Vordach selber bauen – Schritt für Schritt geschützt
- SchwierigkeitMittel
- Kosten>70 €
- Dauer> 1 d
Einleitung
Ein trockener Hauseingang ist nicht nur praktisch, sondern kann auch optisch jede Menge hermachen. Wer vor seiner Haustür ein Vordach selber bauen möchte, findet in diesem Artikel zahlreiche Tipps und Informationen zum Thema. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt dir zudem, wie du im Handumdrehen ein Vordach aus Holz mit Stützen bauen kannst.
- Handschuhe
- Schutzbrille
- Papier & Stift
- 2 Aufschraubhülsen
- Holzpfosten (4 Stützen, 2 Querbalken, 3 Auflegbalken)
- Dachlatten (optional)
- Winkelverbinder
- Schrauben
- Dach
Los geht’s – Schritt-für-Schritt: Vordach selber bauen
Mit dieser Anleitung zeigen wir dir, wie du ein Vordach aus Holz mit Stützen selber bauen kannst. Hol dir im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“ nützliche Tipps und zusätzliche Informationen ab, bevor du loslegst.
Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere daran: Alle Geräte aus dem 18-Volt-System kannst du immer wieder mit demselben Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.
Achte bei allen Schritten auf die Arbeitssicherheit, um dich und deine Gesundheit zu schützen. In unserer Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken findest du die wichtigsten Tipps.
Bauplan zeichnen
Überlege dir genau, wie dein DIY-Vordach mit Stützen aussehen soll, an welcher Stelle du es platzieren möchtest, wie weit es auskragen und wie stark das Dachgefälle sein soll. Zeichne dir am besten einen entsprechenden Bauplan und besorge dir dann das Material.
Fundament legen & Pfosten setzen
Lege zunächst das Fundament für die Stützpfosten. Hierfür eignen sich Aufschraubhülsen – sie werden im Boden verschraubt und tragen die beiden äußeren Holzpfosten des Vordachs. Achte sorgfältig auf eine feste Verankerung der Hülsen und Holzpfosten, damit dein selbstgebautes Vordach auch stärkeren Winden standhält und trotz geringer Traglast sicher ist.
Säge die Pfosten zu, beispielsweise mithilfe einer Handkreissäge auf einem geeigneten Arbeitstisch.
Setze nun die Pfosten in die Fundamente und richte sie senkrecht in den Aufschraubhülsen aus. Dabei hilft die Wasserwaage bzw. der Linienlaser. Sobald die Pfosten richtig stehen, kannst du sie mithilfe eines Akku-Bohrschraubers in den Hülsen fixieren.
Balken montieren
Im nächsten Schritt richtest du die einzelnen Balken, die an der Haus- oder Garagenwand anliegen, senkrecht aus und befestigst sie dann an der Wand. Berechne ein Gefälle von etwa 10° mit ein. So sieht dein Holzvordach nicht nur ansprechend aus, sondern lässt auch Regenwasser gut ablaufen.
Querbalken für das Vordach anbringen
Lege nun die Querbalken deines Vordaches (parallel zur Wand) auf und verschraube sie mit den Pfosten, damit die Konstruktion an Stabilität gewinnt. Hierfür eignen sich Winkel oder lange Schrauben.
Auflegbalken auf dem Dach montieren
Als Nächstes montierst du die Auflegbalken mit Winkelverbindern an den Querbalken. Sie stützen später das Dach. Die Abstände zwischen den einzelnen Balken sollten ungefähr 50 cm betragen. Je größer du dein Vordach aus Holz bauen möchtest, umso mehr Balken benötigst du. Bei einem eher schmalen Vordach von 100 cm Breite reichen beispielsweise insgesamt drei Auflegbalken – zwei an den Seiten und einer in der Mitte.
Dachlatten anbringen (optional)
Wer möchte, kann für zusätzliche Stabilität nun von unten noch Dachlatten an den Auflegbalken anbringen (parallel zu den Querbalken).
Holz schützen
Am Ende solltest du dein selbstgebautes Holzvordach lasieren, um das Material vor Wasser, Sonne und weiteren Witterungseinflüssen zu schützen. Dabei hilft unser Ratgeber Holz lasieren.
Je nach verwendeter Holzart und -beschaffenheit musst du das Holz vor dem Lasieren noch abschleifen, beispielsweise mit einem Multischleifer.
Nützliche Tipps zum richtigen Umgang mit den Geräten
Dach aufbringen
Ist die Lasur vollständig getrocknet, kannst du zum Schluss das gewählte Dach auflegen und verschrauben. Hierfür eignen sich beispielsweise Acryl-Wellpappen oder Hohlkammerplatten.
Eine eventuelle Lücke zwischen Dach und Wand solltest du abdichten. Mehr dazu im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“.
Seitenteil und Regenrinne montieren (optional)
Alternativ kannst du nun auch noch ein Seitenteil für dein Vordach selber bauen, um für zusätzlichen Windschutz zu sorgen. Eine Regenrinne sorgt dafür, dass das Wasser seitlich abläuft und nicht direkt vor der Überdachung auftrifft.
