Hortensien pflegen und schneiden

Hortensien gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen und passen zu vielen Gestaltungsstilen. Wenn du einen romantisch-rustikalen Bauerngarten bepflanzen möchtest, kannst du Bauern-Hortensien verwenden. Soll dein Garten eher modern, aber blütenreich werden, dann bereicherst du ihn mit üppig blühenden Schneeball-Hortensien – die Sorte ’Annabelle’ gehört zum Beispiel zu dieser Hortensienart.

Damit deine Hortensien gut gedeihen, dir viel Freude und möglichst wenig Arbeit machen, solltest du den passenden Standort auswählen und sie richtig pflegen und schneiden. Wir zeigen dir, was Hortensien brauchen, um sich wohlzufühlen.

Den richtigen Standort wählen

Hortensien mögen es gerne feucht und humusreich. Kein Wunder, denn sie stammen ursprünglich aus den Laubwäldern Ostasiens, Chiles und Nordamerikas. In unseren Gärten kommen einige Hortensien auch mit sonnigen und trockenen Standorten zurecht, aber lieber ist ihnen immer ein halbschattiges Plätzchen mit ausreichender Bodenfeuchte. Ihr botanischer Name Hydrangea stammt aus dem Griechischem und bedeutet Wasserkanne oder Wasserschlürfer – ein klarer Hinweis auf die Vorliebe der Sträucher für viel Wasser.

Gönne deiner Hortensie also gerne einen halbschattigen Platz, speziell die Bauern-Hortensien sind in Nord- oder Westlage gut aufgehoben. Rispen-, Schneeball- und Eichenblatt-Hortensien können dagegen auch an einen sonnigen Platz gepflanzt werden, wenn der Boden nicht zu trocken ist und du regelmäßig wässerst. Verbessere karge Böden mit Kompost und decke die Erde mit Mulch ab, um zu schnelle Verdunstung zu verringern. Lässt du deinen Grünschnitt durch den Häcksler, kannst du dein eigenes Mulchmaterial herstellen. Stark und leise schafft das beispielsweise der AXT Rapid 2000 von Bosch.

Informiere dich noch vor dem Pflanzen, wie groß deine Hortensie werden kann. Bauern-Hortensien werden etwa 1,5 bis 2 Meter hoch und auch breit. Schneeball- und Rispen-Hortensien können je nach Sorte 3 bis 4 Meter Höhe erreichen. Wie groß deine Hortensie tatsächlich wird, hängt von Standort, Pflege und Schnitt ab. Lasse ausreichend Platz um noch kleine Jungpflanzen herum frei, damit sich die Hortensie ungestört entwickeln kann und später nicht aus Platzmangel umgepflanzt werden muss.

Möchtest du mehr zur Beetplanung erfahren? Dann lese hier.

Hortensien pflanzen

Bevor du deine Hortensie ins Gartenbeet pflanzt, musst du sie aus ihrem Pflanztopf, den man auch als Container bezeichnet, vorsichtig herausholen. Manchmal ist die Topferde schon stark durchwurzelt und die Hortensienwurzeln sind spiralförmig am Topfrand entlang gewachsen. Diese Wurzeln solltest du vor dem Pflanzen lockern oder gegeben falls einkürzen.

