Werkzeuge für Heim & Garten

Arbeitsplatte verbinden: über Eck und als Verlängerung

Eine moderne Küche mit braunen und weißen Schränken und umlaufender weißer Arbeitsplatte.
Ob gerade, rechtwinklig oder im schicken 45-Grad-Winkel: Mit einigen Grundtechniken, Werkzeugen und Hilfsmitteln kannst du Arbeitsplatten verbinden, wie es dir gefällt.

  • Schwierigkeit
    Mittel
  • Kosten
    > 50 €
  • Dauer
    1-2 h

Einleitung

Eine Küchenarbeitsplatte selbst zu verbinden und einzubauen, ist nicht schwer. Da Standardgrößen selten passen, müssen meist mehrere Arbeitsplatten miteinander verbunden werden. Ist die Nahtstelle korrekt ausgeführt, dann sind die einzelnen Plattenteile genauso belastbar wie eine durchgehende Arbeitsplatte.

In der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir eine Möglichkeit, wie du zwei Arbeitsplatten miteinander verbinden kannst. Mit unseren Tipps und Tricks klappt das nicht nur auf gerader Fläche als Verlängerung der Arbeitsplatte, sondern auch über Eck. Im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“ erhältst du zusätzliche Informationen rund um das Thema, mit denen dein Projekt ganz sicher zum Erfolg wird.

Achte bei allen Schritten auf die Arbeitssicherheit, um dich und deine Gesundheit zu schützen. In unserer Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken findest du die wichtigsten Tipps.

Du brauchst
  • Blech- bzw. Flachverbinder (1 Verbinder pro 10 cm Kantenlänge)
  • Holzverbinder-Schrauben
  • Holzleim
  • farblich passendes Sanitärsilikon
  • Fugenleiste (optional)
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Los geht’s – Schritt für Schritt: Arbeitsplatte verbinden

Eine einfache und saubere Art, zwei Arbeitsplatten miteinander zu verbinden, ist die Verwendung von Holzdübeln und Blechverbindern. Dafür benötigst du kein spezielles Werkzeug. Ein Akku-Bohrschrauber genügt in den meisten Fällen bereits.

Apropos Werkzeug: Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere daran: Alle Geräte aus dem 18-Volt-System kannst du immer wieder mit demselben Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Schritt 1 5

Maße prüfen und Schnittkanten säubern

Bevor du an die Arbeit gehst, solltest du noch einmal alle Plattenteile ausmessen: Ist der Zuschnitt korrekt oder musst du nachbessern? Lege die Arbeitsplatte auf zwei Holzböcke oder eine Werkbank. Wie du dir eine solide Werkbank selbst bauen kannst, zeigen wir dir in einer ausführlichen DIY-Anleitung. Fege dann mit einem Handbesen den Staub von den Schnittkanten.

Schritt 2 5

Löcher bohren und Dübel einsetzen

Miss mit einem Zollstock die Bohrposition für die Dübel aus und markiere sie mit einem Bleistift. Pro 10 cm Kantenlänge solltest du einen Dübel setzen. Wähle einen zum Dübel passenden Holzbohrer. Setze den Akku-Bohrschrauber an und bohre bis zur Hälfte der Dübellänge. Mehr über geeignete Dübel erfährst du im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“.

Sauge die Bohrlöcher gründlich mit einem Staubsauger aus. Verbliebener Holzstaub könnte dazu führen, dass die Platten später nicht mehr genau aneinanderpassen. Fülle Holzleim in die Löcher der ersten Platte und setze die Dübel ein. Presse jeden Dübel etwa fünf Minuten lang fest an, damit der Leim zu trocknen beginnt. Entferne überschüssigen Leim mit einem Lappen.

Tipp
Der Bohrer-Guide
Bohren ist ein wichtiger Arbeitsschritt in fast jedem DIY-Projekt. Tipps zum optimalen Bohren und Dübeln vieler verschiedener Materialien findest du in unserem großen Bohrer-Guide. Auch unsere Video-Tutorials zu Bohrern und Schraubern liefern viele nützliche Hinweise zum Umgang mit den verschiedenen Geräten.
Schritt 3 5

Arbeitsplatten zusammenfügen

Wenn der Leim vollständig getrocknet ist, was mindestens vier Stunden dauert, kannst du die Bohrlöcher der zweiten Arbeitsplatte mit Holzleim auffüllen. Füge die beiden Plattenteile dann zusammen. Hast du richtig vorgearbeitet, verschwinden die Holzdübel komplett in den Bohrlöchern.

