Werkzeuge für Heim & Garten

Kratzbaum selber bauen – Samtpfoten glücklich machen

In einem Wohnzimmer steht ein Kratzbaum zum Selberbauen aus einem Baumstamm und Schneeschaufeln.
Ein Highlight nicht nur für deine Katze: der Kratzbaum zum Selberbauen aus Schneeschaufeln.

  • Schwierigkeit
    Leicht
  • Kosten
    >20 €
  • Dauer
    1 - 2 h

Einleitung

Ein typischer Katzentag umfasst etwa 16 Stunden Schlaf und vier bis sechs Stunden Putzen, Spielen, Jagen, Fressen und Erkunden. Katzen schlafen und sitzen gerne an hoch gelegenen Plätzen. Sie mögen es, aus sicherer Entfernung alles zu überblicken, was unter ihnen und um sie herum geschieht. Baust du einen Katzenkratzbaum selbst, kannst du deinem vierbeinigen Freund einen komfortablen Ort bieten, den er ganz für sich allein hat.

Beinahe jede Katze wetzt sich täglich ihre Krallen. Das neue Sofa sollte dafür lieber nicht herhalten. Besser geeignet ist ein Kratzbaum, der gleichzeitig auch ein toller Ort zum Spielen und Abhängen für deine Stubentiger ist. Wir zeigen dir, wie du aus einem Baumstamm und zwei Schneeschaufeln einen coolen Kratzbaum selber bauen kannst.

Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere daran: Alle Geräte aus dem 18-Volt-System kannst du immer wieder mit demselben Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Bei allen Schritten musst du natürlich auf die Arbeitssicherheit achten, um dich und deine Gesundheit zu schützen. In unserer Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken findest du die wichtigsten Tipps.

Du brauchst
  • Meterstab
  • Bleistift
  • Schraubzwingen
  • Kleber / ggf. Heißkleber
  • Baumstamm nach Wahl
  • 2 Schneeschaufeln
  • Holzschrauben in ausreichender Länge
  • Großer Krauttopf bzw. Tonkübel
  • Kies oder kleine Steine
  • Hanfseil ( optional: starke Paketschnur )
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Los geht’s – Schritt für Schritt: Kratzbaum selber bauen

Diese Anleitung zeigt dir, wie du einen Kratzbaum mit Naturholz selber bauen kannst – nicht zu vergessen die originellen Liegeplätze aus Schneeschaufeln. Eine weitere Möglichkeit, kreativ mit Naturholz zu arbeiten: selbstgemachte Blumentöpfe aus Baumstämmen.

Dieser Naturholz-Kratzbaum lässt sich auch auf deinem Balkon aufstellen. In diesem Fall denk aber bitte daran, deinen Balkon katzensicher zu machen. Apropos: Für ein abwechslungsreiches Umfeld kannst du z. B. aus alten Fenstern ein Gewächshaus für den Balkon selber bauen – natürlich fürs selbstgezogene Katzengras! Deine Katze wird auch nichts gegen ein paar rustikale Hocker aus Obstkisten haben, auf denen sie sich ebenfalls räkeln oder in denen sie Schutz suchen kann. Du kannst sogar einen Miniteich als Biotop für deinen Balkon anlegen. Für ein schattiges Plätzchen auf dem Balkon sorgst du mit einer DIY-Pergola für Balkon und Terrasse.

Aber nun erstmal zurück zum DIY-Kratzbaum:

Schritt 1 5

Baumstamm anpassen

An einem Baumstamm werden mit einer Säbelsäge Äste abgeschnitten und gekürzt.
Für den Baumstamm eignen sich verschiedene Baumarten, die eine passende Länge und Dicke haben.

Du brauchst: Baumstamm

Zunächst brauchst du einen Baumstamm für dieses Projekt. Hier eignen sich eigentlich die meisten Stämme – zu dick sollte er natürlich nicht sein. Da der Stamm anfangs aber wahrscheinlich nicht die perfekte Größe und Aststruktur haben wird, solltest du im ersten Schritt ihn und seine Äste etwas zuschneiden und gegebenenfalls kürzen. Generell sollte der Stamm nicht zu lang bzw. hoch sein. Beachte beim Zurechtschneiden deshalb das Alter und die Größe deiner Katzen. Und v.a. auch die Deckenhöhe in deiner Bude.

