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Terrassenbelag – welcher ist für mich der richtige?

Terrassenbelag: Holzterrasse mit gedecktem Tisch und sechs Stühlen
Mit dem richtigen Terrassenbelag wird dein Outdoor-Paradies noch schöner!

Im Jahr 2021 planten einer Studie zufolge mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland den Bau oder die Renovierung einer Terrasse im Laufe der beiden darauf folgenden Jahre.

Wie bei vielen Bauprojekten dürften sie es dabei im genannten Zeitraum mit einer im Vergleich zu den Vorjahren eher unüblichen Schwierigkeit zu tun bekommen haben: der Knappheit und damit den höheren Kosten von Baustoffen.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes stiegen zum Beispiel die Preise für Konstruktionsvollholz im Mai 2021 im Vergleich zum Vormonat um mehr als 83 %. Aber auch ein Kubikmeter Beton war im dritten Quartal fast doppelt so teuer wie wenige Monate zuvor.

Schon angesichts dieser Entwicklungen solltest du dir genaue Gedanken darüber machen, welchen Terrassenbelag du für dein Projekt wählst. Die gute Nachricht ist, dass es nach wie vor eine breite Auswahl an Materialien gibt.

Du hast noch gar keine Terrasse? Dann sieh dir an, wie du eine Holzterrasse selber bauen kannst.

Kennst du eigentlich schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Alle Anwendungen kannst du immer wieder mit dem gleichen Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Bei allen Schritten musst du natürlich auf die Arbeitssicherheit achten, um dich und deine Gesundheit zu schützen. Unsere Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken gibt weiteren Aufschluss.

Jetzt sehen wir uns aber erst einmal einige wichtige Vorüberlegungen an, die dir helfen werden, den richtigen Terrassenbelag für deine Bedürfnisse auszuwählen.

Welche Terrassenbeläge gibt es und wie wähle ich den richtigen aus?

Bei der Planung deiner perfekten Oase im Freien spielt der Terrassenbelag eine Hauptrolle. Aber es gibt eine Menge weiterer Punkte zu beachten.

Du solltest dir Gedanken darüber machen, wozu deine Terrasse eigentlich dienen soll. Möchtest du einen Rückzugsort im Freien, den du mit entsprechender Möblierung im Sommer auch zum Essen nutzen möchtest? Unsere 5 Tipps für die Terrassengestaltung helfen weiter. Oder willst du nur einen einfachen Übergang zwischen Haus und Garten?

Für die Wahl des Terrassenbelags sind solche Überlegungen entscheidend. Ob du für dich und deine Familie den Garten verschönern oder vielleicht als Vermieter den Wert des Hauses steigern möchtest, wird sich unter anderem auf dein Budget auswirken.

Bevor du also in die Details verschiedener Terrassenbeläge einsteigst, mach dir ein paar Gedanken zu folgenden Punkten:

  1. Standort: Wo steht die Sonne in deinem Garten zu der Zeit, in der du dich am ehesten dort aufhalten wirst? Überlege auch, wie du die Aussicht nutzen oder einen privaten Rückzugsort schaffen kannst, der nicht von überall einsehbar ist. Dabei hilft auch ein DIY-Sichtschutz aus Paletten oder ein selbstgebauter modularer Sichtschutz aus Holz.
  2. Größe: Egal, ob du ein gemütliches Sonnendeck für zwei Personen, einen Bereich für die ganze Familie zum Relaxen und Essen oder sogar eine DIY-Outdoor-Küche für deine Dinner-Partys planst – die Größe ist entscheidend, falls du deine Terrasse erst noch bauen musst.
  3. Stil: Bekanntlich ist (fast) alles eine Frage des Stils. Die Art und Weise, wie du dein Haus dekorierst und wie der Garten gestaltet ist, solltest du unbedingt bei der Wahl des Terrassenbelags berücksichtigen. Zu einem modernen Haus mit viel Glas und Flachdach passen z. B. kühle graue Keramikfliesen. Ein Haus mit viel Holz ergänzt du vermutlich besser mit Holzdielen oder traditionellen Pflastersteinen.
  4. Budget: Konzentriere dich nicht ausschließlich auf den Terrassenbelag. Ob dein Terrassenboden nun aus Dielen, Fliesen, Platten, Pflasterstein oder Mosaik besteht – in jedem Fall benötigst du auch einen Untergrund dafür. Der Aufwand und die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Deshalb: Setze dir einen Rahmen für deine Ausgaben. Je nach Höhe deines Budgets wird sich auch die Auswahl an Terrassenbelägen automatisch eingrenzen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Verlegemuster. Je nachdem, ob du zum Beispiel großformatige Platten oder kleine Pflastersteine wählst oder ob du Dielen durchgehend oder versetzt verlegst, ist die Wirkung deiner Terrasse eine andere. Auch die Farbgebung spielt natürlich eine Rolle. Versuche, den Terrassenbelag auf die Fassade und Inneneinrichtung deines Hauses abzustimmen. Hier ein paar Beispiele für unterschiedliche Verlegemuster:

Verschiedene Verlegemuster für einen Terrassenbelag
Diese Skizze zeigt einige Beispiele möglicher Verlegemuster für deinen Terrassenbelag.

 

Wenn diese Vorüberlegungen geklärt sind, geht es an die Wahl des Materials für den Boden deiner Terrasse. Man kann eine Terrasse mit Dielen, Fliesen, Platten, Pflaster- und sogar Mosaiksteinen belegen. Die Auswahl ist also groß, und jeder Belag hat bestimmte Vor- und Nachteile. Die folgenden Aspekte solltest du berücksichtigen.

  • Kosten: Die Preisspanne ist bei Terrassenbelägen beachtlich. Sie reicht von einfachem Waschbeton über keramisches Feinsteinzeug bis hin zu kostspieligem Tropenholz.
  • Arbeitsaufwand: Was du auf keinen Fall unterschätzen solltest, ist die Vorbereitung des Untergrunds. Egal, welchen Terrassenbelag du wählst, wenn das Bauwerk ein paar Jahre Bestand haben soll, ist es in geeigneter Weise zu gründen.

Dielen brauchen einen Unterbau, der dafür sorgt, dass der Belag belüftet ist und trocknen kann. Platten werden in ein verdichtetes Kiesbett gelegt. Beides muss frostsicher sein, an die Drainage von Regenwasser ist zu denken, und auch Unkraut kann später Probleme machen, zum Beispiel wenn ein Vlies vergessen wurde.

Dann kommt noch das eigentliche Verlegen des Terrassenbelags. Dielen kannst du beispielsweise ganz einfach mit dem Akku-Schlagbohrschrauber verschrauben oder clipsen, Platten werden „schwimmend“ verlegt, Fliesen verklebt und die Fugen mit Mörtel verschlossen.

  • Haltbarkeit: Sowohl der Unterbau als auch der Terrassenbelag selbst bestimmen, welche Auswirkungen Frost, Sonne und Regen haben.
  • Pflege: Auch die richtige Pflege beeinflusst die Haltbarkeit. Während Terrassenböden aus Betonplatten praktisch wartungsfrei sind (außer gelegentlicher Reinigung, z. B. mit einem Hochdruckreiniger), ist bei Naturstein oft eine Imprägnierung notwendig. Von Steinen kannst du aber Beläge wie Moos effektiv entfernen. Richtig aufwändig wird es bei Holzdielen. Diese sollten mindestens einmal pro Jahr geölt werden, wenn sie nicht verblassen sollen. Lies dir auch unseren Artikel zur Holzpflege im Frühjahr durch.

Reinigungsgeräte für den Außenbereich sind praktische Helfer. Wie genau du deine Terrasse reinigen kannst, erklären wir dir in einem separaten Artikel.

  • Haptik/Sicherheit: Bei der Entscheidung für einen Terrassenbelag ist auch zu bedenken, dass man die Terrasse im Sommer nutzt und sie deshalb barfußfreundlich sein sollte. Eventuell spielen Splitter bei Holz- oder WPC-Dielen eine Rolle. Beton und Steinplatten können bei direkter Sonneneinstrahlung so heiß werden, dass man sie barfuß nicht mehr betreten kann. Holz und manche Fliesen sind bei Nässe sehr rutschig.
  • Nachhaltigkeit: Nicht zuletzt solltest du bei deinem Terrassenbodenbelag an die Umwelt denken. Natürlich verbrauchen auch Materialien wie Beton oder WPC wertvolle Ressourcen. Auf Holz aus tropischen Regenwäldern kannst du aber hoffentlich verzichten.

Welche Terrassenbeläge werden häufig genutzt und was sind ihre Vor- und Nachteile?