Du hast noch weitere DIY-Projekte rund ums Haus geplant? Sieh dir an, wie du eine Holzterrasse selber bauen oder eine Terrassenüberdachung bauen kannst. Wir halten auch eine Anleitung für einen DIY-Carport bereit, und sogar einen Balkon anzubauen ist nicht so schwer, wie du vielleicht denkst.
Planung & Hintergrundwissen zum selbstgebauten Vordach
In diesem Kapitel beantworten wir häufig gestellte Fragen zum Thema Vordach und geben dir nützliche Tipps an die Hand, damit du deinen Plan erfolgreich umsetzen kannst.
Welche Materialien eignen sich, um ein Vordach selbst zu bauen?
Wer ein Vordach an seinem Haus selber bauen möchte, steht zunächst vor der großen Materialfrage. Da ein Vordach keine Last tragen muss – es sei denn, du lebst in einem sehr schneereichen Gebiet –, steht dir eine breite Auswahl zur Verfügung, und du kannst verschiedene Materialien miteinander kombinieren. Die nachstehende Tabelle zeigt Vor- und Nachteile der gängigsten Werkstoffe.
Material | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Acrylglas | heller, überdachter Eingang, bruchsicher, günstig, belastbar | schmutzanfällig |
Glas | heller, überdachter Eingang | mehr Gewicht, schwieriger zu verarbeiten, schmutzanfällig, kratzempfindlich |
Holz | leicht zu verarbeiten, vergleichsweise günstig | wartungsaufwändig, witterungsanfällig |
Metall / Stahl / Edelstahl | elegante Optik, lange Haltbarkeit | kostspielig, schwer, spezieller Werkzeugbedarf |
Beton | stabil, belastbar, individuelle Formen möglich | Kenntnisse erforderlich, Trocknungszeiten, ggf. Baugenehmigung nötig |
Steinziegel | hohe Haltbarkeit, passt optisch gut zu vielen Eingängen | wirkt klobiger, zusätzliche Kenntnisse erforderlich, Mehraufwand, ggf. Baugenehmigung nötig |
Blech | wartungsfrei, robust, leicht, wasserundurchlässig | korrosionsanfällig, Verfärbungen möglich |
WPC | Holzoptik und längere Haltbarkeit, verschiedene Farben erhältlich, Bausätze vorhanden | kein Naturholz |
Wo werden häufig Vordächer installiert?
Überdachungen eignen sich überall dort, wo du für Wind- und Nässeschutz sorgen möchtest. Daher werden Vordächer insbesondere auf Balkonen oder im Eingangsbereich von Häusern, Kellern, Carports oder Garagen installiert. Darüber hinaus kannst du ein Vordach aber natürlich auch für dein selbstgebautes Gartenhaus oder deinen Terrasseneingang selber bauen.
Du willst einen Geräteschuppen selber bauen oder hast deinen Kindern ein DIY-Spielhaus in den Garten gestellt? Auch da kann ein Vordach gute Dienste leisten.
Welche besonderen Formen von Vordächern lassen sich bauen?
Vordach ist nicht gleich Vordach – du kannst zwischen verschiedenen Formen und Designs wählen. Die bekanntesten Stile haben wir hier für dich zusammengetragen.
Stil | Merkmale |
---|---|
Lamellen | elegante Optik, lichtdurchlässig, Kombination verschiedener Materialien möglich |
Vordach mit Säulen | viele Stile möglich, von griechisch bis viktorianisch |
freitragende Vordächer | platzsparend, modern, Eigenbau und Montage sind komplizierter |
moderne Looks | Kombination unterschiedlicher Materialien und Funktionen (bspw. Rankhilfen für Pflanzen) möglich; ideal, um Eingänge individuell optisch hervorzuheben |
Pultvordächer | als Verlängerung des Daches, mit Dachpfannen aus Holz, Stützen oder freischwebend |
Vordach mit Seitenteilen | Wind- und Witterungsschutz, Sichtschutz, zusätzliche Stabilität |
Vordach in L-Form o. ä. | als teilweise freitragendes Outdoor-Vordach mit Seitenwand besonders attraktiv, Materialien können kombiniert werden, Sicht- und Windschutz sind gegeben |
Wann sollte ich auf einen Vordach-Bausatz zurückgreifen, wann ist der Eigenbau sinnvoll?
Grundsätzlich richtet sich die Antwort auf diese Frage stets nach der vorhandenen Zeit und deinem handwerklichen Geschick. Ein Bausatz stellt zwar eine schnelle und vergleichsweise günstige Lösung dar, doch beim Selberbauen eines Vordachs oder einer Türüberdachung hast du viel mehr Freiheiten. Hier entscheidest du über Materialien, Größe, Optik und Details, aber natürlich ist das mit mehr Eigenaufwand verbunden. Mit einem Bausatz aus dem Baumarkt erhältst du eine Standardlösung.
Wie sorge ich dafür, dass mein Vordach wirklich dicht ist?
