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Gemüsegarten anlegen, pflegen, ernten

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Die Planung deines Gemüsebeets ist wichtig, um das aufwendige Ausmerzen kleiner Fehler zu vermeiden.

Ein Gemüsegarten versorgt dich regelmäßig mit frischem und knackigem Gemüse. Du musst es nur im Garten ernten. Mit diesen Tipps legst du deinen Gemüsegarten richtig an und erntest reichlich.

Den Gemüsegarten richtig anlegen

Ein eigener Gemüsegarten ist ein kleiner Schatz direkt am Haus oder in der Parzelle des Schrebergartens. Dort kannst du einzelne Gemüsepflanzen anbauen und hier und da ernten. Alternativ ziehst du es größer auf und legst den Garten für die Selbstversorgung an.

Beim Anlegen des Gemüsegartens sind einige Dinge wichtig. Diese solltest du von Anfang an berücksichtigen, denn im Nachhinein kann es sehr aufwendig werden, die kleineren Fehler auszumerzen. Mit unseren Tipps weißt du vorab genau, worauf es ankommt, und kannst schon bald dein selbstgezogenes Gemüse aus dem eigenen Garten ernten.

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Für eine reichliche Ernte ist neben der Größe und dem Standort auch das Klima des Gemüsegartens entscheidend.

Größe, Standort und Klima für den Gemüsegarten

Soll der Gemüsegarten einer vierköpfigen Familie zur Selbstversorgung dienen, reichen bei entsprechender Planung etwa 150 qm Beetfläche aus. Kartoffeln brauchen reichlich Platz im Garten. Plane für sie zusätzlich etwa 50 qm ein.

Steht dir weniger Platz zur Verfügung, ergänzt du die Speisen mit Salat, Kräutern oder anderem Gemüse aus deinem Garten.

Wähle für den Gemüsegarten die sonnigste Fläche auf dem Grundstück. Die Sonne sorgt mit ihrem Licht und der Wärme für ein besonders gutes Wachstum. Sie trägt auch zu einem intensiven Aroma bei. Im Schatten gedeihen kaum Gemüsesorten. Selbst die unterirdisch wachsenden Gemüse wie Kartoffeln oder Möhren brauchen Sonne für ihre oberirdisch wachsenden Pflanzenteile.

Gemüse, das leicht Nitrat anreichert wie Blattsalat oder Spinat, muss zwingend in der Sonne wachsen. Nitrat ist gesundheitsschädlich und sammelt sich vor allem bei wenig Licht in den Blättern. Je heller die Pflanzen stehen, umso weniger Nitrat sammelt sich an. Sorge gegebenenfalls mit zusätzlicher Beleuchtung für ideale Bedingungen im Gemüsegarten. Dann wachsen die Pflanzen auch in den eher kurzen Tagen im Frühling oder Herbst.

Auf das Klima im Gemüsegarten hast du keinen Einfluss. Passe deshalb die Auswahl des Gemüses an die gegebenen Bedingungen an. Lebst du in einer eher warmen Gegend wie beispielsweise einem Weinanbaugebiet, hast du so gut wie freie Auswahl unter den Gemüsesorten. Du kannst dann auch wärmeliebendes Gemüse wie Paprika oder Auberginen pflanzen. Ist es in deiner Region eher kalt oder wohnst du eher hoch gelegen, ist die Auswahl geringer. Auf Wärme angewiesenes Gemüse mit einer langen Kulturzeit wie Tomaten baust du dann besser im Gewächshaus an. Wie du ein Gewächshaus zwischendurch auch mal reinigen kannst, erfährst du in diesem Video.

Das Kleinklima im Gemüsegarten kannst du jedoch sehr wohl beeinflussen. Eine Hecke um den Garten herum hält beispielsweise starken Wind ab. Gleichzeitig bleiben die Beete gut belüftet. Der Schutz ist wichtig, denn andauernder Wind senkt die Temperatur im Gemüsegarten. Außerdem trocknet er die Erde aus. Dadurch wachsen die Pflanzen langsam. Eventuell kannst du dadurch später weniger ernten.

Ist es hingegen immer windstill, können sich Schädlinge und Pilzkrankheiten besonders gut ausbreiten. Sorge deshalb mit entsprechenden Maßnahmen wie der Hecke für einen guten Schutz.