Schritt 2 5

Stiele kürzen

Mit einer NanoBlade-Säge wird der Stiel einer Schneeschaufel gekürzt.
Zum Kürzen des Stiels eignet sich eine NanoBlade- oder Stichsäge.

Du brauchst: 2 Schneeschaufeln

Die Schneeschaufeln sollen später als Sitz- und Liegemöglichkeiten für deine Katzen dienen. Dazu musst du vorher aber noch ihre Stiele kürzen. Um wieviel du sie kürzt, kannst du selbst bestimmen. Hängt aber auch davon ab, wieviel Platz du dem Kratzbaum zu Hause zur Verfügung stellen möchtest. Achte jedoch darauf, dass später noch ein Teil des Stiels zur Befestigung durch den Baumstamm gesteckt werden muss.

Schritt 3 5

Löcher bohren

In einen Baumstamm wird ein Loch gebohrt.
Achte darauf, die Löcher möglichst mittig im Stamm zu bohren.

Du brauchst: Akku-Schlagbohrschrauber, Flachfräsbohrer-Set, 4-teilig, Bleistift, Schraubzwingen, Baumstamm

Lege den Stamm jetzt wieder auf die Arbeitsplatte und überlege dir, an welchen Stellen du die zwei Schaufeln platzieren möchtest. Setze entsprechende Markierungen und bohre anschließend die beiden Löcher entsprechend dem Durchmesser der Stiele. Hierfür eignet sich ein Flachfräsbohrer bestens.

Schritt 4 5

Stiele am Stamm befestigen

Der Stiel einer Schneeschaufel wird in einen Baumstamm gesteckt.
Mit einer Schraube wird ein Stiel in einem Baumstamm befestigt.

Du brauchst: Akku-Schlagbohrschrauber, Schrauberbit Mixed Sets, Schraubzwingen

Stecke nun die Stiele der Schaufeln durch die gebohrten Löcher und befestige sie jeweils mit einer Schraube. Die Länge der Schrauben ist abhängig von der Dicke des Stamms.

Schritt 5 5

Stamm aufstellen

Ein Seil wird um einen Tontopf gewickelt.
Kies wird in einen Topf gefüllt, um einen Stamm zu stabilisieren.

Du brauchst: Kleber / ggf. Heißkleber, Baumstamm mit Schaufeln aus Schritt 4, großer Krauttopf bzw. Tonkübel, Kies, Hanfseil

Damit der Kratzbaum stabil steht, kannst du ihn in einen großen Topf stellen. Am besten eignet sich hier ein schwerer Krauttopf aus Ton. Damit aus dem DIY-Werk auch ein richtiger Kratzbaum wird, wickelst du um den Topf noch ein Hanfseil und klebst es gut fest – am besten mit Heißkleber. Das Seil sollte stabil halten, damit sich deine Katzen auch richtig austoben können.

Für zusätzliche Stabilität sorgen Kieselsteine, die du einfach in den Topf füllst.
Achtung: Danach ist die ganz Konstruktion sehr schwer. Am besten stellst du bereits vor dem Befüllen des Topfes den Kratzbaum an die dafür vorgesehene Position in deiner Wohnung.

Wir halten übrigens auch viele Ideen für ein DIY-Katzenbett bereit, die dich inspirieren könnten.

Und natürlich lieben wir nicht nur Katzen, sondern auch Hunde, Igel, Vögel, Insekten und (fast) alles, was sonst noch kreucht und fleucht. Bau eine Futterstation für Hunde, stelle ein DIY-Igelhaus im Garten auf oder zelebriere die Biodiversität mit einem Insektenhotel zum Selberbauen. Du kannst sogar einen Fledermauskasten bauen, um für noch mehr Vielfalt zu sorgen.

Planung & Hintergrundwissen zum DIY-Kratzbaum

Um einen Kratzbaum selber bauen zu können, musst du keine komplizierten statischen Berechnungen anstellen. Aber ein paar Gedanken solltest du dir vorher schon machen.

Warum sollte ich einen Kratzbaum selber bauen?

