Werkzeuge für Heim & Garten

Schmetterlingshaus bauen: mit schöner Innenausstattung

Schmetterlingshaus bauen: Nahaufnahme eines Admirals auf einer Blüte
Baue unseren heimischen Faltern ein Schmetterlingshaus in deinem Garten und trage so zum Artenschutz bei!

  • Schwierigkeit
    Leicht
  • Kosten
    < 25 €
  • Dauer
    1-2 h

Einleitung

Sobald uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühjahr ins Freie locken, sind auch die Schmetterlinge wieder von Blüte zu Blüte unterwegs. Doch mit jedem Jahr nimmt ihre Zahl ab: Von den rund 3.700 verschiedenen Arten, die in Deutschland leben, sind knapp 500 vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet. Mindestens 60 Schmetterlingsarten sind bereits ausgestorben. Der Artenrückgang betrifft auch Falter, die wir vermeintlich häufig sehen, wie das Tagpfauenauge oder den Kohlweißling.

Ursachen dafür sind der Klimawandel und die Zerstörung der natürlichen Lebensräume. Schmetterlinge brauchen offene, blütenreiche Landschaften und lichte, naturnahe Wälder. Doch immer mehr Flächen werden entweder versiegelt oder in Monokulturen umgewandelt. Der verstärkte Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden tut sein Übriges.

Wenn du die Insekten mit den prächtigen Flügeln schützen möchtest, gib ihnen einen Zufluchtsort in deinem Garten oder auf deinem Balkon. Alles, was du dafür brauchst, sind eine Holzplatte und einige Nägel. Wie du diese Materialien zu einem artgerechten Schmetterlingshaus zusammenbaust, zeigen wir dir Schritt für Schritt in unserer Anleitung. Zudem geben wir Tipps zur Inneneinrichtung sowie zum passenden Standort.

Du brauchst
  • Leimholzplatte, 1,8 x 120 x 30 cm
  • Rostfreie, verzinkte Nägel
  • 2 Schraubhaken
  • Holzschutzfarbe oder -lasur
  • evtl. Dachpappe
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Los geht’s – Schritt für Schritt: Schmetterlingshaus bauen

Mit der folgenden Anleitung können auch weniger geübte Heimwerker ein Schmetterlingshotel in kurzer Zeit selber bauen. Im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“ haben wir außerdem nützliche Tipps und zusätzliche Informationen zusammengestellt, damit dein DIY-Projekt ein voller Erfolg wird.

Bei allen Schritten musst du natürlich auf die Arbeitssicherheit achten, um dich und deine Gesundheit zu schützen. In unserer Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken findest du die wichtigsten Tipps.

Schritt 1 5

Holz vorbereiten

Schmetterlingshaus bauen: Skizze der Bauteile mit Maßen
Hier siehst du, aus welchen Teilen dein DIY-Schmetterlingshaus besteht und welche Maße sie haben.

 

Übertrage die Maße entsprechend der Skizze auf das Leimholz und säge alle Teile mit einer Oberfräse oder Stichsäge aus. Glätte die Kanten mit dem Multischleifer. Unsere Video-Tutorials für Sägen, Video-Tutorials für Oberfräsen und Video-Tutorials für Schleifgeräte liefern weitere Informationen, falls du dir bei der Auswahl oder beim Umgang mit den Geräten noch unsicher bist.

Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere daran: Alle Geräte aus dem 18-Volt-System kannst du immer wieder mit demselben Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Schritt 2 5

Rückwand, Aufhängeleiste und Seitenteile zusammenbauen

Bohre mit dem Akku-Bohrschrauber zunächst zwei Abzugslöcher (Durchmesser 5 mm) in den Boden. Dann kannst du die Rückwand an den Boden nageln. Bringe anschließend die Aufhängeleiste sowie die beiden Seitenteile an.

Schritt 3 5

Frontwand vorbereiten und anbauen

Schmetterlingshaus bauen: Skizze der Zusammensetzung einzelner Bauteile eines Schmetterlingshauses
So setzen sich die Bauteile deines Schmetterlingshauses zusammen.

 

Nimm dir nun die Frontwand vor. Zeichne zunächst drei Schlitze mit dem Bleistift an, wie auf der Skizze zu sehen. Diese dienen den Schmetterlingen später als Einfluglöcher. Bohre mit einem Holzbohrer jeweils am oberen und am unteren Ende eines Schlitzes ein Loch (Durchmesser 10 mm). Säge mit der Stichsäge die Schlitze von Loch zu Loch aus. Schleife dann die Ränder mit einem feinen Schleifpapier ab.