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Plane Elemente wie Wege und Abstellflächen, um deine Gemüsebeete zu erreichen und zu versorgen.

Beete und Wege planen

Am besten machst du dir einen Plan von deinem Gemüsegarten. So kannst du die Größe genau festlegen und hast einen guten Überblick über die Anordnung der einzelnen Elemente wie Beete, Wege, Abstellflächen, Komposter, Gewächshaus, Frühbeet, Hochbeet oder Gartenhaus.

Plane dabei auch gleich einen Wasseranschluss beziehungsweise einen Brunnen ein. Ein möglichst zentraler Platz ist hierfür sinnvoll. Das verkürzt die Wege beim Gießen.

Besonders wichtig beim Planen und späteren Anlegen des Gemüsegartens ist die Menge und Breite der Beete. Damit du später im Garten überall gut herankommst, die Pflanzen gut pflegen und ernten kannst, planst du die Beete nicht breiter als 1,2 m.

Bei der Länge der Beete kannst du den verfügbaren Raum ganz nach Wunsch ausnutzen. Sinnvoll ist es allerdings, alle Beete gleich lang anzulegen. Beispielsweise könnten sie alle 1,2 m breit und 5 m lang sein. So kannst du später besser die Fruchtfolge einhalten und jedes Jahr das Beet für die verschiedenen Pflanzen wechseln. Die Mischkultur im Beet musst du dabei nicht aufgeben. So lässt sich ganz gut kalkulieren, wie viel Ernte du erwarten kannst.

Damit du eine Fläche von 150 qm mit Beeten ausstattest, brauchst du 25 Beete der oben genannten Größe. Für Kartoffeln planst du unabhängig davon eine Fläche von etwa 10 m x 5 m ein.

Die Hauptwege im Gemüsegarten sollten wie im klassischen Bauerngarten ein zentrales Wegekreuz oder auch Doppelkreuz bilden. Sie teilen die Flächen für die Beete in etwa gleich große Flächen auf. Lege die Wege nicht schmaler als etwa 1 m an. So kannst du bequem darauf gehen und sie auch mit einer Schubkarre befahren.

Zwischen den Beetflächen und der Einfriedung des Gartens legst du einen 60 cm bis 70 cm breiten Weg an. Er ist wichtig, damit du den Zaun pflegen oder die Hecke schneiden kannst, ohne die Beete zu betreten.

Der Wasseranschluss findet seinen idealen Platz in der Mitte des Gemüsegartens, also dort, wo sich die beiden Hauptwege kreuzen. Über eine unterirdische Leitung kannst du eine Wasser-Steckdose an dieser Stelle anlegen. Alternativ richtest du einen Grundwasserbrunnen ein. Danke daran, dass du hierfür auch einen Stromanschluss brauchst. Er versorgt die im Brunnenschacht liegende Tauchpumpe mit Energie. Mit einer Gartenpumpe wie beispielsweise der GardenPump 18 von Bosch kannst du das darin befindliche Wasser sehr bequem über einen Wasserschlauch an die Pflanzen bringen. Du kannst die GardenPump 18 genauso gut in einer Regenwassertonne einsetzen. Mit der gleichen Pumpe kannst du das mobile Reinigungsgerät Fontus kombinieren und so zur bequemen Gartenbewässerung nutzen.

Am Rand des Gemüsegartens bringst du Abstellflächen, Garten- oder Gewächshäuser unter. Baust du den Komposter selbst, kannst ihn in der idealen Größe errichten. Gleiches gilt für ein selbst gebautes Gewächshaus. All diese Einrichtungen sollten vom Hauptweg aus gut erreichbar sein.

Der Komposter sollte nicht zu klein sein. Damit du sinnvoll kompostieren kannst, brauchst du drei ausreichend große Behälter. Zudem muss Platz für eine Schubkarre sein. Ein daneben gesetzter Obstbaum spendet im Sommer etwas Schatten. So trocknet der Kompost nicht so schnell aus.

Planst du höhere Bauten wie ein Hochbeet oder willst du kleine Obstbäume setzen, plane sie auf der Nordseite des Gartens ein. So werfen sie keinen Schatten auf die anderen Pflanzen. 

