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Olivenbaum pflanzen: Tipps für Topf und Freiland

Olivenbaum anpflanzen: Mehrere junge Olivenbäume in Töpfen tragen grüne Oliven.
Ob im Topf oder im Freiland angepflanzt: Olivenbäume verströmen Urlaubsfeeling.

Für die mediterrane Gartengestaltung sind Olivenbäume fast schon Pflicht: Mit ihren länglichen, silbergrauen Blättern und dem knorrigen Wuchs verbreiten sie ein Flair auf der Terrasse oder im Garten, wie du es sonst nur aus dem Urlaub in Italien – oder in anderen sonnigen Gefilden – kennst. Besonders gut kommen sie in Kombination mit Zitrusbäumchen, Oleander und duftenden Mittelmeerkräutern zur Geltung.

In der Regel wird ein Olivenbaum in unseren Breitengraden als Kübelpflanze gezogen. In milden Regionen kann das mediterrane Gewächs aber auch im Freiland gedeihen. Welche Anforderungen ein Olivenbaum an Standort und Pflege stellt, erfährst du in diesem Beitrag. Zudem zeigen wir dir, wie du aus einem Olivenkern bzw. aus einem Ast einen neuen Olivenbaum selber ziehen kannst.

Du möchtest noch mehr Abwechslung in deinen Garten, auf deine Terrasse oder auf deinen Balkon bringen? Dann sieh dir unsere 4 Ideen für exotisches Obst und Gemüse oder die exotischen Gartenkräuter für zuhause an. Wie du Kräuter richtig anpflanzt, erfährst du in unserer DIY-Anleitung: Kräutergarten anlegen. Du kannst sogar Ananas anpflanzen und deine eigenen Avocadopflanzen ziehen!

Hintergrundwissen: Olivenbaum ziehen

Wer Oliven anpflanzen möchte, der wird meist auf Exemplare aus dem Gartencenter zurückgreifen. Mit ein wenig Geduld lassen sich Olivenbäume aber auch selber ziehen.

Woher kommt die Olive bzw. der Olivenbaum ursprünglich?

Der Olivenbaum, auch Echter Ölbaum genannt, ist ein immergrünes Gehölz aus der Familie der Ölbaumgewächse. Im Mittelmeerraum, im Nahen Osten und in Afrika wird das Gewächs schon seit rund 6.000 Jahren angebaut. Damit gehört der Olivenbaum zu den ältesten bekannten Nutzpflanzen. An ihrem natürlichen Standort können die Bäume mehr als 1.000 Jahre alt werden. Mit zunehmendem Alter verwandelt sich die glatte, silbrig-graue Rinde in eine rissige Borke, die den Bäumen zusammen mit dem knorrigen Wuchs ein markantes Äußeres verleiht.

Was sind die besten Bedingungen zum Anpflanzen eines Olivenbaums?

Olivenbäume benötigen einen warmen, vollsonnigen Standort im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Auch ein temperierter Wintergarten bietet sich an.

Obwohl es im Mittelmeerraum durchaus auch kalte Winter gibt, gelten Olivenbäume nur als bedingt winterhart. Vor allem kleine Olivenbäume sind sehr kälteempfindlich. Fallen im Herbst die Nachttemperaturen unter 5 °C, sollten sie in ein helles, aber nicht zu warmes Winterquartier gebracht werden. Ideal ist ein gut isoliertes Gewächshaus oder ein Wintergarten mit Temperaturen zwischen 5 und 8 °C. Ab Ende März darf der Olivenbaum wieder ins Freie umziehen.

Größere Bäume halten Temperaturen bis -12 °C aus. Sie können auch draußen überwintern. Stelle den Kübel dennoch an einen wind- und wettergeschützten, überdachten Ort. Packe sowohl die Krone als auch den Stamm in Schilfmatten, luftdurchlässiges Vlies oder Jute ein. Den Topf stellst du am besten in eine Holzkiste und füllst die Hohlräume mit Rindenmulch, Stroh, Laub oder Reisig. Gleiches gilt für ausgepflanzte Exemplare. Die Baumscheibe deckst du mit einer Schicht aus Reisig oder Laub ab. Tipps und Infos zum Thema Winterschutz findest du auch im Ratgeberartikel Pflanzen winterfest machen.