Die Frontwand ist unten etwas länger als die Seitenteile. Dadurch kann das Regenwasser besser ablaufen, und das Haus lässt sich zudem leichter öffnen. Du fixierst die Frontwand oben auf beiden Seiten mit Nägeln und sicherst sie im unteren Bereich mit zwei Schraubhaken. Die kannst du bei Bedarf zur Seite drehen und die Frontwand nach oben hin aufklappen.

Schritt 4 5

Dach aufsetzen

Nagle das Dach auf das Haus. Als zusätzlichen Regenschutz kannst du nach dem Lasieren (siehe Schritt 5) auch noch Dachpappe darauf befestigen. Die klappst du um die Ränder des Dachs herum und befestigst sie von unten mit dem Tacker am Dach.

Schritt 5 5

Schmetterlingshaus schützen und anbringen

Zum Schutz vor der Witterung empfiehlt es sich, das Schmetterlingshotel mit einer Holzschutzfarbe oder -lasur anzustreichen (siehe: Holz lasieren. Innen sollte es möglichst unbehandelt bleiben. Lass das Haus mindestens 24 Stunden trocknen.

Nun kannst du den Schmetterlingskasten an einer geschützten Stelle im Garten anbringen und mit Laub und Zweigen füllen.

Planung & Hintergrundwissen: Schmetterlingshaus

Was ein Insektenhotel ist, weiß inzwischen jeder Hobbygärtner: Die abwechslungsreich gestalteten Kästen bieten Nützlingen wie Bienen, Hummeln, Florfliegen oder auch Ohrwürmern einen willkommenen Unterschlupf und dürfen daher in keinem Garten fehlen. Vielleicht kennst du bereits unsere DIY-Anleitung für ein Insektenhotel oder für das Wildbienenhotel zum Selberbauen?

Schmetterlingshäuser, oft auch als Schmetterlingshotels oder -kästen bezeichnet, sind dagegen noch relativ unbekannt. Dabei ist für die bunten Falter ein schützendes Quartier ebenso überlebenswichtig wie Nahrung. Genau wie andere Insekten auch brauchen Schmetterlinge einen Ort, an dem sie vor Wind und Wetter sowie vor Fressfeinden sicher sind. Einige Arten wie das Tagpfauenauge, der Zitronenfalter oder der Kleine Fuchs nutzen das Schmetterlingshaus auch gern zum Überwintern.

Wie ist ein Schmetterlingshaus aufgebaut?

Im Aufbau ähnelt ein Schmetterlingshaus einem Vogelnistkasten. Für den Korpus des Schmetterlingshauses benötigst du entweder eine unbehandelte Holzplatte oder einzelne Bretter. Auch alte Weinkisten mit Schiebedeckel bieten sich an. Hier könntest du beispielsweise die oberen Ecken absägen und ein Spitzdach anbringen. Eine Eindeckung mit Dachpappe sorgt dafür, dass kein Regenwasser in das Holz eindringen kann.

Wichtig sind die Längsschlitze in der Vorderseite, die den Schmetterlingen als Eingang dienen. Sie sollten 10–15 cm lang und 1–2 cm breit sein. Halte beim Einzeichnen einen Abstand von 3–5 cm zum oberen und unteren Rand ein. Das Zuschneiden klappt am besten mit einer Oberfräse, du kannst aber auch eine Stichsäge mit einem feingezahnten Konturensägeblatt verwenden.

Für den Zusammenbau empfehlen sich rostfreie, verzinkte Nägel oder kleine Schrauben. Du kannst die Wände zusätzlich auch mit wasserfestem Holzleim verleimen. Wenn das Haus fertig ist, kannst du es nach Belieben bemalen und verzieren. Wegen des feinen Geruchssinns der Tiere solltest du jedoch auf chemische Holzschutzmittel und lösemittelhaltige Farben verzichten. Streiche das Haus nur von außen an und lass den Innenraum unbehandelt.

Tipp
Auch Vogelarten ein Zuhause geben
Wusstest du schon, dass verschiedene Vogelarten ganz unterschiedliche Ansprüche an ihr Heim stellen? Welche das sind, erfährst du in unserem Ratgeber: Nistkästen. Und wenn du nach deinem Schmetterlingshotel gleich noch einen Nistkasten selber bauen möchtest, haben wir auch dafür die passende Anleitung parat. Du willst ganz bestimmte Bewohner anlocken? Ein DIY-Starenkasten lässt sich ebenfalls ohne viel Aufwand anfertigen.