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Berücksichtige bei der Planung deines Gemüsegartens, dass die Pflanzen mit Wasser versorgt werden müssen.

Wasserversorgung und Hauptwege anlegen

Bist du mit dem Planen fertig, beginnst du mit der Umsetzung und legst deinen Gemüsegarten nach und nach an. Beginne am besten mit dem Installieren der Versorgungsleitungen für das Wasser. Dafür hebst du unterhalb des geplanten Hauptwegs einen Graben aus. Er sollte etwa 40 cm tief sein. Lege dort die Wasserzuleitung hinein. Gegebenenfalls kannst du am Ende eine zentrale Wassersteckdose anschließen oder mehrere Dosen zwischenschalten. Du baust sie bodeneben ein. Durch ihre Abdeckklappe kannst du sie auch in Wege einbauen.

Sobald die Wasserversorgung installiert ist, steckst du die geplanten Hauptwege ab. Hebe dann entlang der Markierungen etwa 10 cm tief die Erde aus. An den Rändern installierst du eine durchgehende Stahlkante. Schlage die Metallstreifen senkrecht in die Erde. So sind die Beete klar von den Wegen getrennt.

Die Stahlkanten sind besonders einfach anzubringen. Du kannst aber auch Kantsteine aus Beton auslegen. Richte sie anhand einer Schnur gerade aus und klopfe sie ordentlich fest. Auf der Beetseite stattest du sie mit einer Rückenstütze aus. Das ist eine Hinterfüllung aus erdfeuchtem Beton. Er stabilisiert die Steine.

Hast du alle Kanten gesetzt, verdichtest du den Untergrund der Wege mit einem Handstampfer. Lege dann ein festes Geovlies aus. Darauf gibst du etwa 5 cm hoch Splitt. Er ist als Wegbelag besser geeignet als Kies, da man bequemer darauf laufen kann. Die Steine beim Splitt sind eher kantig und verkeilen sich besser ineinander. Runde Kiesel verschieben sich bei Belastung stark. Das macht das Gehen auf ihnen anstrengend.

Die Wegoberkante sollte etwa 5 cm unterhalb der Wegbegrenzung liegen.

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Ein Zaun ist eine gute Möglichkeit Wind abzuhalten und den Gemüsegarten klar abzutrennen.

Den Gemüsegarten einfrieden

Abhängig vom Klima an deinem Wohnort friedest du den Gemüsegarten entweder mit einem Zaun oder mit einer schützenden Hecke ein. Eine Beetbegrenzung mit einer Hecke ist typisch für Cottage- oder Bauerngärten und braucht einen regelmäßigen Schnitt.

Soll es ein Zaun sein, eignet sich eine halb geschlossene, etwa 1,2 m hohe Lösung gut. Sie hält den Wind gut vom Garten fern. Wie du so einen Wind-und Sichtschutz baust, erfährst du hier. Planst du den Gemüsegarten in einem bereits vorhandenen Garten, gibt es meist schon eine Einfriedung. Auf sehr großen Flächen lohnt es sich, den Gemüsegarten dennoch zusätzlich einzufrieden. So entsteht ein eigener, vom Rest des Gartens klar getrennter Bereich.

Schädlinge kannst du weitgehend mit einem Gemüseschutznetz fernhalten. Falls sich trotzdem Schädlinge über dein Gemüse hermachen, haben wir viele praktische Tipps zur Bekämpfung.

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Für die Entsorgung deiner Lebensmittelabfälle eignet sich die Nutzung eines Kompostes mit eigenen Kompostplatz.

Kompostplatz für den Gemüsegarten anlegen

Wichtig für eine reiche Gemüseernte ist eine gute Erde, die du mit einem eigenen Kompost selbst produzieren kannst. Versiegele den Untergrund des Kompostplatzes nicht. Sonst können keine Regenwürmer und andere nützliche Lebewesen von unten in den Komposter gelangen. Sie sind wichtig, denn sie zersetzen die Gartenabfälle. In einem nicht versiegelten Boden kann außerdem überschüssige Feuchtigkeit gut versickern. Nutze oder baue am besten einen Komposter mit einem Dreikammersystem mit zwei Trennwänden. So sparst du Material und Platz im Gemüsegarten.