Hebe ein Pflanzloch im Beet aus, das circa doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen deiner Hortensie. Dann stellst du deine Hortensie so tief ins Pflanzloch, dass die Oberkante des Wurzelballens mit der Oberfläche des Bodens abschließt, damit du deine Hortensie genauso tief einpflanzt, wie sie zuvor im Pflanztopf stand. Wenn nötig, also wenn du keine gute Erdqualität oder nicht den passenden pH-Wert hast, hebst du das Loch etwas größer aus, schüttest eine Schicht hochwertige Blumenerde oder spezielle Hortensienerde hinein, auf die du die Pflanze setzt. Steht deine Hortensie dann im Pflanzloch, werden die restlichen Lücken im Loch mit Blumenerde, der Hortensienerde oder dem Aushub gefüllt. Gieße die Erde nun an, damit sich Luftlöcher im Boden schließen und die Hortensienwurzeln ausreichend Erdkontakt bekommen und fülle bei Bedarf mit weiterer Erde auf. Dann kannst du noch einen Gießring aus Erde rund um die Hortensie formen. Dazu wird einfach ein kleiner Erdwall rings um die Pflanze angehäufelt. In diesen Gießring wird das Gießwasser gegossen und kann so nicht zur Seite wegfließen. Nach dem Pflanzen musst du deine Hortensie nämlich durchdringend wässern und auch in den Tagen dem Pflanzen darf der Boden nicht austrocknen.

Möchtest du die Hortensie im Kübel halten, findest du hier Infos.

Tipp: Hortensien gelten als schwach giftig. Wenn du empfindliche Haut hast, dann trage beim Umgang mit Hortensien, sei es beim Pflanzen oder beim Rückschnitt, lieber Handschuhe, um dich zu schützen.

Hortensien wässern

Hortensien sind durstige Gartenbewohner. Gieße im Sommer täglich, Topfpflanzen solltest du bei Hitze sogar zwei Mal täglich gießen. Wenn deine Hortensie die Blätter und Blüten hängen lässt, ist das ein Zeichen dafür, dass sie dringend Wasser benötigt. Als Gießwasser eignet sich am besten gesammeltes Regenwasser, das du ganz bequem mit einer Akku-Regenwasserpumpe nutzen kannst. Wenn du Grundwasser benutzt, dann prüfe, ob es nicht zu kalkhaltig ist.

Allgemein gibt es bei der Bewässerung deines Gartens einiges zu beachten, also das richtige Timing und die passende Menge an Wasser und auch die richtige Wasserart. Das alles erfährst du hier – und auch, welche Gießmethoden es gibt.

Hortensien düngen

Hortenisen brauchen viel Nahrung zum Wachsen. Sie sind so genannte Starkzehrer. In der Zeit von Frühjahr bis Ende Juli kannst du deine Hortensien mit Rhododendrondünger, organischem Dünger oder speziellem Hortensiendünger versorgen. Dünge nicht später als Ende Juli, damit die Triebe bis zum Winter noch ausreifen und verholzen können und somit nicht zu weich sind, wenn der erste Frost kommt.

So werden blaue Hortensien gedüngt

Warum blüht meine blaue Hortensie plötzlich nicht mehr blau, sondern rosa? Das hast du dich vielleicht auch schon gefragt. Das liegt daran, dass die Blüten einiger Bauern- und Teller-Hortensien ihre Farbe je nach pH-Wert des Bodens ändern. Bei niedrigem pH-Wert, also in sauren Böden, blühen sie blau. Ist der pH-Wert des Bodens höher, blühen sie rosa. Willst du also (wieder) eine blaublühende Hortensie haben, musst du den Boden sauer halten und am besten auch für die Zufuhr von Aluminiumsulfat sorgen. Je saurer der Boden ist, desto mehr Aluminiumsulfat kann die Hortensien nämlich aufnehmen und die Aluminiumionen sorgen dafür, dass die Blüten blau werden. Im Handel gibt es Kombinationsprodukte, die Dünger und Aluminiumsulfat enthalten. Nimm am besten diese Dünger-Variante für deine blaue Hortensien.

Winterschutz von Hortensien im Beet und im Topf

Wenn du deine Hortensie ins Beet gepflanzt hast, sie gut eingewurzelt ist und ihr Standort nicht zu exponiert ist, wird sie gut durch den Winter kommen. In der Regel werden zwar einige Triebspitzen

zurückfrieren, aber diese abgestorbenen Stellen kannst du im zeitigen Frühjahr einfach abschneiden. Bei sehr starker Frostgefahr oder in rauen Lagen, kannst du deine Hortensie mit Tannenreisig oder Winterschutzvlies umhüllen und sie so vor den kalten Temperaturen schützen. Empfindlichen oder noch kleinen Hortensien hilft auch eine selbstgebaute Pflanzenabdeckung.