Damit dein Vordach Regen, Schnee und Entwässerung standhält, ist zunächst einmal eine angemessene Neigung nötig, die das Abfließen ermöglicht. Darüber hinaus solltest du im Detail darauf achten, dass Fugen, Schlitze und Verbindungen geschlossen sind. Zum Versiegeln deines Daches kannst du unter anderem Dichtungsband, Gummidichtungen, Quellband oder auch Silikon verwenden.
Benötige ich eine Baugenehmigung, wenn ich ein Vordach selber bauen möchte?
In den meisten Fällen benötigst du keine Baugenehmigung für eine selbstgebaute Eingangsüberdachung. Liegt dein Hauseingang jedoch direkt an der Straße oder einem Bürgersteig oder ist dein Projekt besonders groß angelegt und kragt weit aus, kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Das hängt im Einzelfall von den lokalen Bestimmungen ab, die an deinem Wohnort gelten. Informiere dich rechtzeitig bei der zuständigen Baubehörde oder Gemeinde.
Wie kann ich beim Bohren in die Hauswand Kältebrücken vermeiden?
Wer ein Vordach selber bauen möchte, muss bei der Montage an der Hauswand unbedingt auf eine sachgemäße Installation achten. Andernfalls kann es zu Schäden an der Wärmedämmung kommen, die wiederum zu Kältebrücken führen. Damit das vorhandene Dämmsystem nicht beschädigt wird, solltest du im Zweifelsfall den Rat eines Experten einholen. Unter Umständen sind gesonderte Abdichtungsmaßnahmen nötig.
Wie berechne ich, wie schwer das Dach wird und ob die Befestigung es halten kann?
Wenn du planst, ein größeres Vordach aus Holz selber zu bauen oder den Bau eines freitragenden Vordaches in Betracht ziehst, solltest du besonders sorgfältig auf Stabilität und Sicherheit achten. Berücksichtige neben einer stabilen Konstruktion und einer korrekten Verankerung und Befestigung auch mögliche Wind- und Schneelasten.
Die Statik der unterschiedlichen Bauwerkstoffe lässt sich für einfache Bauvorhaben online berechnen, doch sobald es etwas komplexer wird, empfiehlt sich die Rücksprache mit einem erfahrenen Statiker. Die Berechnung durch einen Profi garantiert eine stabile und standfeste Überdachung.
Braucht mein Vordach eine Regenrinne?
Ohne Regenrinne verfehlt die selbstgebaute Türüberdachung eventuell ihren Zweck. Das Regenwasser läuft über das Gefälle ab und trifft folglich direkt davor auf. Wer beim Bau seines Vordaches stattdessen eine Regenrinne mit einplant, kann das Wasser seitlich ablaufen lassen.
Welchen Neigungswinkel sollte ein Vordach aufweisen?
Ein Vordach mit einem Neigungswinkel von etwa 10° garantiert einen guten Wasserablauf und sieht noch dazu attraktiv aus. Auch bei kleineren Vorhaben – beispielsweise einem Gartenhaus-Vordach – solltest du einen Neigungswinkel von mindestens 5° einplanen.
Kosten: Vordach selber bauen
Die Kosten für ein Vordach richten sich nach deinem individuellen Projekt. Planst du zum Beispiel eine kleine Überdachung aus Holz für die Eingangstür, fallen die Kosten wesentlich geringer aus, als wenn du ein Vordach mit Stützen über die ganze Terrasse selber bauen möchtest oder ein großes Vordach mit Seitenwänden, Fenstern und Türen anvisierst.
Selbstredend macht es auch einen Unterschied, ob du dein Vordach selber baust oder von einer Handwerksfirma bauen lässt. Als Orientierung für die Kostenplanung zeigen wir dir in der folgenden Tabelle einige Preise für Vordächer.
Bauart | Vordach selber bauen | Vordach bauen lassen |
---|---|---|
Vordach aus Holz | ab 70 EUR | ab 250 EUR |
Klassisches Pultvordach aus Aluminium oder Glas | 70–150 EUR | 150–300 EUR |
Einfaches Vordach aus Edelstahl oder Glas | 150–300 EUR | 300–450 EUR |
Rechteckvordach aus Edelstahl oder Aluminium | 300–450 EUR | 400–900 EUR |
Bitte bedenke, dass alle oben genannten Preisangaben lediglich Richtwerte darstellen. Eine genaue Kalkulation der Kosten für den Bau eines Vordaches ist erst möglich, wenn die Größe sowie mögliche Besonderheiten des Baus bekannt sind. Idealerweise informierst du dich dann im Baumarkt über aktuelle Materialkosten.
Noch mehr DIY-Ideen – rund ums Haus und im Haus
Das Vordach ist fertig? Super, dann kannst du dich jetzt anderen Projekten rund ums Haus widmen. Sieh dir z. B. an, wie du deine Einfahrt pflastern oder eine Mülltonnenbox selber bauen kannst, wie sich ein Holzzaun selber bauen oder eine Außentreppe sanieren lässt.
Natürlich halten wir auch Ratgeber für Innenräume bereit. Du wolltest schon lange deinen Dachboden dämmen oder deine Decke abhängen? Du überlegst, eine Schalldämmung für die Decke oder Schalldämmung für die Wand anzubringen? In unserem DIY-Wissensbereich wirst du fündig.