Das Pflanzsubstrat sollte locker, durchlässig und nährstoffarm sein. Am besten verwendest du herkömmliche Garten- oder Blumenerde, der du Sand und Humus beimengst.

Olivenbäume wachsen sehr langsam und verzweigen sich stark. In ihrer Heimat können sie bis zu 20 m hoch werden. Im Kübel erreicht das Gewächs meist eine Größe von 1,50–2 m.

Wie kann ich einen Olivenbaum selbst anpflanzen?

Ein Olivenbaum lässt sich auf zwei Arten vermehren: Du kannst entweder einen Olivenkern einpflanzen oder du ziehst aus einem Ableger einen neuen Olivenbaum. Die erstgenannte Methode dauert etwas länger.

Olivenbaum anpflanzen – Schritt für Schritt

Auf einem Holztisch liegen eine kleine Pflanzkelle und mehrere Olivenkerne, bereit zum Einpflanzen.
Du kannst einen Olivenkern direkt einpflanzen oder die Ablegermethode wählen.

 

Wenn du einen Olivenbaum aus einem Kern selber ziehen möchtest, benötigst du eine reife Frucht bzw. einen intakten Kern. Eingelegte Oliven eignen sich nicht. Entweder du bestellst das Saatgut online oder du kaufst dir im nächsten Mittelmeerurlaub frische Oliven. Zudem brauchst du keimfreie Anzuchterde und einen Blumentopf mit Abflussloch.

  1. Befreie den Kern vom Fruchtfleisch und lege ihn für 24 Stunden in handwarmes Wasser. Um die Keimung zu beschleunigen, kannst du ihn leicht anschleifen oder einritzen.
  2. Pflanze den Olivenkern anschließend in einen mit Anzuchterde gefüllten Blumentopf ein. Die Spitze sollte dabei nach oben zeigen. Bedecke den Olivenkern mit einer dünnen Schicht Erde. Da nicht jeder Kern keimt, empfiehlt es sich, gleich mehrere Olivenkerne einzupflanzen.
  3. Stelle den Topf an einen warmen und hellen Ort mit einer Temperatur zwischen 20 und 25 °C. Halte das Substrat immer leicht feucht.
  4. Bis die Kerne keimen, dauert es mehrere Wochen. Ist die Erde im Anzuchttopf gut durchwurzelt, kannst du die Jungpflanze umtopfen.

Erfolgversprechender ist die Vermehrung eines Olivenbaums durch Ableger. Optimal sind junge, noch nicht verholzte Zweige.

  1. Schneide 5–10 cm lange Triebe, an denen sich einige Augen befinden, ab.
  2. Entferne die unteren Blätter des Ablegers. Pflanze den Ast anschließend in einen Topf mit Anzuchterde ein.
  3. Gieße den Steckling leicht an und stelle ihn an einen warmen und hellen Ort mit Temperaturen zwischen 20 und 25 °C. Halte die Erde feucht, aber nicht nass. Zeigen sich kleine Blättchen, hat der Ableger Wurzeln gebildet.
Tipp
Gewächshäuser zum Selberbauen
Um deiner Olivenpflanze gute Startbedingungen zu verschaffen, kannst du ein Gewächshaus aus alten Fenstern selber bauen oder ein Mini-Gewächshaus herstellen.

Wo kann ich den Olivenbaum überall einpflanzen?

Auf einer Kommode in einem Wohnzimmer steht ein Blumentopf mit einem kleinen Olivenbaum.
Da ein Olivenbaum sehr langsam wächst, eignet er sich zu Beginn sogar als Zimmerpflanze.

Deinen Olivenbaum pflanzt du am besten in einen standfesten Kübel. Wie es geht, erfährst du im Ratgeberartikel Pflanzkübel bepflanzen. Ton und Terracotta transportieren das mediterrane Flair besonders gut. In milden Regionen lässt sich der Olivenbaum auch in den Garten pflanzen. Der Standort sollte aber windgeschützt sein. Fürs Freiland eignen sich vor allem ältere Exemplare, die bereits an das Klima gewöhnt sind.

