Die Bosch Bohrhämmer für Heimwerker
Bohrhämmer sind das Mittel der Wahl unter den Bohrern und Schraubern, wenn es darum geht, Löcher in harte Materialien wie Beton zu bohren. Wo eine Schlagbohrmaschine an ihre Grenzen stößt, muss der Bohrhammer ran! Bohrhämmer mit Meißelfunktion sind ideal, um Schlitze in die Wand zu schlagen oder Fliesen abzuschlagen.
Was solltest du über Bohrhämmer wissen, um die richtige Maschine für deine Bedürfnisse zu finden?
Hintergrundwissen zu Bohrhämmern
Funktionsweise eines Elektro-Bohrhammers
Um zu verstehen, wie ein Bohrhammer funktioniert, mach dir zuerst einen grundlegenden Unterschied klar: Ein „normaler“ Bohrer mit entsprechendem Bohraufsatz schneidet Löcher in Holz, Stein oder Metall.
Im Gegensatz dazu zerbröselt ein guter Bohrhammer durch starke Schläge das zu durchbohrende Material. Die Windungen in den Bohraufsätzen dienen in erster Linie dazu, den Staub aus dem Bohrloch zu befördern.
Wie wird der Schlag bei Bohrhämmern erzeugt? Das kommt auf die Art des Bohrhammers an. Es gibt welche, die hydraulisch (mit Öldruck) oder pneumatisch (mit Luftdruck) angetrieben werden. Wenn hier von Bohrhämmern die Rede ist, sind Maschinen mit Elektroantrieb und pneumatischem Schlagwerk gemeint.
Das Schlagwerk bei diesen elektro-pneumatischen Bohrhämmern funktioniert so: Der Motor der Maschine treibt einen Kolben an, der Luft in einer Kammer komprimiert. Mit dem so erzeugten Druck wird ein zweiter Kolben (der sogenannte Schläger) auf einen Schlagbolzen geschleudert, der den Impuls auf das Werkzeug (Bohrer oder Meißel) in der Aufnahme überträgt.
Vor- und Nachteile von Bohrhämmern
Bohrhämmer sind für bestimmte Aufgaben gedacht. Daraus ergeben sich auch spezifische Vor- und Nachteile:
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
|
|
Technische Merkmale eines guten Bohrhammers
Bohrhämmer unterscheiden sich in Leistung, Bedienkomfort und Qualität. Details, die es zu berücksichtigen gilt, sind Gewicht, Drehzahl, Bohrfutter, Drehstopp, Schlagzahl und Einzelschlagenergie. Der beste Bohrhammer ist einer, bei dem die einzelnen Komponenten optimal zusammenwirken.
Die nachfolgenden Kriterien sagen – individuell betrachtet – nur bedingt etwas darüber aus, welcher Bohrhammer der richtige für deine Zwecke ist. Deine Kaufentscheidung sollte davon abhängen, wie gut das Zusammenspiel der folgenden Faktoren zu deinem Anwendungsfall passt.
- Leistung: Die Leistung von Elektrowerkzeugen wird in Watt angegeben. Grundsätzlich gilt: je mehr Watt, desto stärker die Leistung. Allerdings ist das kein sicheres Kriterium für die Power eines Bohrhammers, weil die auch sehr stark von der Konstruktionsart und Qualität der verbauten Teile abhängt. In jedem Fall kannst du mit mehr Watt länger arbeiten, ohne dass der Bohrer überhitzt. Als Untergrenze für einen Elektro-Bohrhammer orientiere dich an etwa 500–600 Watt.
Das gilt für kabelgebundene Geräte. Für viele Heimwerker sind aber auch Akku-Bohrhämmer für alltäglichere Aufgaben interessant. In diesem Fall bemisst sich die Leistung nach Volt. Bosch hält beispielsweise Elektrogeräte mit 12-Volt- und 18-Volt-Akku-System bereit.
- Schlagzahl: Zeigt an, wie viele Schläge pro Minute (bpm: beats per minute) ausgeführt werden. Ein guter Wert liegt bei etwa 4.000 bpm.