Steht deine Hortensie als Topfpflanzen auf der Terrasse oder vor der Haustür, solltest du sie auf jeden Fall im Winter vor Frost schützen. Umhülle den Topf mit Vlies oder Kokosmatten und schütze die Zweige mit Vlies. Du kannst den Topf auch in eine Kiste, aus der das Wasser jedoch ablaufen können muss, stellen und diese zusätzlich mit Laub füllen. So ist der Topf gut gegen ein Durchfrieren geschützt.

Finder hier mehr Tipps, wie du Pflanzen winterfest machst und auch Infos, wie dein Garten gut durch den Winter kommt. Hat deine Hortensie im Winter gelitten? Dann erfahre hier, wie du erfrorene Hortensien retten kannst.

Hortensien selber vermehren

Wenn du deine Hortensien selber vermehren möchtest, kannst du das mit Frühsommer durch Stecklinge machen. Dazu schneidest du Triebspitzen ab, an denen sich zwei Blattpaare befinden. Die Triebspitze deines Teilstücks schneidest du ab und auch das untere Blattpaar wird entfernt. Du kannst es vorsichtig abreißen. Dann kürzt du die oberen zwei Blätter um die Hälfte ein. Wenn du möchtest, kannst du die Schnittstelle in Bewurzelungspulver tauchen, das hilft bei der Wurzelbildung, es geht aber auch ohne. Stecke die Stecklinge dann in mit Anzuchterde gefüllte Töpfe, und zwar so tief, dass das untere Augenpaar, das jetzt ja keine Blätter mehr trägt, einige Zentimeter tief in der Erde steckt. Drücke die Stecklinge vorsichtig fest. Feuchte die Topferde leicht an und stelle die Töpfe mit den Stecklingen in ein kleines Gewächshaus oder umhülle sie mit einer Folie, damit die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt. Die Stecklinge werden nach ein Wochen Wurzeln schlagen und du kannst sie dann im nächsten Frühjahr ins Beet pflanzen.

Möchtest du mehr aus deinen Pflanzen machen? Dann lies hier, was Regrowing ist und wie du Sukkulente oder Bambus vermehren kannst.
 

Hortensien schneiden

Damit deine Hortensien jedes Jahr wieder üppig blühen und gesund bleiben, sollest du sie regelmäßig schneiden. Da es verschiedene Hortensienarten gibt, die sich darin unterscheiden, wie und wann sie ihre Blüten ansetzen, wird auch jeweils eine Rückschnittmethode angewandt. So schneidest du zum Beispiel eine Bauern-Hortensien anders als eine Rispen-Hortensien, zu der zum Beispiel die beliebte weiße Sorte ’Annabelle’ gehört.

Zur besseren Übersicht werden Hortensien in zwei Schnittgruppen unterteilt. Wir zeigen dir welche Hortensienarten es gibt und zu welcher Schnittgruppe diese gehören.

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt von Hortensien

Für alle Hortensien gilt, dass du sie am besten Ende Februar oder Anfang März beschneidest. Je nach Durchmesser der Zweige kannst du eine Gartenschere wie die EasyPrune von Bosch verwenden (bis 25mm Astdicke), eine Astschere oder auch eine Akku-Gartensäge wie Keo von Bosch (bis 80 mm Astdicke).

Greife nicht schon im Herbst zur Schere, denn das Verblühte von Hortensie sieht auch in der Winterzeit, bedeckt von Raureif oder Schnee, wunderschön aus und schmückt deinen Garten.