Die gerade gennannten Kriterien machen die Wahl eines Terrassenbelags schnell zu einer Herausforderung. Die Tabelle weiter unten hilft, den Überblick zu behalten. Dabei sehen wir uns die folgenden Materialien an:

  • Holz: Ein Terrassenbelag aus Holzdielen punktet mit dem natürlichen Look und Feel. Infrage kommen heimische europäische Holzarten wie Kiefer, Fichte oder Douglasie. Lärchenholz ist am witterungsbeständigsten. In dieser Hinsicht schneiden tropische Harthölzer wie Bangkirai oder das mittel- und südamerikanische Cumarú zwar noch besser ab, aber in puncto Ökobilanz sind sie nicht zu empfehlen.

Das Holz des Tonkabohnenbaums gilt als Eisenholz. Es ist so dicht, dass es nicht in Wasser schwimmt. Das macht es auch für Terrassendielen so interessant, da sich die Haltbarkeit auf 20–25 Jahre schätzen lässt. Allerdings ist das Holz nur in geringeren Mengen verfügbar und eben auch ein Tropenholz.

Denke auch daran, dass so gut wie alle Hölzer mit der Zeit ihren natürlichen Farbton verlieren und vergrauen. Manche mögen die Patina des grauen Holzes, häufig sind Terrassenbesitzer aber auch enttäuscht. Das gilt übrigens auch für die sogenannte Thermoesche. Dieses Hartholz wird sozusagen gebacken und nimmt durch die Behandlung kaum noch Wasser auf.

  • WPC: Dielen aus Wood-Plastic-Composite sind ein Holz-Kunststoff-Verbundmaterial. Es sieht eigentlich aus wie Holz, ist aber langlebiger und pflegeleichter. Außerdem werden die Dielen bei Nässe nicht so rutschig und splittern bei richtiger Verarbeitung nicht. Wer sich also einen Terrassenbelag in Holzoptik wünscht, könnte hiermit richtig liegen.
  • Beton: Diesem Material solltest du durchaus eine Chance geben. Beton hat als Terrassenbelag immer noch einen schlechten Ruf, weil viele einfach an triste Waschbetonplatten denken. Heute gibt es aber Terrassenbeläge aus Beton, die täuschend echt aussehen und z. B. alten Eisenbahnschwellen nachempfunden sind – also noch ein Terrassenbelag in Holzoptik. Die Vorteile, darunter Langlebigkeit und geringer Pflegeaufwand, machen Betonplatten zu einer interessanten Alternative. Allerdings heizen sich vor allem dunkel gefärbte Platten bei direkter Sonneneinstrahlung stark auf.
  • Naturstein: Dieses Material ist in Form von Platten, Fiesen oder auch Mosaik erhältlich. Oft bietet es eine tolle Optik. Aber sieh genau hin. Der Oberbegriff Naturstein umfasst nämlich viele Arten wie Granit, Kalkstein oder Travertin. Jeder dieser Natursteine hat unterschiedliche Eigenschaften, die ihre Verlegung als Terrassenbelag nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll macht. Außerdem ist Naturstein vergleichsweise kostspielig.
  • Splitt und Kies: Dabei handelt es sich zwar um keinen Terrassenbelag im eigentlichen Sinn, aber die wenig aufwändige Herstellung macht diese Variante doch für manchen attraktiv. Zu bedenken ist, dass sich Unkrautwuchs nach einiger Zeit nicht vermeiden lässt und einen höheren Pflegeaufwand verursacht. Außerdem sind die kleinen Steinchen barfuß unangenehm, und Gartenmöbel stehen nicht auf einer ebenen Fläche. Wenn du aber nur Liegestühle auf deiner Terrasse haben möchtest, können auch Splitt oder Kies eine Option sein.
Pflegeleicht Barfußfreundlich Rutschhemmend Lebensdauer Ökobilanz
Holz  − − + + −
WPC + + + + +
Beton + +  + + +  + + 
Naturstein + + + +
Splitt & Kies − − − − + + + +

 

Tipp
Auch ungewöhnliche Terrassenbeläge bieten Möglichkeiten
Neben den altbewährten Dielen oder Beton- und Steinplatten gibt es noch andere Methoden, eine Terrasse zu belegen. Zwei Beispiele: Ein Steinteppich ist ein Gemisch aus kleinen Marmorkieseln und einem Bindemittel, das du ähnlich wie Estrich auf einen geeigneten Untergrund aufbringst. Ein großer Vorteil: Das Ganze ist fugenlos!
Du bist ein Fan des Pflasterns, aber die zum Kauf angebotenen Steine sind dir zu langweilig? Im Handel gibt es Schablonen, mit denen du dein Betonpflaster selber gießen kannst. Lies dir bei Bedarf auch unsere Tipps und Tricks zum Reinigen von Pflastersteinen durch.