- Einzelschlagstärke: Diese Kenngröße gibt an, mit welcher Energie der Bohrhammer „zuschlägt“. Angegeben wird sie in Joule. Mit einer Schlagstärke von 0,6 Joule beispielsweise lässt sich Beton bereits durchdringen, zum Meißeln oder zum Bohren größerer Durchmesser muss jedoch zu einer Maschine mit mehr Joule gegriffen werden.
- Werkzeugaufnahme: Die meisten Bohrhämmer sind heute mit dem von Bosch entwickelten SDS-Spannfutter ausgestattet. Es garantiert einerseits eine optimale Kraftübertragung und ermöglicht andererseits den schnellen und werkzeuglosen Wechsel von Zubehör für Bohrmaschinen.
Neben diesen grundlegenden Merkmalen gibt es weitere Features, welche die Wirkung und Bedienfreundlichkeit von Bohrhämmern verbessern. Dazu gehört die Umkehrung der Werkzeugdrehrichtung (um zum Beispiel Schrauben herausdrehen zu können) oder das Bosch Vario-Lock für eine frei wählbare Arbeitsposition des Meißels (der sich nicht drehen darf).
Manche Bohrhämmer verfügen sogar über ein 2-Gang-Getriebe für die optimale Kombination von Drehzahl und Drehmoment. Mit der Bosch Electronic Speed Control steht zusätzlich eine stufenlose Drehzahlsteuerung für materialgerechtes Arbeiten zur Verfügung.
Bohrhämmer und Sicherheit
Es versteht sich von selbst, dass du beim Werkeln mit so starken Geräten wie Bohrhämmern dem Arbeitsschutz genügend Aufmerksamkeit widmest. Denk also immer an folgende Grundregeln:
- Stets Schutzbrille und Gehörschutz tragen sowie beim Meißeln Handschuhe überziehen.
- Auf einen sicheren Stand (vor allem auch auf Leitern oder Gerüsten) achten.
- Vorab überprüfen, ob Meißel oder Bohrer fest in der Aufnahme sitzen.
- Vor dem Wechseln von Zubehör den Bohrhammer vom Netz trennen bzw. den Akku abnehmen.
Häufig gestellte Fragen zu Bohrhämmern
Wann braucht man einen Bohrhammer?
Ein Bohrhammer ist „der Typ fürs Grobe“. Er kann bohren und stemmen. Du musst Löcher in Stahlbeton, Waschbeton oder anderen Hartbeton bohren? Schlitze für Kabel schlagen? Fliesen von der Betonwand schlagen? Dann ist der Bohrhammer dein Freund.
Generell ist der Bohrhammer also vor allem dann ein verlässlicher Partner, wenn du gröbere Arbeiten ausführen musst. Für präzise Löcher in weicheren Materialien ist er hingegen nicht geeignet.
Kann man mit allen Bohrhämmern meißeln?
Grundsätzlich kannst du mit allen Bohrhämmern z. B. Fliesen abschlagen oder Putz abstemmen. Kleinere Bohrhämmer sind jedoch nur bis zu einem gewissen Grad fürs Meißeln geeignet. Sie stoßen aufgrund ihrer geringeren Leistungsfähigkeit an ihre Grenzen, wenn du sehr hartes oder sehr viel Material zu bearbeiten hast.
Wenn du eine Meißelfunktion brauchst, achte darauf, dass die Rotation am Bohrhammer abschaltbar ist. Es muss also ein Umschalter am Gerät sein. In die SDS-Aufnahme deines Geräts setzt du dann statt eines Bohrers einen Meißel ein, der durch die Hubfunktion zum Stemmhammer wird.
Bohrhammer oder Schlagbohrmaschine: Was ist der Unterschied?
Außer in ihrer Funktionsweise unterscheiden sich die beiden Gerätetypen auch darin, für welche Anwendungen sie geeignet sind und wie viel Muskelkraft du selbst aufbringen musst.
Beim Bohrhammer erklärt der Name schon die Funktion: Hammer und Bohrer arbeiten zusammen. Während sich der Bohrer dreht, sorgt ein Schlagwerk für Schläge – wie mit einem Hammer auf einen Meißel. Das Schlagwerk ist gröber als bei der Schlagbohrmaschine und zertrümmert das Material über die Hubbewegung. Obwohl die Schlagfrequenz niedriger als bei der Schlagbohrmaschine ist, fällt die Schlagkraft aufgrund des Hubkonzepts wesentlich größer aus.