Die Innenausstattung eines Schmetterlingshauses

Jetzt fehlt nur noch die passende Inneneinrichtung fürs Schmetterlingshaus. Als Füllung eignen sich Laub, Moos, Baumrinde, Reisig bzw. Äste und Zweige mit einem Durchmesser von ca. 5 mm – daran können sich die Schmetterlinge bequem festhalten. Solange das Material frisch ist, kannst du es gut in das Haus hineindrücken. Lass dabei aber ausreichend Platz für die neuen Bewohner und achte darauf, dass die Füllung nicht die Einfluglöcher verdeckt.

Wie reinige ich ein Schmetterlingshaus?

Einmal im Jahr mit dem Handfeger ausfegen genügt. Auf keinen Fall solltest du mit chemischen Reinigungsmitteln zu Werk gehen.

Der richtige Standort fürs Schmetterlingshaus

Das Schmetterlingshaus sollte an einem möglichst hellen Ort angebracht, aber nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Ideal ist eine Hauswand mit Dachvorsprung, die den Kasten zudem vor Regen und Wind schützt. Auch Bäume oder Sträucher bieten sich an, wenn sie entsprechend windgeschützt sind. Wichtig ist die Nähe zu Blühpflanzen. Befestige das Schmetterlingshaus in einer ausreichenden Höhe, sodass vierbeinige Jäger – z. B. Katzen – nicht herankommen.

Wie lockt man Schmetterlinge in den Garten?

Schotterflächen, englischer Rasen und exotische Zierpflanzen: In vielen Gärten finden Schmetterlinge keine Nahrung mehr. Wenn du die farbenfrohen Falter anlocken möchtest, solltest du auf heimische Stauden, Wildblumen und duftende Kräuter setzen. Hilfreiche Tipps zum Pflanzen und Pflegen von Küchenkräutern findest du in unserem Ratgeber: Kräutergarten anlegen.

Achte bei der Bepflanzung darauf, dass vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein immer etwas blüht. Auch unsere Artikel zu den Themen Familiengarten anlegen oder in 7 Schritten zum Traumgarten könnten hilfreich sein. Wie du Stauden pflanzen, schneiden und pflegen kannst, erfährst du ebenfalls in einer separaten Anleitung.

Auf diese Pflanzen fliegen Schmetterlinge:

  • Hornklee
  • Natternkopf
  • Herbst-Löwenzahn
  • Wilder Majoran
  • Kartäusernelke
  • Lavendel
  • Purpur-Fetthenne
  • Rainfarn
  • Salweide
  • Wiesen-Salbei

Auch deinen Balkon kannst du in ein reichhaltiges Schmetterlingsbuffet verwandeln. Wie es geht, erfährst du beispielsweise im Artikel Kräuterbeet auf dem Balkon anlegen.

Tipp
Eine Tränke für Schmetterlinge
Schmetterlinge lieben Obstsäfte, Zucker und Sirup. Die Flüssignahrung kannst du den flatterhaften Insekten beispielsweise in einer kleinen Schüssel oder einem Untersetzer anbieten.

Damit sich Schmetterlinge dauerhaft wohl fühlen, muss der Garten ihren verschiedenen Lebensstadien gerecht werden. Viele Schmetterlingsraupen sind auf bestimmte Futterpflanzen spezialisiert. Zu den wichtigsten Nahrungsquellen gehören Gehölze wie Liguster, Faulbaum, Roter Hartriegel, Kreuzdorn, Haselnuss, Zitterpappel, Schlehe, Ulme, Winterlinde und Erle sowie Wildkräuter wie Brennnesseln und Wiesenschaumkraut.

Noch mehr Fauna im eigenen Garten

Neben Insekten und Vögeln kannst du es natürlich auch anderen Lebewesen in deinem Garten gemütlich machen. Sieh dir an, wie sich ein Fledermauskasten herstellen oder ein Igelhaus selber bauen lässt. Und auch für Haustiere halten wir Tipps bereit: Wie wäre es mit der Hundehütte zum Selberbauen oder einem DIY-Kratzbaum? In unserem DIY-Bereich für Hund, Katze, Vogel und Co. findest du weitere Ideen für deine Vierbeiner.

Kosten: Schmetterlingshaus

Ein Schmetterlingshaus in Eigenbau ist nicht teuer. Für die Materialien bezahlst du unter 25 EUR. Im Handel gibt es auch Komplettsets aus Holz. Die Kosten liegen bei rund 15 EUR. Alle Teile sind bereits zurechtgesägt – auch die Frontseite mit den Schlitzen. Fertige Schmetterlingshäuser in einfacher Ausführung erhältst du bereits ab 10 EUR. Hochwertige Modelle kosten zwischen 30 und 40 EUR.