Die Fuge zwischen den Arbeitsplatten sollte nicht breiter als 2–4 mm sein. Presse die beiden Plattenteile etwa fünf Minuten fest zusammen. Lass den Leim etwa zwölf Stunden durchtrocknen.

Schritt 4 5

Arbeitsplatte mit Verbindern aus Blech stabilisieren

Prüfe den Sitz der Holzdübel. Passt alles und sitzt fest, kannst du die Arbeitsplatte wenden. Nun schraubst du die Blechverbinder an. Die einzelnen Arbeitsplatten-Verbinder sollten ebenfalls einen Abstand von 10 cm zueinander haben.

Wenn du eine Oberfräse besitzt, kannst du auch entsprechende Ausbuchtungen für die Blechverbinder einfräsen. Markiere dafür exakt die Stellen, an denen die Küchenplatten-Verbinder eingelassen werden sollen. Fräse die Ausbuchtungen hinein, platziere die Verbinder und schraube sie anschließend fest.

Schritt 5 5

Spalt mit Silikon abdichten

Sind die Arbeitsplatten fest verbunden, legst du sie auf die Unterkonstruktion. Damit kein Schmutz in die Fuge gelangt, muss sie mit Silikon abgedichtet werden. Bereite die Silikonflasche entsprechend den Herstellerangaben vor und ziehe dann zügig eine Linie zwischen den Arbeitsplatten. Überschüssiges Silikon kannst du mit einem Ceranfeldschaber oder mit einem Messer entfernen. Sehr breite Fugen lassen sich mit speziellen Fugenleisten ausgleichen.

Tipp
Gut gefugt ist halb gewonnen
Fugen sind eines unserer Lieblingsthemen: Sieh dir an, wie du Fugen reinigen, Fugen erneuern  oder Fliesenfugen entfernen kannst.
 

Planung & Hintergrundwissen zum Verbinden von Arbeitsplatten

Nachfolgend geben wir dir Tipps an die Hand, die unsere Anleitung vertiefen – je mehr Hintergrundwissen du hast, desto leichter wird die Arbeit.

Was ist vor dem Verbinden von Arbeitsplatten zu beachten?

In der Küche, im Garten, im Hauswirtschaftsraum oder in der Werkstatt – egal, wo du eine Arbeitsplatte befestigen möchtest, der erste und wichtigste Schritt ist immer das genaue Ausmessen. Das betrifft nicht nur die Länge der einzelnen Plattenteile, sondern auch die Ausschnitte für Spüle und Herd sowie die Wand.

Nicht jeder Raum verfügt über gerade Wände, die exakt im 90-Grad-Winkel aufeinandertreffen. Am besten misst du deshalb die Länge der Wand sowie die Länge, die die Vorderkante der Arbeitsplatte haben muss.

Den Zuschnitt kannst du entweder im Baumarkt erledigen lassen oder du greifst selbst zu Stichsäge und Handkreissäge. Wie es geht, erfährst du im Artikel Arbeitsplatte zuschneiden.  

Arbeitsplatte verlängern

Schematische Darstellungen von Arbeitsplatten-Verbindungen in Eckfräsung mit Runddübeln und mit Flachdübeln, auch Lamellos genannt.
Verbindest du Arbeitsplatten mit Runddübeln, kannst du geschickt Höhenunterschiede ausgleichen. Die Verbindung mit Flachdübeln erlaubt dir etwas Spielraum zum Verschieben und Ausrichten.

 

Die Verbindung gerader Arbeitsplatten ist auch für weniger erfahrene Heimwerker leicht zu bewerkstelligen: Sie müssen einfach an der Schnittkante zusammengefügt werden. Dafür hast du verschiedene Möglichkeiten.

Um Höhenunterschiede am Plattenübergang zu vermeiden, empfehlen sich Runddübel. Dazu bohrst du Löcher in die Schnittkanten beider Arbeitsplatten. Wichtig: Die Abstände müssen exakt sein! Achte zudem darauf, dass sich die Löcher an beiden Plattenkanten an derselben Stelle befinden. Bei der Positionierung hilft eine Dübelbohrlehre. Die Dübel sollten etwa zur Hälfte im Bohrloch verschwinden.