Bei der Schlagbohrmaschine tritt auch ein Schlagwerk in Aktion, aber die Energie wird rein mechanisch erzeugt. Dabei rutschen die sich gegenüberliegenden Zähne zweier Scheiben übereinander und erzeugen so eine horizontale Hin- und Herbewegung der Bohrspindel.
Das mechanische Schlagwerk ist im Vergleich zum Bohrhammer schwächer, aber präziser. Deshalb ist es besser geeignet, um Löcher in nicht allzu harte Materialien zu bohren.
Der Mechanismus der Schlagbohrmaschine greift nur, wenn du mit Kraft gegen das Werkstück drückst. Je härter das zu bohrende Material, umso mehr Kraft brauchst du. Den Bohrhammer hingegen musst du nur in der richtigen Position halten, einen leichten Druck aufbringen die Maschine ihre Arbeit machen lassen.
Sieh dir auch unser Video-Tutorial „Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer“ an – darin veranschaulicht unser Experte die Unterschiede zwischen den Gerätetypen direkt am Werkstück. Wie du die richtige Schlagbohrmaschine für Heimwerker findest, erfährst du in einem anderen Artikel. Der Ratgeber „Loch in die Betonwand bohren“ gibt Aufschluss über diesen speziellen Anwendungsfall. Und im Bohrer-Guide liest du mehr darüber, welche Bohrer und Dübel die richtigen für Holz, Metall und andere Materialien sind.
Wie viel Watt sollte ein Bohrhammer haben?
Wie die PS beim Auto sind Watt beim Bohrhammer eine Angabe der Leistung. Ein 900-Watt-Bohrhammer ist doppelt so stark wie ein Modell mit 450 Watt.
Wie viel Watt du brauchst, hängt von verschiedenen Faktoren ab – z. B., ob die Maschine nur gelegentlich oder regelmäßig zum Einsatz kommt. Bohrst du sehr oft in harten Beton oder mit großen Bohrdurchmessern, solltest du in eine sehr leistungsfähige Maschine investieren.
Was sagt bei Bohrhämmern die Kennzahl Joule aus?
Joule ist die Maßzahl für die Schlagenergie. Sie wird allerdings bisweilen auf unterschiedliche Weise ermittelt. Achte darauf, ob der Hersteller die Procedure 05 der EPTA (European Powertool Association) anwendet. Mit diesem standardisierten Messverfahren lässt sich die Einzelschlagenergie verschiedener Bohrhämmer direkt miteinander vergleichen.
Für welche Projekte kannst du Bohrhämmer einsetzen?
Ein Bohrhammer ist zum Bohren von Löchern in hartes Material wie Beton gedacht. Beim Bau, Umbau oder bei der Sanierung des Eigenheims ist häufig das Bohren in Wände und Decken nötig. In diesem Fall sollte ein Bohrhammer zur Grundausstattung gehören.
Außerdem werden Bohrhämmer, bei denen sich die Rotation ausschalten lässt, mit einem Meißelaufsatz für Stemm- und Abrissarbeiten verwendet.
Du kannst relativ leichte Arbeiten mit dem Bohrhammer erledigen, z. B. eine neue Hausnummer an deiner steinverkleideten Außenwand anbringen. Aber auch zum Stemmen von Schlitzen in Ziegelwände für die Verlegung von Strom- und Wasserleitungen oder zum Bohren von Steckdosenlöchern mit einer Hohlbohrkrone ist ein pneumatischer Bohrhammer ideal.
Sieh dir eine kleine Auswahl unserer DIY-Projekte an, bei denen ein Bohrhammer zum Einsatz kommen könnte:
- Feuchte Wände erkennen und sanieren
- Fliesenkleber entfernen
- Kabel verlegen
- Decke abhängen
- Projekte, bei denen du Dinge an der Wand befestigen musst, kommen eventuell, je nach Wandtyp und Anwendungsfall, ebenfalls für den Bohrhammer in Frage.