat- oder Kräutererde für die Tomatenpflanzen. Das ist wichtig, denn durch die wenigen Nährstoffe im Substrat werden die Pflanzen angeregt, besonders viele Wurzeln zu bilden. Um sich mit allem zu versorgen, müssen sie ihre Wurzeln stark verzweigen. Das nützt den Tomaten später, wenn sie ausgewachsen sind.

Nimm Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 10 cm. Darin sind die Tomatenpflanzen erst einmal gut aufgehoben.

Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren

Schau dir deine jungen Tomaten gut an. Sobald sich die ersten echten Laubblätter nach den Keimblättern an den Pflanzen bilden, wird es meist recht eng in der Pflanzschale. Dann solltest du die Pflanzen pikieren. Ungefähr drei Wochen nach der Aussaat ist dieser Punkt in der Regel erreicht.

Mithilfe des Pikierstabs setzt du die Tomatensämlinge in neue Töpfe.
Mithilfe des Pikierstabs setzt du die Tomatensämlinge in neue Töpfe.

Wie pikiert man Tomaten?

Fülle die Töpfe für deine Jungpflanzen mit der Aussaat- oder Kräutererde. Mit dem Pikierstab drückst du dann ein mehrere Zentimeter tiefes Loch hinein. Es sollte so tief sein, dass die Sämlinge ganz hineinpassen, ohne geknickt zu werden. Drehe den Pikierstab beim Herausholen aus der Erde. So bleibt das Loch schmal.

Gib den Sämlingen im alten Pflanzgefäß noch einmal Wasser. Greife dann vorsichtig einen einzelnen und hebele ihn mit dem Pikierholz sanft aus der Erde. Gehe dabei mit Gefühl vor, sodass die Wurzeln nicht reißen.

Im neuen Topf setzt du die Sämlinge deutlich tiefer in die Erde, als sie zuvor gestanden haben. Stecke sie bis zum Ansatz der Keimblätter in das vorgebohrte Pflanzloch. Die Gewächse bleiben so besonders standhaft und entwickeln außerdem weitere Wurzeln am Stängel. Diese nennt man auch Adventivwurzeln.

Drücke die Sämlinge in ihren neuen Töpfen sacht mit den Fingern an. So bekommen sie einen guten Kontakt zur Erde. Ist der Sämling sehr lang, drückst du die Erde auch in der Tiefe mit einem Trick an ihn heran: Stecke den Pikierstab knapp neben der Pflanze in den Topf. Die Erde wird so auch weiter unten in Richtung Sämling verschoben.

Tipp
Tomaten pikieren: So machst du es richtig
Tomaten zu pikieren ist wichtig, wenn du gesunde, kräftig wachsende Pflanzen und eine gute Ernte haben möchtest. Hier erfährst du alles, was du über das Pikieren wissen musst.
Platziere die Töpfe an einem hellen Platz und gieße sie regelmäßig, aber sanft.
Platziere die Töpfe an einem hellen Platz und gieße sie regelmäßig, aber sanft.

Tomaten nach dem Pikieren pflegen

Der beste Platz für die pikierten Tomaten ist ein heller und geschützter Ort. Dieser kann im Haus oder auch im Gewächshaus sein. Der Platz sollte anfangs nicht vollsonnig sein. Sind die Tomaten später gut angewachsen, gesund und kräftig, können sie genügend Wasser aufnehmen. Dann dürfen sie auch in der Sonne stehen. Bis dahin sorgst du gegebenenfalls für Schatten und schützt so das Wasser im Topf vor dem Verdunsten.

Halte die Erde immer leicht feucht, aber nicht nass. Gieße ganz am Anfang sehr vorsichtig mit einer sehr fein dosierenden Tülle auf der Gießkanne. Ein zu starker Wasserstrahl könnte die Sämlinge zu stark umspülen.

Sind die Tomatenpflanzen bald größer und kräftiger, kannst du sie mit einer normalen Gießkanne oder mit einem an die Regenwassertonne angeschlossenen Gartenschlauch mit Wasser versorgen. Regenwasser lohnt sich besonders, denn es kostet nichts. Mit einer Akku-Regenwasserpumpe wie der GardenPump 18 von Bosch pumpst du es ganz bequem aus der Tonne oder Zisterne durch den Schlauch an die Pflanzen.

Gieße die Tomaten immer nur von unten. Die Blätter sollten trocken bleiben. So verringerst du die Gefahr von Pilzkrankheiten. Mehr Tipps zum Gießen, welches Wasser sich eignet und wie du deinen Garten bewässerst, bekommst du hier.

Bevor du die Tomaten ab Mitte Mai ins Freiland pflanzt, härtest du die Tomaten ab. Stelle die Gewächse anfangs an drei bis vier Tagen pro Woche an einen schattigen Platz im Freien. So gewöhnen sie sich an die veränderten Bedingungen an der frischen Luft.

Im Beet pflanzt du die Tomaten dann horizontal aus. Biege lediglich den obersten Blattschopf leicht nach oben und stütze ihn mit Erde ab. So bildet die Tomate viele weitere Adventivwurzeln.

Um deine Tomaten vor Wind und Wetter zu schützen, ist ein Tomatenhaus der ideale Platz, hier findest du eine Bauanleitung.

Wenn gerade kein Platz im Garten vorhanden ist, kannst du die Tomaten auch in Kübeln pflanzen.
Wenn gerade kein Platz im Garten vorhanden ist, kannst du die Tomaten auch in Kübeln pflanzen.

Tomaten im Kübel pflanzen

Beachte beim Pflanzen von Tomaten unbedingt die Fruchtfolge. Tomaten sollten nicht in ein Beet gepflanzt werden, in dem schon im Vorjahr Tomaten gewachsen sind. Sie finden darin nicht genügend Nährstoffe vor.

Hast du nur begrenzten Platz im Garten, nutzt du einfach Pflanzkübel mit Wasserabzugslöchern. Ein überdachter Ort ist ideal dafür. Die Erde kannst du Jahr für Jahr austauschen. Das ist wichtig, damit Pilzsporen der Braun- und Krautfäule die Pflanzen nicht befallen. Setze in jeden Kübel etwa zwei bis drei Tomatenpflanzen und dünge sie mit einem Tomatendünger gemäß der Herstellerangaben. Dann dauert es bis zu einer reichen Ernte nicht mehr lange.

Tipp: Hast du Lust auf noch mehr Essbares im Garten und auf dem Balkon? Wir haben auch jede Menge Ideen zu Avocados, Ananas, Säulenobst auf dem Balkon oder einem Kräuterkasten am Geländer. 

Möchtest du mehr darüber wissen, wann welche Gartenarbeiten anfallen, erfährst du in unserem Gartenkalender, den richtigen Zeitpunkt für alle wichtigen Tätigkeiten.