Etwas flexibler ist die Verbindung über Flachdübel, auch Lamellos genannt. Durch deren ovale Form lassen sich die Plattenteile direkt nach dem Verbinden noch verschieben und ausrichten. Zudem ist die Leimfläche bei einem Flachdübel größer. In Kombination mit dem Auseinanderquellen nach dem Leimen erreicht diese Verbindung eine sehr hohe Tragkraft und Festigkeit. Es gibt auch Lamellos aus Kunststoff. Sie bestehen aus zwei Einzelteilen, die zusammengesteckt werden. Zur Herstellung der Dübelschlitze benötigst du eine Flachdübel- oder Scheibenfräse.

Um der Verbindungsstelle mehr Stabilität zu geben, kannst du zusätzlich Blechverbinder anbringen. Die fixierst du einfach mit Schrauben auf der Unterseite der Arbeitsplatten.

Arbeitsplatte verbinden mit Arbeitsplattenverbindern

Schematische Darstellungen von Blechverbindern und eingefrästen Arbeitsplattenverbindern, die zwei Arbeitsplatten miteinander verbinden.
Arbeitsplattenverbinder einzusetzen ist etwas aufwändiger, schafft aber auch nahezu unsichtbare Verbindungsfugen.

 

Eine sehr professionelle Lösung ist die Verbindung zweier Arbeitsplatten mittels spezieller Arbeitsplattenverbinder. Dabei handelt es sich um Spannschrauben, die in Ausfräsungen auf der Unterseite der Arbeitsplatte eingesetzt und festgezogen werden. Es entsteht eine durchgehende Verbindung ohne sichtbaren Spalt. Da die Verbinder in die Platte eingelassen werden, finden sie auch dort Verwendung, wo sich beispielsweise Unterschränke befinden.

Verbinder eignen sich sowohl für Platten aus Holz als auch für beschichtete Modelle. Die Länge spielt dabei keine Rolle, außer du möchtest direkt neben der Verbindungsstelle eine Aussparung platzieren. Du solltest nur darauf achten, dass die Nut weder zu breit noch zu tief ist. Ideal ist eine Breite von 15 mm. Die Tiefe sollte maximal 20 mm betragen.

Zeichne zuerst die Lage der Verbinder auf der Unterseite der Platten an. Bohre dann mit einem Forstnerbohrer die Sacklöcher für die Spannbacken. Die Nut kannst du entweder mit einer Oberfräse fräsen oder mithilfe einer Stichsäge und einem Stechbeitel ausarbeiten. Es gibt auch spezielle Frässchablonen für Plattenverbinder, die das Fräsen erleichtern. Setze dann die Arbeitsplattenverbinder ein und ziehe sie fest.

Arbeitsplatten über Eck verbinden

Schematische Darstellung dreier verschiedener Techniken für die Eckverbindung von Arbeitsplatten: Eckstück, Gehrungsschnitt und Eckfräsung.
Neben der simplen Eckverbindung auf Stoß hast du auch einige sehr ästhetische Möglichkeiten, zwei Arbeitsplatten zu verbinden: den Einsatz eines Eckstücks, den Gehrungsschnitt und die kunstvolle Verbindung über eine Eckfräsung.

Grundsätzlich funktionieren Eckverbindungen genauso wie die Verbindung gerader Arbeitsplatten. Nur die Schnitte unterscheiden sich. Je nach Geschmack und handwerklichem Geschick stehen dir vier Varianten zur Verfügung:

  1. Die einfachste und schnellste Methode ist die Verbindung auf Stoß (Skizze unten). Eine Arbeitsplatte wird dabei mit der Handkreissäge gerade abgesägt und mit der Schnittkante an die zweite Platte angesetzt.
  2. Sehr elegant wirken Eckstücke, die zwischen die zwei Platten eingesetzt werden (siehe Skizze ganz links). Für die Verbindung benötigst du dann entsprechend zwei Verbindungsprofile.
  3. Die dritte, etwas schwierigere Variante, zwei Arbeitsplatten miteinander zu verbinden, ist der Gehrungsschnitt (siehe mittlere Skizze). Dabei laufen die Dekore der Platten schräg aufeinander zu, allerdings ist der Materialverbrauch recht hoch. Bei einer herkömmlichen Arbeitsplatte mit einer Tiefe von 60 cm fällt ein Verschnitt von 60 x 60 cm an. Zudem musst du sehr genau ausmessen und anzeichnen. Den Schnitt führst du mit einer Handkreissäge aus. Lege die Platte dabei mit der Oberseite nach unten auf eine Werkbank beziehungsweise auf Böcke. Wie du den perfekten 45-Grad-Winkel hinbekommst, zeigen wir dir in unserem Video-Tutorial Gehrung sägen. Schiebe die beiden Arbeitsplatten dann zusammen. Mit Verbindern und gegebenenfalls Dübeln fixierst du sie.
  4. Die sauberste, aber auch aufwändigste Methode ist die Eckfräsung (Skizze ganz rechts). Dabei werden die Platten so ausgefräst, dass sie wie Puzzleteile perfekt ineinanderpassen. Im Handel gibt es spezielle Konturfrässchablonen, mit denen sich die Eckfräsung selbst erstellen lässt. Wichtig ist ein exaktes Arbeiten: Schon kleinste Abweichungen führen zu einer unsauberen Verbindung! Du kannst so einen Zuschnitt auch von einem Profi erledigen lassen. Dann musst du die Plattenteile nur noch mithilfe von Dübeln fixieren und mit Verbindern stabilisieren.