Wenn du deinen Olivenbaum in den Garten pflanzen möchtest, fülle zunächst eine Schicht aus Kies oder Blähton in das Pflanzloch. Sie sorgt dafür, dass keine Staunässe entsteht. Gib dann Erde darauf und setze das Bäumchen ein. Ein Pfosten gibt der Pflanze zusätzlichen Halt.

Wann sollte ich einen Olivenbaum anpflanzen?

Der beste Zeitpunkt, um einen Olivenbaum zu ziehen, ist das Frühjahr. Ab Juni oder Juli darf das junge Pflänzchen nach draußen ins Freie. Wähle einen halbschattigen Standort, so kann sich der Olivenbaum langsam an die Sonne gewöhnen.

Wie lange braucht ein Olivenbaum zum Wachsen?

Von Mai bis Juni zeigen sich an 2-4 cm langen Rispen unscheinbare gelblich-weiße Blüten, die einen angenehmen Duft verströmen. Bis es soweit ist, können allerdings bis zu sechs Jahre vergehen. Früchte entwickeln sich erst ab dem siebten Standjahr. Es gibt einige selbstbefruchtende Sorten, die speziell für den Anbau im heimischen Garten gezüchtet wurden. Die Ernte fällt aber größer aus, wenn in der Nähe ein weiterer Olivenbaum als Bestäubungspartner wächst.

Wie viel Pflege benötigt ein Olivenbaum?

Olivenbäume zählen zu den pflegeleichtesten Kübelpflanzen. Da sie Trockenheit bevorzugen, solltest du deinen Olivenbaum nur sparsam gießen. Entferne überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer. Staunässe vertragen sie nicht. Im Winterquartier benötigen Olivenbäume nur so viel Wasser, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Gedüngt werden sie im Frühjahr mit einem Volldünger.

Aufgrund ihrer verzweigten Wuchsform und der kleinen Blätter eignen sich Olivenbäume sehr gut für Formschnitte, wirklich notwendig ist ein Schnitt jedoch nur selten. Beschränke dich am besten auf das Auslichten, wenn du dir einen großen Olivenbaum wünschst. Wann und wie du Bäume und Sträucher richtig schneidest, erfährst du im Beitrag zum Pflanzenschnitt.

Wie ernte ich Oliven?

Detailaufnahme eines Olivenbaums mit mehreren schwarzen Oliven.
Je dunkler die Olive, desto milder ist ihr Aroma.

Die Früchte des Olivenbaums verfärben sich von Grün über Braun bis hin zu Schwarz. Du kannst sie entweder unreif ernten (grün) oder warten, bis sie am Baum ausgereift sind (schwarz). Je nach Wärme und Sonneneinstrahlung kann das von Region zu Region unterschiedlich lange dauern. Unreife Oliven enthalten mehr Bitterstoffe und sind daher im Rohzustand eher nicht zu genießen. Reife Früchte sind milder, haben eine leicht süßliche Note und enthalten mehr Vitalstoffe – gesund sind aber sowohl grüne als auch schwarze Oliven.

In den mediterranen Anbaugebieten kommen heutzutage Rüttelmaschinen zum Einsatz, aber auch Rechen oder Stöcke, mit denen die Oliven vom Baum geschlagen werden. Da aber Olivenbäume in unseren Breitengraden weder besonders groß wachsen noch eine sehr reiche Ernte tragen werden, kannst du die Früchte einfach vorsichtig von Hand pflücken.

Und wenn du weitere Tipps für eine reiche Ernte im eigenen Garten brauchst, sieh dir doch mal an, wie du ein Tomatenhaus selber bauen oder eine Rankhilfe für Himbeeren konstruieren kannst. In unserem großen Gartenwissen-Bereich findest du außerdem heraus, wie man ein Frühbeet selber bauen oder ein DIY-Hochbeet aus Paletten herstellen, das Hochbeet anlegen und das Hochbeet richtig befüllen kann. Weitere kreative DIY-Ideen für Garten, Balkon & Terrasse gefällig? Bei uns wirst du fündig.