Einfache Konstruktionen bestehen lediglich aus hölzernen Eckpfählen. Dazwischen spannst du Metallgitter. An der Vorderseite kannst du die drei Kammern mit eingesetzten Holzbohlen verschließen.

Alternativ ist auch ein gemauerter Dreikammerkomposter denkbar. Baue die Mauern auf einem Fundament aus Klinkersteinen und Mörtel. Zwischen allen Steinen lässt du jeweils einen breiten Zwischenraum. So ist der Komposter gut belüftet.

Damit du auch das Laub aus deinem Garten für deinen Kompost nutzen kannst, empfiehlt sich ein multifunktionaler Laubsauger, der die abgefallenen Blätter häckseln kann. Das Häckselgut kannst du außerdem auch zum Mulchen verwenden.

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Bevor du die ersten Gemüsepflanzen setzen kannst, muss der Boden aufgelockert und angereichert werden.

Boden für die Gemüsebeete vorbereiten

Ist alles andere im Gemüsegarten erledigt, legst du die Beete an. Als Erstes nimmst du die bislang dort gewachsenen Pflanzen heraus. Oft ist es lediglich Rasen oder eine wilde Wiese. Grabe die Erde im Beet dann etwa spatentief um.

Stellst du lehmigen oder verdichteten Boden fest, gräbst du zwei Spatenblätter tief um. Das nennt man auch Holländer. Sehr lehmigen Boden im Beet reicherst du mit grobem Sand an. So wird der Boden durchlässiger. Gib etwa 10 cm hoch Sand auf den Boden. Mit einem Kultivator arbeitest du das Material anschließend leicht ein.

Gib dann gegebenenfalls noch Humus auf die Erde. Für sehr lehmigen Boden verwendest du Laubhumus, bei sandigen Böden reifen Gartenkompost. Er versauert den Boden nicht so stark.

Alle Unkräuter wie Giersch oder Quecke nimmst du aus dem Beet heraus.

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Achte bei der Pflanzung deines Gemüses auf die richtigen Abstände und notiere, was du wo angepflanzt hast.

Die erste Pflanzung im Gemüsegarten

Die Erfahrung zeigt, dass es sich lohnt, als Allererstes nur Kartoffeln im neuen Gemüsegarten anzubauen. Die Pflanzen lockern den Boden auf. Das viele Laub bedeckt außerdem alle Beete zuverlässig. Unkraut hat so keine Chance.

Sind die Kartoffeln im Spätsommer geerntet, säst du eine Gründüngung. Im Frühjahr hackst du sie ab, harkst sie zusammen und gibst sie auf den Komposter. Anschließend kannst du verschiedenes Gemüse im Gemüsegarten pflanzen.

Verteile dafür als Erstes etwa 3 l reifen Kompost pro Quadratmeter in den Beeten. Mit einem Sauzahn arbeitest du die Beete gründlich durch. Lockere die Erde anschließend mit einem Kultivator und einer Harke weiter auf. Am Ende sollte ein feinkörniges Saatbett entstanden sein.

Säe dann dein Lieblingsgemüse in die Beete. Zwischen den Beeten legst du etwa 30 cm breite Holzbretter. Sie dienen vorübergehend als Wege.

Es lohnt sich übrigens, ein Gartentagebuch zu führen. Notiere darin, was du wann wo gepflanzt oder gesät hast. Diese Übersicht über deine Mischkultur lohnt sich auch im Hochbeet. So fällt es dir im nächsten Jahr leichter, die Fruchtfolge richtig einzuhalten, dadurch den Boden zu schonen und so immer reichlich ernten.

Möchtest du mehr darüber wissen, wann welche Gartenarbeiten anfallen, erfährst du in unserem Gartenkalender, den richtigen Zeitpunkt für alle wichtigen Tätigkeiten.

Tipp
Gemüsegarten anlegen, pflegen, ernten
Ein Gemüsegarten versorgt dich regelmäßig mit frischem und knackigem Gemüse. Du musst es nur im Garten ernten. Mit diesen Tipps legst du deinen Gemüsegarten richtig an und erntest reichlich.