Eckverbinder anbringen

Schematische Darstellung zweier auf Stoß miteinander verbundener Arbeitsplatten, die mit Eckverbindern fixiert werden.
Einfach und schnell verbindest du Arbeitsplatten auf Stoß mithilfe von Eckverbindern. Die Konstruktion hat allerdings Nachteile hinsichtlich der Ästhetik und Stabilität.

 

Zur Befestigung von auf Stoß gelegten Platten gibt es spezielle Eckverbinder für die Arbeitsplatte. Die Leiste muss nur mit der Schnittkante und mit der Unterseite der Arbeitsplatte verschraubt werden. Spezielles Werkzeug ist dafür nicht erforderlich. Allerdings ist die Leiste später sichtbar und es entsteht ein leichter Versatz. Zudem ist die Konstruktion weniger stabil.

Eckverbinder eignen sich daher nur für Stellen, an denen die Arbeitsplatten durch eine Auflage gestützt werden. Alternativ kannst du auch Holzdübel einsetzen. Die Bohrungen werden dabei an der Seite einer Platte gesetzt.

Kosten für das Verbinden von Arbeitsplatten

Die Kosten richten sich nach der gewählten Verbindungsart. Ein Überblick über die verschiedenen Posten:

Posten Preis
Runddübel ca. 5 EUR
Flachdübel ca. 5 EUR
Blechverbinder 3–5 EUR pro Stück
Holzverbinder-Schrauben ca. 10 EUR
Fugenleiste ca. 10 EUR
Eckverbinder ca. 10 EUR
Arbeitsplattenverbinder ca. 7 EUR für 2 Stück
Holzleim ca. 5 EUR
Sanitärsilikon ca. 10 EUR
Zuschnitt von einer Fachfirma 30–40 EUR

 

Weitere DIY-Ideen rund um Küche, Kochen und Genießen

Rustikal, nobel, freundlich oder industriell: Eine neue Arbeitsplatte kann den Look deiner Küche maßgeblich beeinflussen. Ob du deine Arbeitsfläche ganz klassisch an die Wand montierst oder eine mitten im Raum platzierte Kücheninsel selber baust : Ist die Grundlage geschaffen, kannst du viele weitere DIY-Highlights setzen. Passend zum Design deiner Arbeitsplatte bzw. Küche kannst du zum Beispiel ein individuelles Kräuterregal bauen, ein eigenes Gewürzregal basteln oder auch ein Weinregal selber bauen.

Wenn du nicht nur drinnen kochen und essen möchtest, sondern der ganze Garten deine Küche ist, dann wage dich an das Projekt, eine Outdoorküche selber zu bauen – komplett ausgestattet mitsamt Erdkühlschrank sowie selbstgebautem Grill (den kannst du übrigens alternativ als Upcycling-Grill aus einer alten Waschtrommel herstellen). Dein gastronomisches Angebot kannst du erweitern, indem du einen Räucherofen selber baust. Für Erfrischungen sorgst du in deiner selbstgebauten Bar mit Theke inklusive designstarker DIY-Barhocker.

Auch hier kannst du den Upcycling-Gedanken umsetzen und deine Gartenbar aus Paletten konstruieren. Mit der richtigen gemütlichen Außenbeleuchtung schaffst du dabei eine heimelige Atmosphäre. Bricht die kühle Nacht an, lädst du zur geselligen Runde an deiner Feuerstelle im Garten ein, während du dich behaglich im schummrigen Schein des Teelichtofens zum Selberbauen wärmst.