Zu den grundlegenden Pflegebedürfnissen deiner Katze zählt das Abwetzen der Krallen. Auch wenn dein Liebling ein Freigänger ist, sich also draußen austoben und die Krallen an der Rinde von Bäumen schärfen kann – geschlafen wird zu Hause. Deshalb ist ein Katzenbaum immer eine gute Idee.

Nicht zu vergessen: Damit berücksichtigst du auch menschliche Bedürfnisse, in diesem Fall den Schutz deiner kostbaren Möbel.

Warum aber solltest du deinen Kratzbaum selber bauen? Dafür gibt es mindestens drei gute Gründe:

  1. Ein gekaufter Kratzbaum, der wirklich etwas taugt, ist teuer.
  2. Oft werden minderwertige oder für deine Katze sogar schädliche Materialien verwendet.
  3. Du kannst den Kratzbaum genau an die Gegebenheiten deiner Wohnung und die Ansprüche deiner Katze anpassen. Letztere können bekanntlich stark von Tier zu Tier abweichen. Hast du zum Beispiel eine Maine Coon, die vom Kopf bis zur Schwanzspitze 120 cm groß werden kann, wird es ein Mini-Kratzbaum nicht tun.

Übrigens: Wenn du deinem Stubentiger noch mehr Gutes tun willst, kannst du zum Beispiel auch ein Katzenklo selbst bauen oder DIY-Spielzeug für die Katze basteln. Bist du auch danach noch voller Tatendrang, lass dich von weiteren tollen Anregungen rund um Hund, Katze, Vogel & Co. inspirieren.

Worauf sollte ich bei der Planung eines DIY-Kratzbaums achten?

Überlege dir anhand der folgenden Tipps, was für deine Katze das Beste ist:

  1. Standfestigkeit: Das A und O für einen Katzenkratzbaum. Die Bodenplatte, auf der alles befestigt wird, muss also groß und schwer genug sein. Nutzt du einen Tonkübel, wie in unserer Kratzbaum-Anleitung, sorge dafür, dass er nicht aus dem Gleichgewicht geraten kann. Noch besser: Du gießt einen Betonfuß. Alternativ kannst du dir auch eine ausladende, dicke Baumscheibe besorgen.
  2. Größe: Natürlich gilt: Je größer und schwerer deine Katze ist, umso stabiler und größer muss auch der Kratzbaum sein.
  3. Stoffbezüge: Damit solltest du es nicht übertreiben. Viele gekaufte Kratzbäume sehen zwar plüschig-gemütlich aus, aber die meisten Katzen brauchen das gar nicht. Außerdem dünsten manche Textilien zumindest am Anfang Chemie aus. Und auch die Befestigung von Stoffen mit Nägeln oder dem Tacker ist nicht unproblematisch. Deine Katze könnte sich daran verletzen. Am besten planst du deinen DIY-Kratzbaum so naturnah wie möglich.
  4. Sisal ist nicht gleich Sisal: Zwar sind Sisal- oder Hanfseile das Mittel der Wahl, wenn es um eine Fläche fürs Krallenschärfen geht. Aber sie müssen von guter Qualität, dick genug und auch dicht gewickelt sein.
  5. Baumstamm bzw. Säulen: Achte darauf, dass der Umfang und die Höhe des Kratzbaumstamms ausreichend für deine Katze sind. Manche Katzenarten sind kletterfreudiger als andere, junge Katzen aktiver als in Würde ergraute Exemplare. Das beste Material für den Stamm deines Kratzbaums ist Holz. Richtig toll findet es dein Liebling, wenn du ihm einen Kratzbaum aus Naturholz baust.
  6. Verträglichkeit: Falls du Materialen wie Leim oder Farbe verwendest, achte darauf, dass diese nicht gesundheitsschädlich sind.
  7. Aufstellort: Katzen beobachten gerne das Treiben ihrer Menschen, also darf der Kratzbaum gerne in einer Wohnzimmerecke stehen, von der aus sie alles im Blick haben. In einem Abstellraum oder im Keller werden sie den Baum sehr wahrscheinlich nicht annehmen. Außerdem kratzen sie gerne an einem Ort, der sich irgendwo zwischen Schlafplatz und Futterstelle befindet.

Und nun viel Spaß beim Bauen deines Kratzbaums! Deine Samtpfote wird’s dir danken.