Rückschnitt von Hortensien der Schnittgruppe 1

Zu der Schnittgruppe 1 gehören alle Hortensien, die bereits im Vorjahr die Blütenansätze fürs nächste Jahr ansetzen. Das heißt also, dass du im Frühjahr möglichst keine neuen Triebe dieser Hortensien abschneiden solltest, denn dann würdest du auch die Blütenknospen abschneiden und deine Hortensie würde im selben Jahr nicht mehr blühen. Deshalb schneidest du bei den folgende Hortensienarten nur das Verblühte kurz über dem ersten grünen Knospenpaar ab.

Hortensien der Schnittgruppe 1 (nur Verblühtes entfernen):

- Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla)

- Teller-Hortensie (Hydrangea serrata)

- Samt-Hortensie (Hydrangea sargentiana)

- Kletter-Hortensie (Hydrangea petiolaris)

- Eichenblatt-Hortensie (Hydrangea quercifolia)

Entfernst du im zeitigen Frühjahr bei diesen Hortensien auch Triebe, um die Sträucher auszulichten, wenn diese zu dicht oder zu groß geworden sind, dann musst du im selben Jahr auf die Blüten verzichten. Aber so ein radikaler Rückschnitt ist natürlich möglich.

Ausnahme: Öfterblühende Sorten wie ‚Endless Summer‘ schneiden

Die neueren, öfterblühenden Sorten gehören zwar im Grunde zu den Bauern-Hortensien und den Teller-Hortensien, setzen aber ihre Blütenknospen in dem Jahr an, in dem sich Blüten auch öffnen. Sie blühen also auch, wenn du sie im Frühjahr zurückschneidest. Wenn nötig, kannst du diese Sorten durchaus auch stärker einkürzen und dich trotzdem noch im selben Jahr an der Blüte erfreuen. Außerdem kannst du nach dem ersten Blütenflor das Verwelkte abschneiden, um den erneuten Blütenansatz zu fördern, ähnlich wie bei öfterblühenden Rosen.

Zu den öfterblühenden Hortensien gehören unter anderem die Sorten ’Endless Summer’, ’The Bride’, ’Twist’n Shout’, ’Forever&Ever’ und ’Bloomstar’.

Rückschnitt von Hortensien der Schnittgruppe 2

Zu dieser Schnittgruppen gehören alle Hortensien, die an den Trieben Knospen bilden, die sie im selben Jahr ausgebildet haben. Du kannst diese Hortensien also im zeitigen Frühjahr bis kurz bei dem Boden zurückschneiden, weil sich ja wieder neue, blütenbesetzte Triebe bilden. Du musst jedoch mindestens ein Augenpaar, das ist die Stelle, aus der die neuen Triebe entspringen, stehen lassen. Wenn du deine Hortensien nicht so niedrig halten möchtest, kannst du sie auch weniger stark zurückschneiden.

Hortensien der Schnittgruppe 2 (alle Triebe entfernen):

-Rispen-Hortensien (Hydrangea paniculata, zu den Sorten gehören zum Beispiel ’Little Fraise’, ’Unique’, ’Pinke Winky’, ’Limelight’, ’Vanille Fraise’, ’Bobo’ und ’Bonfire’)

-Schneeball-Hortensien (Hydrangea arborescens, zu den Sorten gehören zum Beispiel ’Annabelle’, ’Strong Annabelle’, ’Pink Annabelle’ und ’Incrediball’

Da bei dieser Rückschnittart aus jedem Trieb zwei neue Triebe entstehen, wird deine Rispen- oder Schneeball-Hortensie im Laufe der Jahre sehr dicht werden. Wenn nötig kannst du dann auch einzelne Triebe komplett entfernen, indem du diese bis zu Boden abschneidest, ohne ein Augenpaar stehen zu lassen.

Weitere Infos zum Pflanzen und Schneiden von Sträuchern findest du hier oder hier.

Möchtest du mehr darüber wissen, wann welche Gartenarbeiten anfallen, erfährst du in unserem Gartenkalender, den richtigen Zeitpunkt für alle wichtigen Tätigkeiten.