 

Wie berechne ich das Material für einen Terrassenbelag?

Bevor du dich endgültig festlegst, solltest du den Materialbedarf für deine Terrasse so genau wie möglich ermitteln. Davon hängen nicht nur die Gesamtkosten ab, sondern auch, wie viel Arbeit du dir mit der Verlegung des Terrassenbelags machen musst.

Als Faustregel für die Mindestgröße einer Terrasse geht man vom typischen Szenario aus: Terrassentisch mit Stühlen. Der Platzbedarf hierfür liegt bei etwa vier bis fünf Quadratmetern pro Person. Natürlich hängt das auch von den Maßen deines Hauses ab. Aber für die meisten Terrassen solltest du mit mindestens 20 Quadratmetern rechnen. Moderne Messtechnik kann die Aufgabe erleichtern.

Kosten: Terrassenbeläge

Da jede Terrasse anders ist, kann man sinnvolle Kostenvergleiche nur auf Quadratmeterbasis anstellen. Neben den für Unterbau und Terrassenbelag verwendeten Materialien hängen die Kosten auch entscheidend von den örtlichen Gegebenheiten ab, vor allem von der Bodenbeschaffenheit – wenn du die ganze Terrasse noch bauen musst.

Als Richtwert kannst du davon ausgehen, dass dich ein Quadratmeter einer neu gebauten Terrasse mindestens 100 EUR kostet. Willst du alles vom Fachmann machen lassen, kommen noch etwa 40 bis 60 EUR Arbeitskosten pro Stunde dazu.

Welchen Anteil an den Gesamtkosten der Terrassenbelag in etwa hat, kannst du der folgenden Tabelle entnehmen.

Terrassenbelag Preis in EUR (brutto) pro qm
Dielen
 
Lärche 30
Thermoesche 75
Bangkirai 70
WPC 40–80
Fliesen
 
Feinsteinzeug 22–55
WPC 50
Kiefer, kesseldruckimprägniert 8
Platten
 
Naturstein 27–80
Beton 12–50
Pflasterstein 12–30

 

Langfristig planen – auch beim Terrassenbelag

Terrassen sind sonderbare Gebilde. Gefühlt geht es nur darum, eine ebene Fläche im Outdoor-Bereich zu schaffen, auf der man gehen, sitzen oder liegen kann. Tatsächlich sind es oft Bauwerke, die mit dem geeigneten Terrassenbelag Jahrzehnte überdauern.

Beachte beim Boden für deine Terrasse auch, dass dir die fertige Lösung in einigen Jahren eventuell gar nicht mehr gefällt. Willst du später deine Terrasse renovieren oder umgestalten, rächt sich unter Umständen der ursprünglich gewählte Terrassenbelag. Schwimmend verlegte Platten sind viel leichter auszutauschen als Fliesen mit Mörtelfugen. Hast du dich für eine Dielenterrasse mit Unterbau entschieden, kannst du diese nicht einfach mit Betonplatten austauschen.

Es gibt also einiges zu bedenken, und die Auswahl an Terrassenbelägen ist beachtlich. Wenn alles fertig ist, kannst du überlegen, ob du eine Terrassenüberdachung selber bauen und deinen neuen Terrassenbelag auch bei Regen genießen möchtest.

Terrassenmöblierung

Natürlich haben wir auch viele kreative DIY-Ideen für Garten, Balkon und Terrasse parat: von gemütlicher Außenbeleuchtung über Terrassenstühle zum Selberbauen bis hin zur Gartenbar aus Paletten. Du kannst dir auch die gesamte Terrasse in diesem Look möblieren: mit dem DIY-Strandkorb aus Paletten, einem Paletten-Tisch  oder dem Paletten-Sofa zum Selberbauen. Auch der selbstgebaute Grill darf nicht fehlen.

Du möchtest hoch hinaus? Dann sieh dir an, wie du eine Dachterrasse gestalten kannst. Und wenn der Platz für eine Terrasse nicht ausreicht, baue dir eine Pergola. Viele weitere DIY-Outdoor-Ideen warten darauf, von dir entdeckt zu werden.